Für immer - Blue
Truck kichernd zwischen den Limousinen und Cadillacs parkten. Sie war sich genauso wenig sicher‚ ob sie in diesem knappen schwarzen Kleid‚ das sie sich von Sarah geliehen hatte‚ zum Vordereingang des vornehmen Countryclubs gehen konnte. Knapp war das Schlüsselwort. Es war ärmellos‚ hatte einen herzförmigen Ausschnitt und verdeckte ihren Rücken bis auf einen kreisförmigen Ausschnitt. Es schmiegte sich an Lucys Körper und endete viele‚ viele Zentimeter oberhalb ihrer Knie. Bei Sarah wirkte das enge Kleid bereits kurz‚ aber Lucy war mindestens vier Zentimeter größer als ihre Freundin. Auch wegen der High Heels wirkten Lucys Beine in diesem Kleid‚ als wären sie endlos lang – ein Effekt‚ der Blue McCoy nicht entgehen würde‚ wie Sarah betont hatte.
Lucy warf einen Blick in die Spiegel‚ die den Flur auskleideten‚ nachdem sie zur Hintertür in den Countryclub gegangen war.
Sarah hatte sich auch um ihr Haar gekümmert und es zu einer Hochsteckfrisur auf ihrem Kopf aufgetürmt. Es wirkte‚ als hätte Lucy es einfach vom Nacken aus hochgesteckt. Aber tatsächlich hatte es eine gute halbe Stunde gedauert‚ diesen sorglosen Eindruck herzustellen.
Sie trug auch mehr als den gewöhnlichen Klecks Lipgloss. Mascara‚ Kajalstrich und Lidschatten zierten ihre braunen Augen‚ und Rouge betonte ihre hohen Wangenknochen.
Lucy sah aus wie … jemand anders. Anstelle von mager wirkte sie schlank‚ ihre Beine wirkten lang und anmutig. Statt wie das durchschnittliche Mädchen von nebenan sah sie exotisch‚ glamourös und auf geheimnisvolle Weise sexy aus.
Blue würde sie wahrscheinlich gar nicht erkennen. Sie erkannte sich ja selbst kaum wieder.
Was ihr logisch erschien. Denn sie erkannte dieses seltsame Gefühl garantiert nicht wieder‚ das sie verspürte‚ weil sie wusste‚ dass sie hier mit einem Mann verabredet war‚ der ihr praktisch fremd war. Ein Fremder‚ der noch vor Mitternacht sehr gut ihr Liebhaber sein konnte.
Blue McCoy.
Aber er war kein Fremder. Nicht richtig. Schließlich war er jahrelang ihr Held gewesen. Er war die reinste Perfektion eines Mannes‚ wenn man den großen‚ nachdenklichen und hintergründigen Typ Mann mochte. Was auf Lucy definitiv zutraf.
Im geräumigen Tanzsaal des Countryclubs spielte Musik‚ die Lucy entgegenklang. Mit klopfendem Herzen stieg sie die Treppe hoch. Sie wusste‚ dass Blue irgendwo dort oben bei der pulsierenden Musik war.
Seit sie das letzte Mal hier gewesen war‚ hatte der Countryclub die Innenausstattung verändert. Lucy erinnerte sich nicht mehr an die Farbe‚ die der Teppich gehabt hatte. Allerdings war sie sicher‚ dass es nicht dieser tiefe‚ fast rauchige Rosaton gewesen war. Die Tapete war auch anders‚ eine unaufdringliche Sammlung von Blumen und Schnörkeln‚ in geschmackvollem gebrochenen Weiß‚ Beige und verschiedenen Nuancen desselben dunklen Rosas.
Auf dem weichen Teppich machten ihre High Heels überhaupt kein Geräusch‚ während sie den Gang entlang zum Tanzsaal ging.
Hunderte von Kerzen sorgten für gedämpftes Licht. Sie waren überall aufgestellt worden – auf den Tischen‚ auf dem Buffet‚ es hingen sogar Kerzenhalter an den Wänden. Die Wirkung war bezaubernd. Das warme Flackern verlieh dem ganzen Raum einen goldenen‚ märchenhaften Glanz.
Die Tische nahmen die Hälfte des Saals ein‚ sodass die andere Hälfte des Parketts zum Tanzen genutzt werden konnte. Eine kleine Band‚ Schlagzeug‚ Keyboard und Gitarre‚ hatte die Instrumente gegenüber der Bar aufgebaut.
Lucy erkannte viele der Leute‚ die sich im Saal verteilt hatten. Es war das Who’s who der reichsten und mächtigsten Bürger der Stadt. Der Polizeichef und seine Frau waren gekommen‚ genau wie der Bankvorstand. Der Bürgermeister und seine Frau unterhielten sich mit dem Besitzer von Carolina Island‚ dem Küstenresort‚ das mehrere Kilometer nördlich von Hatboro Creek lag.
Die Frauen trugen funkelnden Schmuck‚ und die Männer hatten schwarze Smokings an – alle außer einem. Ein Mann‚ Blue McCoy‚ trug eine prächtige‚ fast leuchtend weiße Soldatenuniform. Als er sich umdrehte‚ warf das Kerzenlicht schimmernde Reflexe auf die zahlreichen Reihen Abzeichen und Medaillen‚ die er trug.
Seine Schultern wirkten unglaublich breit in der maßgeschneiderten Uniformjacke. Er trug die Offiziersinsignien‚ und Lucy erinnerte sich daran‚ dass er Lieutenant war – wenn er nicht sogar noch befördert worden war‚ seit sie
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