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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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»Die Runde geht klar an dich. Ich hatte absolut keine Chance.«
    »Reines Anfängerglück.«
    Griffon führt mich an einen leeren Tisch am Fenster. »Ich gehe uns Tee holen. Mach’s dir bequem, schau dir die Touristen an, ich bin gleich wieder da.«
    Viele Familien mit Kindern sind im Café, der Krach, den sie machen, hallt von den Wänden des großen Backsteinbaus wider. Ich kann nicht anders, ich muss Griffon hinterherschauen, als er zum Tresen geht. Sein Vater sieht aus, wie man sich einen Torwächter im Tower von London vorstellt – kurzes, borstiges Haar, blasse Haut und rote Wangen. Griffon ist das genaue Gegenteil. Seine Haut ist hellbraun, er hat breite Schultern, aber schlanke Hüften, und seine dunkelblonden Locken sind durchzogen von hellen Strähnen, die von der Sonne gebleicht sind, nicht mit Chemie. Um den Hals trägt er ein breites, schwarzes Band, aber es verschwindet in seinem Hemd, darum kann ich nicht sehen, ob ein Anhänger daran ist.
    Griffon sieht unverschämt gut aus, aber das ist nicht alles. Auch wenn ich mich über Liebesromane und Schnulzen immer lustig mache, verspüre ich tief in mir so eine Art Verbundenheit, und das macht mir Angst. Während er auf das Tablett wartet, lehnt er sich plötzlich seitwärts an den Tresen. Hastig senke ich den Blick, aber nicht schnell genug. Als er mit dem Tee zurückkommt, starre ich immer noch auf die hölzerne Tischplatte.
    »Ich weiß nicht, wie du ihn trinkst, darum habe ich Milch, Zucker, Zitrone und Honig mitgebracht«, sagt er und stellt das Tablett auf den Tisch.
    Ich schaue auf die verschiedenen Döschen und Päckchen. »Mit allem ist wahrscheinlich die falsche Antwort?«, sage ich und hoffe, dass ich nicht allzu verunsichert klinge.
    Griffon grinst mich an und mein Herz rast. »Du kannst natürlich alles reintun, was du willst. Aber die meisten nehmen entweder Milch und Zucker oder Zitrone und Honig.«
    »Dann Milch und Zucker, bitte.«
    »Und das hier ist eine echte Spezialität, Streichrahm«, sagt er und stellt ein Glas mit einer klumpigen weißen Masse vor mich. »Sehr empfehlenswert, besonders mit Gelee auf den Scones hier. Besser als jede Schlagsahne bei uns zu Hause.«
    Vorsichtig tauche ich das Messer in die klumpige Pampe. »Vielleicht lieber doch nur Gelee«, sage ich und nehme mir ein Stück von dem runden Teegebäck.
    »Nichts da«, sagt er, schnappt sich meinen Scone, streicht Rahm und Gelee darauf und legt es wieder auf meinen Teller. Seine Hände sind kräftig und sanft. Ich muss sie immerzu anstarren. »Du gehörst doch nicht etwa zu denen, die nichts essen, oder?«
    »Nein«, sage ich beleidigt. »Ich esse sogar ziemlich viel. Aber gewöhnlich nichts, das so komisch aussieht.« Trotzdem probiere ich, und es schmeckt cremig und lecker, wie Griffon gesagt hat, erinnert an dicke, nicht zu süße Schlagsahne. Eigentlich hatte ich gedacht, ich würde nichts runterkriegen, aber erst nachdem ich die erste Hälfte verschlungen habe, setze ich kurz ab, um nach Luft zu schnappen. Um meine Würde wiederherzustellen, nippe ich ein wenig am Tee und frage mich, ob die Leute hier in England dabei wirklich den kleinen Finger abspreizen, wie in der Fernsehshow, die meine Mom so gerne sieht. Griffon sitzt mit verschränkten Armen da und schaut mir zu, von ihm kann ich mir also nichts abgucken.
    Ich nehme noch einen Schluck, stelle die Tasse zurück auf den Tisch, und plötzlich fällt mir auf, dass seit einigen Minuten keiner von uns ein Wort gesprochen hat.
    »Tut mir leid wegen Kat und ihrer Fragerei«, sage ich. »Geschichte ist nicht so ihr Ding, aber für Geister hat sie echt was übrig.«
    »Geht den meisten so. Die Leute fragen mich ständig solche Sachen.«
    »Aber du nicht, oder? Ich meine, du glaubst doch nicht an Geister?«
    »Nein. Nicht an Geister. Obwohl es Leute gibt, die behaupten, hier welche zu sehen. Vielleicht wissen die Geister, dass ich nicht an sie glaube und sparen sich den Auftritt.«
    »Aber was ist mit all den Menschen, die hier im Tower gewaltsam zu Tode gekommen sind? Glaubst du nicht, dass noch etwas von ihrer Energie an diesem Ort existieren könnte, so wie Seelen, die Vergeltung suchen für das Unrecht, das ihnen angetan wurde?« Ich kann nicht glauben, dass ich das tatsächlich frage, aber irgendeine Erklärung muss es ja dafür geben, was vorhin dort draußen passiert ist. Und Geister sind noch das Rationalste, das mir im Moment einfällt.
    »Nein«, sagt Griffon, sieht mich mit einem seltsamen Blick an und

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