Fuer immer 2 - die Liebe
mal sehen. Bei der Menge an Schokolade, die du verschlingst, traue ich dir zu, dass du selbst nachts mit verbundenen Augen Schokokekse backen kannst. Schätze also, das ist die Wahrheit.«
»Richtig getippt.«
»Und letzten Monat hast du mir erzählt, dass du schon zweimal auf Hawaii warst, darum glaube ich, dass du auch schon mal mit Delfinen geschnorchelt bist.«
Ich ziehe die Stirn kraus. »Hey, von Hawaii habe ich dir noch nie erzählt.«
Er wirft mir einen vielsagenden Blick zu. »Wollen wir wetten? Es war am fünften Mai. Ein Sonntag. Wir saßen bei uns im Wohnzimmer und haben Fernsehen geguckt, und es kam dieser Werbespot von einer Fluglinie. Du hast erzählt, dass du schon zweimal auf Hawaii gewesen bist, einmal, als du drei warst, und dann noch mal vor zwei Jahren. Na, überzeugt?«
»Gewonnen, du Angeber«, lache ich. Gegen ein absolutes Gedächtnis hat man eben keine Chance. »Also, was ist die Lüge?«
»Na, offensichtlich die Geschichte, dass du von einem Bären angegriffen wurdest.« Er nimmt meine Hand. »Sieh dir nur diese zarten Händchen an. Ich wette, du warst in deinem ganzen Leben überhaupt noch nie campen.«
»Stimmt überhaupt nicht! Ich war sogar schon sehr oft campen. Und nur dass du’s weißt, ich wurde dabei tatsächlich schon mal angegriffen, auf dem Weg von unserem Zelt zu den Duschen – war zwar nur ein kleiner Hirsch, aber immerhin.«
»Fünf-Sterne-Campen zählt nicht«, sagt er lachend und zieht mich an sich. »Wir sollten irgendwann mal eine richtige Rucksacktour machen. Nur wir zwei mit einem kleinen Zelt mitten in den Bergen.«
»Das klingt gut, ich bin auf jeden Fall dabei.« Ich kuschele mich eng an ihn und er rutscht ein Stück zurück, damit er seine Arme von hinten um mich legen kann. Ich schaue auf die tanzenden Flammen, spüre die Hitze des Feuers vor mir und die Wärme seines Atems in meinem Nacken.
»Hast du Marshmallows mitgebracht?«, frage ich.
»Verdammt, ich wusste doch, dass ich irgendwas vergessen habe … Gehe niemals ohne einen Beutel Marshmallows auf eine schicke Party im Hafenviertel.«
Ich drehe mich zu ihm herum, schmiege mich ganz dicht an ihn und lege mein Bein über seins. Mit den Fingern fahre ich durch seine Locken und streichle sein Gesicht. »Hm, wenn ich Kat wäre, würde ich dich jetzt losschicken, um welche zu besorgen.«
Er lacht. »Wenn du Kat wärst, würde ich den Auftrag einfach an Owen weitergeben …« Seine Miene wird wieder ernst. »Aber für dich würde ich es tun, ehrlich. Ich würde sofort losrennen und dir alles holen, was du willst – sogar Marshmallows.« Er sieht mir in die Augen und streicht mir eine Haarsträhne aus der Stirn. Dann kommt er näher und küsst mich, sanft und doch leidenschaftlich. Ich spüre das Verlangen in seinen Berührungen und die Schwingungen zwischen uns werden so stark, dass man sie beinahe greifen kann. Ich lasse meine Hände unter sein T-Shirt gleiten und streichle seinen Rücken. Seine Muskeln spannen sich an und ein leichter Schauer geht durch seinen Körper. Griffons Hände bleiben wie meistens nur über meiner Kleidung. Vorsichtig wandern sie an meinen Hüften entlang und meine Oberschenkel hinab. Ich rücke noch näher, bis unsere Körper ganz eng aneinanderliegen, und streichle mit den Fingern sanft die Stelle über dem Bund seiner Jeans. Er stöhnt leise, seine Finger spannen sich fest um meinen Nacken, und sein Körper presst sich noch enger an meinen. Doch neben seinem Verlangen spüre ich auch, dass er zögert, und bete innerlich, dass er diesmal seine Zurückhaltung aufgibt und wir die unausgesprochene Grenze, die wir in den letzten Wochen nie überschritten haben, endlich hinter uns lassen. Mit sanftem Druck lege ich meine Hand auf seinen Rücken, um ihn noch näher an mich zu ziehen, doch Griffon rückt plötzlich keuchend von mir ab und der Zauber ist gebrochen.
»Wir sollten das lieber nicht tun, Cole.« Seine Stimme klingt gepresst und ich merke, wie schwer es ihm fällt, das zu sagen. Ich mache noch einen Versuch und schmiege mich erneut an ihn, will die Verbindung zwischen uns wieder spüren, die vor wenigen Sekunden noch da war. Das kleine, schüchterne Mädchen existiert längst nicht mehr, dafür habe ich, seit wir uns kennen, viel zu viel durchgemacht. »Warum nicht? Es ist niemand da, wir sind ganz allein. Und ich möchte dir endlich zeigen, wie viel ich für dich empfinde.«
Ich sehe, wie er mit sich kämpft. Dann schließt er die Augen und schüttelt den Kopf.
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