Für Emma & ewig
schwindelig. Sie schüttelte den Kopf. “Du bist der einzige Mann, den ich kenne, der das nicht sofort bestreitet.”
“Ich habe es weder bestritten noch bestätigt.”
“Ich weiß”, flüsterte sie und klang immer noch verwundert. “Aber die meisten Jungs würden eher lügen, bevor das Mädchen denken könnte …”
“Was?” Casey nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie, obwohl er das eigentlich gar nicht wollte. Verdammt, gegen sie und gleichzeitig gegen sich selbst anzukämpfen war aber auch echt schwer. “Es ist mir egal, was man über mich denkt, Emma. Das solltest du inzwischen mitbekommen haben. Und außerdem spielt es keine Rolle, was ich getan habe und mit wem.”
“Ja, da hast du recht”, pflichtete sie ihm bei. Plötzlich klang sie traurig, und das brach ihm beinahe das Herz. “Aber was ich getan habe, spielt immer eine Rolle.”
Er dachte an die vielen Männer, mit denen sie vermutlich zusammen gewesen war, und an ihren schlechten Ruf. Das machte ihn irgendwie wütend. Zu viele Typen hatten damit geprahlt, sie gehabt zu haben. Viel zu viele. Auch er würde sie gern besitzen, weigerte sich aber immer noch standhaft, diesem Wunsch nachzugeben, und wiederholte stattdessen laut, was er gerade gedacht hatte: “Ich teile nicht.”
“Casey”, sagte sie und sah ihn von der Seite an. In ihrer Miene schimmerte so etwas wie Hoffnung. “Was, wenn ich dir verspreche, nicht …”
“Lass gut sein.” Er konnte es nicht ertragen, wenn sie ihn anflehte oder ihm Versprechen gab, die sie ohnehin nicht halten konnte und die er auch gar nicht haben wollte. “Emma, mach es nicht schwieriger, als es schon ist. Die Sommerferien sind fast vorbei, und danach gehe ich auf die Uni. Das weißt du doch. Ich werde nicht hier sein, also brauchen wir das Thema gar nicht zu diskutieren.”
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, was ihm in der Seele wehtat. Mit einer Hand klammerte sie sich an sein Hemd. “Ich gehe auch weg, Casey”, sagte sie mit gebrochener Stimme und ein wenig atemlos.
Emma ging weg? Das überraschte ihn. So sanft wie möglich wischte er ihr die Tränen ab und küsste – er konnte nicht anders – ihre Stirn. “Und wo willst du hin, Em?” Sie hatte die Schule noch nicht abgeschlossen, hatte keine echten Chancen, keine Perspektiven – zumindest nicht, soweit ihm bekannt war. Okay, bei ihr zu Hause lief es nicht gut. Das wusste er und hatte sich auch schon Gedanken darüber gemacht. Er wollte …
Nein, das durfte er nicht einmal denken.
“Ist doch egal”, sagte sie. “Ich wollte nur, dass du es weißt.”
Das hörte sich gar nicht gut an, aber er wusste auch nicht, was er darauf erwidern sollte. Er sah, dass ihr Mund zitterte, und atmete ihren süßen, verführerischen Duft ein. Anders als alle anderen Mädchen, die er kannte, benutzte Emma kein Parfum. Aber das brauchte sie auch nicht.
Ihre warme Hand berührte seine Wange. “Du bist alles, was im Moment für mich zählt, Case. Du und die Tatsache, dass wir uns vielleicht nie wiedersehen.”
Tapfer nahm sie seine Hand und legte sie auf ihre Brust. Casey erschauerte. Sie war so verdammt zart.
Seine Zurückhaltung bröckelte – er gab auf. Mit einem gemurmelten Fluch zog er sie an sich und küsste sie voller Leidenschaft. Sie öffnete den Mund und erwiderte seinen Kuss. Es hat nichts zu bedeuten, versicherte er sich, während er seine Hand um ihre pralle Brust legte und mit dem Finger über die erregte Brustspitze strich.
Sie stieß ein schnurrendes Stöhnen aus, krallte ihre Finger in seine Schultern und drückte ihre Hüften näher an seine, ließ ihn fast verrückt werden, als sie seine Erektion streifte.
Überwältigt und frustriert zugleich gab Casey seiner Begierde nach. Er war verflucht, wenn er es jetzt tat, und genauso, wenn er es nicht tat. Und immer konnte man Emma eben nicht widerstehen.
Doch es würde nichts an seinem Entschluss ändern. Und das teilte er ihr auch leise mit, doch ihre Antwort war nur ein Stöhnen.
Zwei Monate später
Casey lehnte sich in seinem Sessel zurück und beobachtete die Situation mit einem milden Lächeln. Diese Familientreffen waren mittlerweile eine regelmäßige Veranstaltung geworden, jetzt, wo alle verheiratet waren und eigene Familien hatten. Er vermisste es, mit allen unter einem Dach zu wohnen, aber sie kamen ja zum Glück oft zu Besuch. Und es war offensichtlich, dass sein Vater und seine Onkel alle die perfekte Frau für sich gefunden hatten.
Das Mädchen neben Casey
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