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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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Grippe? Du hast doch gestern Abend nicht mal gehustet!»
    «Es muss während der, mmh, Nacht angefangen haben.»
    Ich tat Mums Erklärung mit einem Schulterzucken ab. Außerdem hatte ich ja jetzt Dad, dem ich wichtig genug war, dass er mir zu jedem Geburtstag schrieb. «Schon gut, Mum, die Grippe ist bestimmt bald wieder weg.»
    «Tut mir wirklich leid, Lois.»
    «Mach dir keine Sorgen. – Ich habe alles, was ich brauche», flüsterte ich mir selber zu.
    «Dein wirklicher Geburtstag ist ja sowieso erst Montag. Bis dahin bin ich bestimmt zurück. Okay, Herzchen?»
    «Mum, ich muss jetzt Schluss machen. Die Gäste kommen.»
    Ich legte auf. Ihren letzten Satz hatte ich nicht mehr verstanden.
    Allmählich trafen ein paar Gäste ein. Alle waren ziemlich still. Kaum jemand sagte ein Wort. Stattdessen hörte man jedes Füßescharren, während sich alle anstarrten, als warteten sie darauf, dass endlich jemand eine wenigstens halbwegs amüsante Bemerkung machte. Die Stille war ohrenbetäubend. Die Feier war der Beweis für meinen Status als Lois, die Loserin. Als ich gerade dachte, die Party sei vorbei, legte Carlas Mum Musik auf und tanzte in ihrem engen Kleid sagenhaft cool zu «Motownphilly» von Boyz II Men. Coreys Freunde gafften nur noch. Bald tanzten auch noch andere. Meine Angst vor einer allgemeinen Gähnorgie und überhasteten Aufbrüchen löste sich langsam auf.
    Während Carlas Mutter strahlend feststellte, dass die Party «der Hammer» war, ging ich erst mal aufs Klo.
    «Lolli, wo warst du denn?», fragte Corey, als ich wieder herauskam. Seine Stimme klang plötzlich so tief.
    «Auf dem Klo, wo denn sonst!» Ich schüttelte meinen Kopf über die dumme Frage und wollte wieder zu meinen Gästen und meinen neuen Freunden.
    «Ich   … äh   … wollte dir dein Geschenk geben.»
    «Das hat deine Mutter doch schon längst erledigt», erwiderte ich. Aus dem Wohnzimmer drang Gelächter, und ich wollte wieder dorthin zurück, wo der Spaß war, und nicht mit Corey dem Idioten vor der Toilette herumstehen.
    «Wann denn?», fragte er erstaunt.
    «Warum sind wir wohl heute hier, was meinst du?», fragte ich und deutete auf meine neuen, stonewashed Jeans. «Und für wen ist wohl diese Party?» Scheinbar hatten Coreys verblödete Kumpel auf ihn abgefärbt.
    «Und was hat dir deine Mutter geschenkt?»
    «Eine Steppjacke! Das hab ich dir schon vor zwei Wochen erzählt, als wir sie gekauft haben! Echt, Corey, warum nervst du mich ständig?»
    «Ich   … ich will dich doch gar nicht nerven. Ich wollte dir nur das hier geben.» Er zog ein eckiges Päckchen aus der Tasche, das schlampig in etwas eingewickelt war, das nach Weihnachtspapier aussah. «Sorry, aber wir hatten kein anderes Geschenkpapier mehr.» Er drückte mir das kleine Ding in die Hand. «Von mir.»
    Bevor ich mich bedanken konnte, war er schon weg. Also packte ich das Geschenk aus. Es war LL Cool J’s «Mama Said Knock You Out» auf Kassette. Unwillkürlich schlug ich mit dem Fuß den Takt meines Lieblingssongs. Ich hatte dieses Album schon seit Monaten haben wollen, aber Mum war dagegen gewesen, dass ich es kaufte, weil es Rap-Musik war. Und jetzt hatte Corey es mir geschenkt! Den Tipp musste ihm Carla gegeben haben, dachte ich und fragte mich gleichzeitig, wieso Corey sein Taschengeld sparte, um mir ein Geschenk zu kaufen. Derselbe Corey, der mich letzten Monat noch an den Haaren gezogen, mich gepiesackt und mit seinen dummen Bemerkungen zur Weißglut gebracht hatte. Doch diese Frage vergaß ich schnell wieder, als ich mich den anderen auf der «Tanzfläche» anschloss und mich meinen unbeholfenen Verrenkungen hingab.
     
    In der darauffolgenden Woche war es in der Schule großartig. Während ich in der Schlange an der Essensausgabe stand, grüßten mich Mädchen, für die ich früher praktisch Luft gewesen war. Über meine Party wurde offenbar in der gesamten Klassenstufe gesprochen, was leider auch Sharlene Rockingham einschloss, die mich auf dem Flur festhielt, als ich gerade zur Mathestunde rannte.
    «Wieso bin ich eigentlich nicht zu deiner doofen kleinen Party eingeladen worden?», fragte sie böse.
    «Und warum hätte ich dich einladen sollen?», fragte ich zurück. Es war mir herausgerutscht, bevor ich darüber nachdenken konnte. Dad hatte mir extra geraten, mich in solchen Situationen zurückzuhalten.
    «Du hältst dich wohl für was Besseres als mich, was, Lois?»
    «Nein», ächzte ich, schon ein bisschen eingeschüchtert. Ich drückte mich an der

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