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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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erwiderte sie. „Ich nehme an‚ ich habe vor Kurzem sämtliche neue Rekorde in Hatboro Creek aufgestellt.“
    Ihr Gesicht hätte man kaum als hübsch bezeichnet. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Ihr Mund war zu breit‚ zu edelmütig‚ zu groß für ihr Gesicht – außer wenn sie lächelte. Ihr Lächeln verwandelte sie vollständig. Es ließ ihre Augen glänzen und funkeln‚ bezaubernde Grübchen erschienen auf den perfekten‚ weichen und leicht gebräunten Wangen. Ihre Nase war gerade und groß‚ aber nicht zu groß für ihr Gesicht. Ihre Augen schimmerten warm und waren dunkelbraun‚ umrahmt von dichten dunklen Wimpern. Blue ertappte sich dabei‚ wie er sie fasziniert betrachtete‚ als ihr ein Regentropfen von dem unversehrten Ohrläppchen auf die Schulter fiel.
    „Mich wundert‚ dass Chief Bradley dich allein Patrouille fahren lässt.“
    Lucys Lächeln verblasste. „Warum? Weil ich eine Frau oder weil ich ein Yankee bin?“
    „Weil du eine Anfängerin bist.“
    „Ich hatte Leroy Hurley im Griff“‚ bemerkte Lucy‚ ihre dunklen Augen blitzten auf. „Bis Andy seine Waffe geholt hatte.“
    Blue nickte und zwang sich‚ den Blick in die Ferne schweifen zu lassen‚ zur Main Street‚ in Richtung Hafen. Wie lange war es her‚ dass er mit einer Frau zusammen gewesen war? Zwei Monate? Drei? Länger? Er konnte sich tatsächlich nicht erinnern. Für gewöhnlich machte er sich nicht viele Gedanken über sein Sexualleben‚ bis sein Verlangen aufkam und oberste Priorität forderte.
    Wie jetzt.
    Plötzlich sah er Lucy vor sich‚ im warmen Regen stehend‚ ohne Uniform. Wie das Wasser über ihren schlanken‚ wohlgeformten Körper rann‚ über die vollen‚ weichen Brüste‚ den flachen Bauch‚ die schlanke Hüfte und die gefährlich langen‚ perfekt geformten Beine … Bei der Vorstellung rauschte eine Welle starker Hitze durch seinen Körper. Er wusste‚ dass Lucy sie in seinen Augen sah.
    Es war seltsam. In der Vergangenheit hatte sich Blue immer zum sehr femininen Typ Frau hingezogen gefühlt – zu hilflosen Frauen‚ die viel Rüsche und Spitze trugen und gerettet werden wollten. Doch Lucy hatte beide Male‚ die er zu ihrer Rettung geeilt war‚ ihr Bestes gegeben‚ um sich selbst zu retten. Sie war unabhängig und stark. Auch wenn sie bis auf die Haut durchnässt war und nur eine Anfängerin‚ trug sie die Polizeiuniform und die Waffe mit Autorität und Kompetenz. Das hätte ihn ein oder zwei Schritte zurückhalten sollen. Stattdessen ertappte er sich jetzt dabei‚ wie er sich Zentimeter für Zentimeter auf sie zubewegte‚ um ihr näher zu kommen.
    „Ich bin davon ausgegangen‚ dass Andy harmlos ist“‚ sagte Lucy und runzelte die Stirn. „Ich habe mich auf Leroy konzentriert und gar nicht auf Andy geachtet. Das war ein Riesenfehler.“
    „Verlass dich nie auf Vermutungen“‚ erwiderte Blue. An der Art‚ wie sie seinem Blick begegnete und dann plötzlich wegsah‚ erkannte er‚ dass sie das Feuer in seinen Augen erhascht hatte. Sie errötete. Ein Schatten von Rot legte sich auf ihre Wangen‚ als sie das dreckverkrustete Funkgerät und den Strafzettelblock betrachtete‚ die sie in den Händen hielt. Sie steckte den Block an ihren Gürtel und versuchte‚ das Funkgerät sauber zu wischen. Sie gab vor‚ sich konzentriert ihrer Ausrüstung zu widmen. Doch sie konnte sich nicht davon abhalten‚ ihn aus den Augenwinkeln zu beobachten.
    Mit einem Mal erinnerte Blue sich an die Gerüchte‚ die er im letzten Jahr an der Highschool gehört hatte: Ein kleines Yankee-Mädchen sollte sich in ihn verknallt haben. Er hatte sich geschmeichelt gefühlt‚ es hatte ihn amüsiert. Und er war so nett zu dem Mädchen gewesen‚ wie er konnte‚ ohne ihr falsche Hoffnungen zu machen.
    War es möglich‚ dass Lucys Highschool-Verliebtheit bis heute andauerte?
    Blue war sofort‚ als er sie in dem Restaurant entdeckt hatte‚ aufgefallen‚ dass sie keinen Ehering trug. War es möglich‚ dass Lucy immer noch Single‚ immer noch ungebunden war?
    Er war an diesem Tag aus reinem Pflichtgefühl nach Hatboro Creek gefahren. Er war mit der festen Absicht gekommen‚ den Aufenthalt durchzustehen – er hatte nicht vor‚ irgendetwas daran zu genießen. Aber er hatte frei‚ und Freizeit hatte er selten und unregelmäßig. Warum sollte er nicht die Gelegenheit nutzen und sich ein kleines Vergnügen gönnen –besonders wenn es sich ihm auf dem Silbertablett zu servieren schien? Wieso nicht?

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