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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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nichts von meiner Begegnung mit ihr erzählt habe. Irgendwie hat sich nie der richtige Zeitpunkt ergeben und jetzt ist es schon über eine Woche her. Immerhin scheinen meine Worte Wirkung gezeigt zu haben, denn seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört oder gesehen.
    »Lass es uns einfach versuchen. Wenn du dich nicht wohlfühlst, kehren wir sofort um, okay?«
    Dass man sich seinen Ängsten stellen soll, halte ich für eine sehr vernünftige Idee – außer natürlich, wenn es um meine eigenen geht. Zurück ins Haus, aus dem lautes Gelächter dringt, will ich aber eigentlich auch nicht, denn das hier ist meine Chance, mit Griffon allein zu sein. »Okay, lass es uns versuchen.«
    Und es lohnt sich: Die Aussicht ist wirklich fantastisch. Als ich das obere Ende der Treppe erreiche, kann ich über die gesamte Küstenwiese bis zum Wasser unter der Golden Gate Bridge schauen. Die Autos auf der Brücke sehen aus wie ein Lichterstrom, der bis nach Marin fließt, wo der heranrollende Nebel langsam die Hügel hinaufkriecht.
    »Da drüben ist Alcatraz.« Griffon zeigt auf ein paar kleine Lichtpunkte inmitten des dunklen Wassers.
    »Kaum zu glauben, aber ich war tatsächlich noch nie dort.«
    »Dieses Mal war ich auch noch nicht da, aber letztes Mal, in den Siebzigern, als man es gerade für Touristen geöffnet hatte. War ziemlich unheimlich damals. Zur Führung gehörte, dass man für zwei Minuten allein in eine Isolationszelle gesperrt wurde. Es war stockdunkel da drin und totenstill – die zwei Minuten kamen einem vor wie eine Ewigkeit. Aber ich habe gehört, dass sie das heute nicht mehr machen.«
    Ich schaue ihn an, während er spricht, und denke, wie einmalig das ist: Hier stehen wir, er erzählt mir von einem Erlebnis aus einem früheren Leben, und es fühlt sich an wie das Normalste auf der Welt – unserer Welt.
    »Wir könnten ja mal zusammen hinfahren.«
    Als wir der Brüstung den Rücken zukehren, sehen wir, dass vor uns eine riesige Dachterrasse liegt. Sie erstreckt sich über das gesamte Haus und ist ganz aus Holz, sodass es aussieht wie auf einem Schiffsdeck. Alles wirkt noch größer und weiter, weil außer uns tatsächlich kein Mensch hier oben ist. In einer der hinteren Ecken steht ein Gartentisch mit Stühlen, weiter vorn ein paar breite, gemütliche Liegesessel und ein schickes Plüschsofa, das eigentlich aussieht, als gehörte es in ein elegantes Wohnzimmer und nicht auf einen Dachgarten hoch über der Stadt.
    »Hey, sogar eine Feuerstelle.« Griffon geht hinüber zu einer großen kupfernen Feuerschale vor der Couch. »Und da ist Holz.«
    Langsam gehe ich zu ihm, und mit jedem Schritt, den ich mich weiter von der Brüstung entferne, fühle ich mich sicherer. Griffon greift in die Jackentasche und holt ein silbernes Benzinfeuerzeug heraus. »Und was zum Anzünden haben wir auch.«
    »Wieso hast du ein Feuerzeug dabei?«
    »Alte Gewohnheit.« Er spreizt Mittel- und Zeigefinger und hält sie vor den Mund, so als würde er eine Zigarette rauchen. Ich stelle mir vor, wie ein stinkender Stummel aus seinem Mundwinkel hängt, und rümpfe die Nase.
    »Ach komm, das waren doch ganz andere Zeiten. Vor vierzig Jahren hat jeder geraucht.« Er kniet sich auf den Boden, lässt mit einer einzigen Bewegung aus dem Handgelenk den Deckel des Feuerzeugs aufschnappen und hält die Flamme an ein paar dünne Zweige am Boden der Schale. »Außerdem ist es, wie du siehst, auch in diesem Leben praktisch, immer ein gutes Feuerzeug dabeizuhaben.« Er bläst auf die Zweige und ich höre das Knistern, als das Holz Feuer fängt. Ein paar Funken steigen auf und verglühen in der Dunkelheit.
    Griffon lässt sich in einen der Liegesessel fallen und klopft auf den Platz neben sich. »Lass uns so tun, als würden wir campen und irgendwo hoch oben in der Sierra am Ufer eines kleinen Sees an unserem Lagerfeuer hocken.«
    Eine Weile sitzen wir schweigend nebeneinander und schauen auf die Flammen. »Zwei Wahrheiten und eine Lüge«, sage ich schließlich. Ein Spiel, das wir schon oft gespielt haben und mit dem Griffon bei unserer allerersten Begegnung das Eis gebrochen hat. »Ich fange an.«
    »Lass dir was Gutes einfallen.«
    »Lieber was Leichtes, denn leider bist du ja nicht gerade ein Crack darin. Also: Ich wurde beim Campen schon mal von einem Bären angegriffen. Ich bin schon mal mit Delfinen geschnorchelt. Ich kann ohne Rezept Schokokekse backen.«
    Griffon setzt eine so übertriebene Grüblermiene auf, dass ich lachen muss. »Hm,

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