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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Kopf. „Nein.“
    Eilig zog er sich um und schob den Gürtel wieder in die Schlaufen seiner Hose. Sie hatten das in der Schnalle versteckte Messer nicht gefunden. Das war gut. Vielleicht wendete sich das Blatt zu seinen Gunsten.
    Die Wachen führten ihn über den Flur zu einem verschlossenen Tor. Er wurde hindurchgebeten‚ dann einen weiteren Gang entlang und zu einer weiteren Pforte geführt. Durch den eng gewickelten Sicherheitsdraht sah Blue‚ dass auf der anderen Seite jemand stand. Während er näherkam‚ erkannte er mit einem Mal‚ wer dort stand und auf ihn wartete.
    Lucy. Gott‚ es war Lucy. Das Blatt wendete sich definitiv.
    Ihre Miene wirkte besorgt‚ als wüsste sie nicht‚ wie er sie begrüßen würde. Trotzdem hielt sie seinem Blick stand und sah ihm in die Augen‚ als der Wachmann die letzte Schranke aufschloss.
    Und dann war er frei. Er stand außerhalb des Gefängnisses im Besucherbereich.
    „Du hast meine Kaution bezahlt?“‚ fragte er. Eigentlich wollte er etwas anderes zu ihr sagen‚ doch es war besser‚ als nur dazustehen und sie anzustarren.
    Sie nickte.
    „Wo zum Teufel hast du eine halbe Million Dollar her?“
    Nervös befeuchtete Lucy sich die Lippen und zuckte die Schultern. Ihr Lächeln wirkte wie ein schwaches Abbild des sonst so herzlichen und warmen Lächelns. „Erinnerst du dich daran‚ dass ich eine Software-Firma besitze?“‚ fragte sie. „Die Geschäfte sind in letzter Zeit extrem gut gelaufen.“
    „Aber du konntest doch nicht so viel Bargeld …“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein‚ es steckt fast alles fest im Firmenkapital. Ich habe die Firma und ein paar andere Dinge als Sicherheit angegeben‚ etwas Geld geliehen und …“ Wieder zuckte sie die Schultern. „Ich habe nichts mit deiner Festnahme zu tun‚ Blue.“ Sie sprach schnell und leise. „Ich meine‚ ich bin auf dem Revier gewesen‚ um meine Pistole aus dem Schließfach zu holen. Bradley hat mir eine Frage gestellt‚ und ich habe sie‚ so gut ich konnte‚ beantwortet. Und mit einem Mal hatte Travis Southeby einen Haftbefehl gegen dich. Ich habe … Ich wollte …“ Sie hatte Tränen in den Augen und sah ihn dennoch direkt an. Still bat sie ihn darum‚ ihr zu glauben.
    „Das Gesetz schreibt vor‚ dass ich Sie bis zum vorderen Tor begleite“‚ sagte der Wachmann zu Blue.
    Er ignorierte den Gefängnisangestellten und trat auf Lucy zu. „Ich weiß.“
    Sie wischte sich die Tränen mit dem Handrücken fort und wollte zweifellos auf keinen Fall weinen. „Wirklich?“
    „Ja“‚ bestätigte Blue. Er wollte sie in die Arme ziehen‚ aber er war schrecklich nervös. Er war verliebt in diese Frau. Irgendwie änderte es alles‚ dass er sich dessen bewusst war. Er hatte Angst‚ sie zu berühren und sich zu verraten. Sicher‚ er hatte gerade seine tiefsten Gefühle in einem Brief preisgegeben‚ doch auf keinen Fall konnte er sie laut in Worte fassen. „Ich habe eine Weile gebraucht‚ bin aber schließlich darauf gekommen. Lucy‚ es tut mir leid …“
    „Kommt schon‚ Leute“‚ sagte der Wachmann ungeduldig. „Hebt euch das tränenreiche Wiedersehen auf‚ bis ihr auf der anderen Seite vom Tor steht.“
    Lucy wandte sich dem Wachmann zu‚ hob das Kinn und funkelte ihn an. „Ich habe gerade eine halbe Million Dollar bezahlt‚ damit dieser Mann hier mit mir hinausspazieren kann und wir werden das in unserem Tempo tun‚ dann‚ wenn wir es wollen und keine Minute früher. Vielen Dank.“
    Blue merkte‚ dass er lächelte‚ wie er es scheinbar seit Jahrzehnten nicht mehr getan hatte. „Ich glaube‚ ich bin so weit“‚ sagte er zu ihr.
    Der Wachmann begleitete sie bis zur Tür‚ und dann standen sie in der feuchten Luft und schließlich auf der anderen Seite des Tors.
    Freiheit.
    „War es sehr schlimm?“‚ fragte Lucy leise.
    „Es ist vorbei.“
    Ihre Blicke begegneten sich‚ jedoch nur kurz‚ nur sekundenlang‚ denn Lucy sah sofort zu Boden. Und Blue wusste mit tödlicher Gewissheit‚ dass sie zurückweichen würde‚ wenn er jetzt auf sie zuging.
    Als er sie hinter dem Tor auf ihn hatte warten sehen‚ als er begriffen hatte‚ dass sie die Kaution für ihn gestellt hatte‚ hatte er einen Moment lang gedacht‚ es wäre der Beweis für ihre Liebe. Welche Frau setzte alles‚ was sie besaß‚ für einen Mann aufs Spiel‚ den sie nicht liebte?
    Doch dann erinnerte er sich an ihren Freund Edgar. Lucy war nur mit Edgar befreundet gewesen und hatte dennoch so viel

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