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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Überraschung und etwas‚ das sie nicht genau bestimmen konnte. Was immer es war: Es war klar‚ dass er von ihr nicht erwartet hatte‚ dass sie für ihn irgendwelche Vorschriften verletzte.
    Lucy entfernte sich von ihm und ging auf den parkenden Wagen zu‚ in dem Frank und Tom saßen. Sie warf einen Blick über die Schulter zu Blue. „Du hast mich wohl unterschätzt“‚ sagte sie.
    Blue sagte kein Wort. Aber der Ausdruck in seinen Augen sprach Bände.
    Lucy half Tom und Frank dabei‚ die schwere Ausrüstung und die Hilfsmittel auszuladen‚ die sie brauchten‚ um die Reifenspuren im Wald zu sichern. Zu dritt schnauften und keuchten sie und hörten sich wie eine ganze Armee an‚ die sich durch das dichte Unterholz schlug. Nur Blue gelang es‚ sich leise zu bewegen‚ obwohl er mindestens genauso schwer trug – und vielleicht sogar noch mehr Zeug.
    Sie waren auf halbem Weg den Hügel hochgestiegen‚ als Blue die Hand hob und alle zum Stehen bewegte.
    Da war ein entferntes Geräusch. Es war kaum mehr als ein seltsames Brummen‚ ein fiependes Wimmern.
    Erst nachdem Blue sich umgewandt und in Richtung der Reifenspuren rannte‚ hatte Lucy das Geräusch eingeordnet.
    Geländemotorräder.
    Es klang wie eine Gruppe von Motorradfahrern. Mit wenig Aufwand konnten die Motorräder die Reifenspuren auf dem Pfad zerstören und damit die Ermittlung zum Ausgangspunkt zurückführen.
    Lucy ließ den Eimer voll Gips fallen‚ den sie getragen hatte‚ und hastete hinter Blue her. Über die Schulter rief sie Frank und Tom zu‚ dass sie ihr folgen sollten.
    Blue bewegte sich schnell zwischen den Bäumen‚ es war fast unmöglich‚ mit ihm mitzuhalten. Dennoch bemühte Lucy sich‚ sprang über Steine und Wurzeln‚ während ihr Zweige ins Gesicht und gegen die Arme schlugen.
    Das Geräusch der Geländemotorräder wurde lauter und klang dann weiter entfernt. Und als Lucy Blue weiter vor sich einfach dastehen saß‚ befürchtete sie das Schlimmste. Sie lief langsamer. Er hörte mit Sicherheit‚ wie sie sich ihm näherte‚ doch er drehte sich nicht um. Er stand nur da und blickte den Pfad hinunter.
    Die Abdrücke der breiten Reifen waren vollkommen geebnet und ausgelöscht. Es gab nichts‚ das sie hätten retten können. Nichts‚ womit sie auf das Fahrzeug hätten schließen können‚ das in der Nacht von Gerrys Tod hier gestanden hatte.
    Blues Gesicht wirkte angespannt‚ ausdruckslos. Und sobald er sie ansah‚ funkelten seine Augen kalt.
    „Ich hätte hier bleiben sollen“‚ sagte er leise. „Ich hätte die Spuren bewachen sollen‚ bis die Abdrücke gesichert sind. Es ist meine Schuld.“
    „Meine genauso“‚ flüsterte Lucy. „Oh‚ Blue. Es tut mir leid.“
    Blue schwieg‚ während sie zu ihrem Haus zurückfuhren. Er blieb schweigsam‚ als sie seinen Seesack flüchtig durchsuchte‚ und genauso still‚ als sie zur Polizeistation fuhren‚ um eine seiner Waffen an Chief Bradley zu übergeben.
    Erst nachdem sie das Gebäude verlassen hatten‚ brach er sein Schweigen.
    „Sheldon Bradley hat etwas damit zu tun“‚ sagte Blue.
    Lucy wandte sich um und sah ihn überrascht an. „Womit zu tun?“
    „Mit diesem abgekarteten Spiel“‚ erwiderte er. „Mit den Reifenspuren. Und vermutlich mit dem Mord an Gerry.“
    „Du meinst‚ der Polizeichef“‚ wiederholte Lucy skeptisch‚ „hat Gerry ermordet und versucht‚ es dir in die Schuhe zu schieben?“
    „Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt‚ ich glaube‚ dass Bradley irgendwie mit drinsteckt. Bradley oder jemand anderes von der Polizei.“
    „Ich weiß‚ wie sehr du dich darüber ärgerst“‚ entgegnete Lucy. „Es war ein schlechtes Timing‚ dass diese Motorradfahrer ausgerechnet …“
    „Ich für meinen Teil denke‚ das Timing war ziemlich perfekt“‚ unterbrach er sie. „Du nimmst Funkkontakt zur Zentrale auf‚ erzählst Bradley von den Reifenspuren‚ und keine Dreiviertelstunde später fahren Motorradfahrer genau denselben Pfad entlang und vernichten die Beweise.“
    Lucy seufzte. „Du hast recht“‚ gab sie zu. „Der Zufall wäre wirklich etwas zu groß. Das heißt aber nicht unbedingt‚ dass der Chief darin verwickelt ist. Jeder‚ der den Funkverkehr mitgehört hat‚ hat erfahren‚ dass wir Reifenspuren entdeckt haben.“ Sie fuhr langsam vor Joe’s Grill vor. „Was hältst du von einem Happen zu essen?“
    Blue zog einen Fünf-Dollar-Schein aus seiner Brieftasche. „Bestell meins lieber zum Mitnehmen“‚

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