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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Besonders da die Anziehungskraft‚ die er gerade verspürte‚ stärker war als alles‚ was er seit langer‚ langer Zeit empfunden hatte.
    „Ich‚ äh‚ ich gehe lieber“‚ murmelte Lucy. „Ich muss einen Bericht schreiben und …“ Sie wandte sich ihm zu und strich sich mit dem Handrücken das nasse Haar aus dem Gesicht. Eine Spur Schlamm blieb auf ihrer Wange zurück. „Kann ich dich irgendwohin mitnehmen? Wohnst du bei deinem Bruder?“
    Lucy sah‚ wie er zum bewölkten Himmel aufblickte‚ als würde er den Regen jetzt erst bemerken. Er strich sich das Haar aus dem Gesicht‚ begegnete Lucys Blick jedoch nicht wieder. „Nein“‚ antwortete er. „Jenny Lee ist schon bei Gerry eingezogen. Ich dachte‚ es ist besser‚ wenn ich in einem Motel wohne. Und es liegt nicht weit entfernt. Zu Fuß bin ich wahrscheinlich schneller da‚ als du mich hinfahren könntest.“
    Lucy nickte. Sie verspürte den fast albernen Wunsch‚ Blue würde sie noch einmal anlächeln. Oder dass er sie ansah und ihr einen zweiten Blick auf die glimmende Hitze schenkte‚ die sie in seinen Augen entdeckt zu haben meinte. Aber das hatte sie sich wohl eingebildet. Blue McCoy wäre niemals an ihr interessiert.
    Niemals?
    „Ich wünschte‚ mir würde etwas einfallen‚ um dir gebührend für das zu danken‚ was du getan hast“‚ sagte sie und ging zurück.
    Er schritt auf sie zu und folgte ihr. „Mir fällt da schon etwas ein“‚ erwiderte er mit gedehntem Südstaatenakzent. „Heute Abend findet im Countryclub eine Party statt‚ eine Art Polterabend vor der Hochzeit am Samstag. Komm doch als meine Begleitung dorthin.“
    Abrupt blieb Lucy stehen. Im ersten Moment verspürte sie den Drang zu lachen. Das musste ein Witz sein. In Hatboro Creeks exklusiven Countryclub gehen‚ als Begleitung von Blue McCoy‚ dem Helden ihrer Kindheit? Doch Blue lachte nicht. Er meinte es … ernst?
    Warum? Lucy suchte seinen Blick und forschte nach dem Grund dafür‚ dass Blue sie darum bat‚ mit ihm auszugehen. Warum? Es musste doch einen Grund geben?
    Sie fand die Antwort in der Hitze‚ die in seinen Augen flackerte. Es war glasklar.
    Sex.
    Er war ein Mann‚ sie war eine Frau. Und obwohl er sie zu einer noblen High-Society-Party einlud‚ erforderte das‚ was er tatsächlich mit ihr vorhatte‚ überhaupt keine festliche Kleidung. Sie las all das in seinem Blick – und mehr.
    Lucy war sprachlos.
    Blue McCoy begehrte sie. Er wollte sie. Er fühlte sich tatsächlich körperlich zu dem großen‚ mageren‚ unbeholfenen‚ tollpatschigen Yankee-Wildfang Lucy Tait hingezogen. Er war an ihr interessiert.
    Oh‚ was das Ausmaß seines Verlangens betraf‚ machte sie sich keine Illusionen. Es war rein sexuell. Gefühle spielten keine Rolle. Jedenfalls nicht von seiner Seite aus. Aber seinem Blick nach zu urteilen‚ war klar‚ dass er sein Möglichstes tun würde‚ damit sie in dieser Nacht nicht vor Morgengrauen nach Hause kam.
    Lucy schoss ein sehr deutliches‚ sehr erotisches Bild davon durch den Kopf‚ wie Blue sie zu sich auf das Bett im Lighthouse Motel zog. Ineinander verschränkte Arme und Beine‚ suchende Münder‚ erhitzte Körper‚ von Schweiß und Verlangen feuchte Haut … Schillernde Vorstellungen stürmten auf Lucy ein‚ zusammen mit tausend anderen Gedanken.
    Sie war in ihrem Leben sicher schon das eine oder andere Mal leichtsinnig und ungestüm gewesen. Aber nie im Privatleben. So verrückt es auch in ihrem Beruf zugegangen sein mochte – wenn es um Beziehungen ging‚ hatte Lucy sich immer sehr vorsichtig verhalten. Doch seit sie Blue McCoy damals im Alter von fünfzehn Jahren zum ersten Mal genauer angesehen hatte‚ verzehrte sie sich danach‚ mit den Fingern durch sein dichtes dunkelblondes Haar zu streichen.
    Lucy wusste‚ dass sie Blue nichts bedeutete und das zweifellos auch so bleiben würde‚ wenn sie mit ihm geschlafen hatte. Sie hatte sich noch nie mit einem Mann eingelassen‚ ohne zu wissen‚ dass ihre Beziehung stärker wurde‚ ohne auf irgendetwas Dauerhaftes zu hoffen. Doch Blue würde nur ein paar Tage in der Stadt bleiben‚ maximal eine Woche lang. Vermutlich kam er danach nicht zurück. Vielleicht dauerte es weitere zwölf Jahre.
    Während sie Blue ansah‚ streckte er die Hand aus und berührte ihre Wange. Mit dem Daumen wischte er etwas ab‚ was wohl Dreck sein musste. Seine Hand fühlte sich warm an‚ wärmer als der Regen. Und seine Berührung sandte ein hoch schießendes Lauffeuer

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