Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
Anrufbeantworter aufzeichnen ließ und den Gesprächsmitschnitt abspielte. Die Qualität der Aufnahme würde schlechter sein‚ aber das kümmerte Lucy nicht. Solange die Worte irgendwie zu verstehen waren und die Stimmen erkannt werden konnten‚ genügte es. Eine der Kassetten verwahrte sie in der Küchenschublade.
    Drei Minuten vor neun stieg sie in Sarahs Wagen und fuhr in die Stadt.
    Auf dem Bürgersteig vor der Bank wartete Sarah. Lucy parkte und stieg aus.
    „Ich kann nicht fassen‚ dass du mich dazu überredet hast“‚ sagte Sarah besorgt. „Es sind die dreißigtausend Dollar‚ mit denen Richard seine Praxis modernisieren wollte.“
    „Du bekommst das Geld zurück“‚ erwiderte Lucy und hoffte‚ dass sie recht behalten würde. „Ich kann dir gar nicht sagen‚ wie viel mir das bedeutet. Dein Geld ist genau das‚ was mir gefehlt hat.“
    „Ich hatte keine Ahnung‚ dass du so viel hast“‚ murmelte Sarah.
    „Das meiste steckt im Geschäft. Oh‚ bevor ich es vergesse ich habe in meiner Küche eine Kassette versteckt‚ in der Schublade. Sollte mir irgendetwas zustoßen …“
    „Oh Gott! Sag doch so etwas nicht.“
    „Es ist wichtig“‚ beharrte Lucy. „An meiner Pinnwand hängt ein Zettel mit der Telefonnummer eines FInCOMAgenten namens Kevin Laughton. Sorg dafür‚ dass er die Kassette bekommt.“
    „Die Kassette aus der Küchenschublade.“ Sarah nickte. „Warum denn ausgerechnet die Küchenschublade?“
    „Ich wollte sie ja im Toaster verstecken. Aber dann habe ich gedacht‚ was ist‚ wenn jemand hereinkommt und sich einen Toast machen will …“
    Lucy wandte sich um‚ als ein korpulenter Mann in einem Geschäftsanzug und mit einem deutlich erkennbaren Toupet auf sie zukam. Er musste Benjamin Robinson sein‚ der Mann‚ den sie über die Gelben Seiten gefunden hatte. Er musste es einfach sein.
    „Miss Tait?“‚ fragte der Mann und sah fragend von Sarah zu Lucy.
    Lucy streckte die Hand aus. „Mr. Robinson“‚ sagte sie. „Ich bin Lucy Tait. Sollen wir in die Bank gehen und gleich das Geschäftliche erledigen?“
    Ein kahlköpfiger Mann blieb während des morgendlichen Hofgangs neben Blue stehen. Mit zittriger Hand zündete er sich eine Zigarette an und sah zum Himmel.
    „Du wirst fertiggemacht“‚ sagte er.
    Er brauchte einen Augenblick‚ bis Blue erkannt hatte‚ dass der Mann mit ihm redete. Er wandte den Blick von dem Mann ab und sah zum Boden‚ auf die unbequemen Turnschuhe‚ als ihm die Bedeutung der Worte klar wurde. Fertiggemacht. Getötet. „Wann?“
    „Lunch“‚ antwortete der Mann.
    So bald. Blue verspürte den vertrauten Adrenalinstoß‚ den er immer vor einem Kampf bekam. „Wie viele?“
    „Zu viele. Sogar wenn du dich wehrst‚ kriegen sie dich. Wenn du beim Lunch nicht auftauchst‚ machen sie dich beim Abendbrot fertig.“
    „Wie viele?“‚ wiederholte Blue seine Frage. Es gab kein „zu viele“. Er musste es nur vorher wissen‚ um sich vorzubereiten und sich eine Gegenangriffstaktik zurechtzulegen.
    „Sind dreißig‚ Kumpel. Alles tickende Zeitbomben.“
    Dreißig. Gott. Nicht unmöglich‚ aber auch keine gute Voraussetzung.
    „Sie kriegen dich“‚ sagte der Mann.
    Dreißig. Das würde ein hartes Stück Arbeit. Da hatte der Typ wahrscheinlich recht. „Warum erzählst du es mir dann?“
    „Ich erzähle es dir‚ weil ich es würde wissen wollen‚ wenn ich sterben muss.“ Der Mann schnippte die Asche von seiner Zigarette und sah Blue immer noch nicht an. „Mach ein Testament“‚ sagte er. „Schließ Frieden mit dem Gott‚ an den du auch glauben magst. Oder stell dich vor dem Telefon an ruf deine Freundin an und sag ihr‚ dass du sie liebst.“ Er entfernte sich von Blue. „Erledige‚ was es noch zu tun gibt.“
    Stell dich in die Schlange vorm Telefon. Gott‚ wenn er es nur könnte. Aber Blue durfte bisher nicht telefonieren. Erst in einer Woche würde man ihm das gestatten. Und laut dem glatzköpfigen Insassen würde Blue das nicht mehr erleben.
    Blue ging in das Hauptgebäude und in die Bücherei.
    „Ich hätte gern einen Stift und Papier‚ bitte“‚ sagte er zu dem korpulenten Häftling‚ der an der Ausleihe saß.
    Schweigend schob der Mann beides über die Theke. Blue sah seinen bevorstehenden Tod im stummen Blick des Mannes.
    „Danke“‚ sagte er. Aber der andere antwortete nicht‚ als wäre Blue bereits gestorben. Der Stift war mit einer Kette an dem Tisch befestigt‚ damit er weder gestohlen noch als

Weitere Kostenlose Bücher