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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadíni Rainbows
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wollte irgendwann unbedingt herausfinden, was sie zu bedeuten hatten. Zu jener Zeit hatte ich bereits das Gefühl, dass es sich bei dem Mann in meinen Träumen um meinen Vater handelte, aber es war sehr bitter, dies auch nur in Betracht zu ziehen“, erklärte Josie mit zittriger Stimme. Ihre Augen waren tränenunterlaufen. Nadia legte ihre Hand auf Josies. Sie fühlte wie schwer es ihr fiel, über dieses Thema zu sprechen.
    „Tut mir Leid, dass ich so sentimental bin“, entschuldigte Josie sich für ihren Gefühlsausbruch.
    „Mach dir keine Sorgen, Josie. Alles ist gut. Wenn du weinen möchtest, tu es einfach. Ich bin für dich da“, versuchte Nadia, sie zu beruhigen.
    Sie saßen draußen im Garten des Cafés. Niemand außer ihnen war da und Josie konnte ihren Gefühlen freien Lauf lassen.
    Als sie sich wieder etwas stärker fühlte, erzählte sie weiter.
    „Ich habe mich damals kaum getraut, meine Mutter zu fragen, ob mir als kleines Mädchen etwas Schlimmes zugestoßen ist. Sie ist gemein zu mir gewesen, seit ich denken kann und wir hatten noch nie eine liebevolle Beziehung zueinander. Aber da mich diese Albträume nicht in Ruhe ließen, nahm ich eines Tages all meinen Mut zusammen:
    „Mutter, ich muss dich da mal etwas fragen“, fing ich an. Sie antwortete nicht und schaute mich nur auf eine ganz merkwürdige Weise an, als ob sie bereits wusste, was auf sie zukommen würde:
    „Mutter, bitte, sag‘ mir die Wahrheit. Hat Vater mir irgendetwas Schlimmes angetan, als ich klein war?“ Nach meiner Frage hat sie mich zunächst ganz entsetzt angeguckt. Doch versuchte sie, alles herunterzuspielen. Sie verdrehte ihre Augen und sagte:
    „Ich schätze, es ist an der Zeit, dich in eine Klinik einzuliefern. Ich habe noch nie einen solchen Schwachsinn gehört!“ Der Klang ihrer Stimme verriet mir, dass sie ein Schauspiel ablieferte. Ihre Worte hörten sich nicht echt an, sondern gekünstelt.
    Daher war ich sehr beharrlich:
    „Mutter, ich weiß, dass du mir etwas vorgaukelst.“ Daraufhin neigte sie ihren Blick nach unten. Es war mehr als offensichtlich, dass sie sehr aufgeregt war.
    „Bitte, sag‘ mir doch, was passiert ist. Wenn meine Ahnung korrekt ist, dann habe ich ein Recht darauf, darüber Bescheid zu wissen. Ich habe dir nie etwas davon erzählt, aber seit einiger Zeit plagen mich nun schon diese furchtbaren Albträume.“ Sie schaute mich an, sagte erst einmal kein Wort, aber nickte.
    Dann wurde ihr Gesichtsausdruck plötzlich hart wie Stein. Und ich werde die Worte niemals vergessen, die sie zu mir gesagt hat:
    „Du dummes Ding, du wolltest das doch alles! Du wolltest ihn für dich, obwohl er dein Vater ist. Du wolltest ihn mir wegnehmen. Glaubst du etwa, ich habe nicht gesehen, wie du ihn immer angesehen hast?“
    Nadia, ich kann dir eins sagen, in jenem Moment wäre ich am liebsten gestorben. Ich fühlte mich, als wäre ich in einen weiteren bösen Traum geraten.“
    Josies Körpersprache wurde erneut sehr schwach.
    „Wie konnte sie dich nur so behandeln? Wie kann eine Mutter so mit ihrem eigenen Kind umgehen? Dich dazu zu bringen, dich schuldig zu fühlen, dich dafür verantwortlich zu machen!?! Du warst doch damals noch ein kleines Mädchen.“ Nadia konnte es nicht fassen, dass eine Mutter kalt sein konnte wie Eis.
    Josie blickte Nadia ebenso ahnungslos an und sagte: „Ich weiß – bis heute kann ich das nicht verstehen. Weißt du, das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe. Ich ging direkt auf mein Zimmer, packte meine sieben Sachen und verschwand. Ich habe mir damals geschworen, niemals wieder zurückzukehren.“
    Diese Worte aus ihrem eigenen Mund zu hören, machten Josie wieder stark.
    „Ich bin sprachlos, Josie. Das ist furchtbar“, sagte Nadia.
    „Ja“, stimmte Josie zu, „aber, mach‘ dir keine Sorgen. Ich weiß nicht, warum ich dir meine Geschichte erzählen musste. Ich musste es einfach loswerden, schätze ich. Tut mir Leid, wenn ich dich damit belastet habe“, stotterte sie leicht verlegen.
    „Danke, dass du das mit mir geteilt hast. Ich kann nicht wirklich in Worte fassen, was ich gerade fühle. Ich finde einfach keine Worte dafür“, antwortete Nadia.
    „Das einzig Gute war, dass ich schnell einen Unterschlupf gefunden habe. Ich zog zu Freunden und fing an, diese Dinge für mich selbst zu verarbeiten“, erklärte Josie.
    „Das alleine durchzustehen ist doch bestimmt ziemlich hart?“, fragte Nadia.
    „Ja, aber ich habe eine neue Sichtweise gewonnen. Mein Gefühl,

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