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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Waffe benutzt werden konnte. Blue stand da‚ hob den Stift und setzte ihn auf das Papier.
    Verflucht. Ihm fiel es schwerer‚ es aufzuschreiben‚ als er gedacht hatte.
    Der Anfang war einfach: „Liebe Lucy.“ Danach wurde es jedoch wesentlich schwieriger.
    Er hatte nicht genug Zeit‚ um länger nachzudenken. Ihm blieb zu wenig Zeit‚ um es perfekt zu machen. Blue wusste‚ was er sagen wollte. Darum musste er es bloß niederschreiben. Er schrieb und strengte sich an‚ leserliche Buchstaben auf das Blatt Papier zu schreiben.
    Ich hatte viel Zeit‚ um über die letzten vierundzwanzig Stunden nachzudenken. Und jedes Mal‚ wenn ich versuche‚ Dich in das Rätsel einzufügen‚ wer Gerry ermordet hat‚ passt nichts mehr zusammen. Wann immer ich mir vorstelle‚ wie Du zum Revier gegangen bist‚ um die Information abzuliefern‚ die den Fall gegen mich erhärten sollte‚ kann ich es einfach nicht glauben.
    Ich habe über Travis Southeby nachgedacht. Darüber‚ wie er sich mir im Lokal entgegengestellt hat‚ und darüber‚ wie viel Freude es ihm bereitet hat‚ mir zu erzählen‚ dass Du mich der Polizei ausgeliefert hast. Im ersten Moment habe ich ihm vorgeworfen‚ Spielchen zu treiben. Und jetzt kann ich nicht anders‚ als zu glauben‚ dass er mir tatsächlich einen Floh ins Ohr gesetzt hat. Ich habe Tom Harper geglaubt‚ als er erzählt hat‚ dass er Dich auf der Wache gesehen hat. Aber hat er auch gelogen? Oder bist Du dort gewesen‚ nur aus einem völlig anderen Grund?
    Ich schätze‚ es läuft alles darauf hinaus‚ dass ich ihnen nicht glauben will. Ich werde ihnen nicht glauben. Aber ich fürchte‚ es ist zu spät. Ich fürchte‚ dass sie längst gewonnen haben.
    Es bringt mich um‚ dass ich Dich nicht gesehen habe‚ als ich die Gelegenheit dazu hatte. Ich bin nicht sicher‚ ob ich sie noch einmal bekomme‚ weil mich hier drinnen jemand tot sehen will – bestimmt‚ damit ich meine Unschuld nicht beweisen und nicht laut danach fragen kann‚ wer Gerry wirklich getötet hat.
    Vielleicht bin ich ein Idiot‚ und vielleicht machst Du mit diesen Mördern gemeinsame Sache. Aber ich will das nicht glauben. Ich werde es nicht glauben. Sollte ich bald sterben‚ dann in dem Bewusstsein‚ dass ich Dich liebe.
    Blue atmete tief ein‚ dann fuhr er fort.
    Ich habe diese Worte niemals zu jemandem gesagt‚ geschweige denn sie aufgeschrieben. Aber irgendwann in den letzten Tagen habe ich mich in Dich verliebt‚ Yankee.
    Ich dachte‚ das solltest Du wissen.
    Er wollte den Brief mit „Carter“ unterschreiben‚ strich die Buchstaben wieder durch und schrieb „Blue“.
    Anschließend faltete Blue den Brief dreimal und schob dem Mann den Stift entgegen. Der Häftling sagte immer noch nichts. Blue bat um einen Briefumschlag und eine Marke. Schweigend zeigte der Mann auf den kleinen Raum‚ in dem die Post eingesammelt und ausgegeben wurde.
    Während Blue dort war‚ traten mehrere Wachen ein und ratterten eine Reihe von Zahlen herunter. Er brauchte einen Augenblick‚ um zu begreifen‚ dass es Identifikationsnummern waren – seine Identifikationsnummern. Sie suchten ihn.
    „Sie werden vom Direktor erwartet“‚ sagte einer der Wachmänner‚ nachdem Blue den Brief in den Postkasten gesteckt hatte.
    Hatte der Gefängnisdirektor irgendwie von dem geplanten Mord erfahren? Würde er Blue in eine Einzelzelle stecken‚ bis die Gefahr vorüber war? Der Weg zum Büro des Direktors beim vorderen Tor des Gefängnisses war weit‚ Blue hatte viel Zeit für Spekulationen.
    Doch als der Wachmann die Tür öffnete und Blue eintrat‚ überraschten ihn die Worte des Direktors.
    „Ihre Kaution ist gezahlt worden“‚ erklärte der Mann. „Unterschreiben Sie das Formular und ziehen Sie sich um. Dann können Sie gehen.“
    Seine Kaution war gezahlt worden. Eine halbe Million Dollar. Wer zur Hölle hatte einfach so mit einer halben Million Dollar herausgerückt? Und auch noch rechtzeitig.
    Die Uhr an der Wand zeigte zehn nach elf an. In zwanzig Minuten würden sich die Häftlinge aufstellen‚ um den Speisesaal zu betreten. In zwanzig Minuten würden dreißig Insassen nach ihm suchen‚ bereit‚ sein Leben auszulöschen. Doch er würde nicht da sein. Er musste nicht gegen dreißig Männer kämpfen. Erleichterung durchflutete ihn. Er würde nicht sterben. Nicht heute. Jedenfalls nicht vor dem Lunch.
    „Wer hat die Kaution gestellt?“‚ fragte er.
    „Ist das wirklich wichtig?“
    Blue schüttelte den

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