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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadíni Rainbows
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total verloren zu sein und von meiner eigenen Familie nach Strich und Faden hintergangen zu werden, veränderte sich. Ich bin jetzt an einem Ort angekommen, an dem ich so gerne lebe. Und ich habe Dinge studiert, die mich wirklich interessieren. Ich habe mir das Leben geschaffen, das ich aus tiefstem Herzen leben möchte. Vielleicht haben mich all diese Erlebnisse stärker gemacht. Sie haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.“
    Nadia nickte verständnisvoll. Sie war wütend auf diese Typen, die den Schaden, den sie durch solche Handlungen anrichten, anscheinend nicht annähernd abschätzen können: „ Wie kann irgendjemand einer anderen Seele bloß so etwas antun? Verstehen sie denn nicht, dass sie dies eigentlich mit sich selbst machen? Wieso sehen sie nicht, dass sie selbst der oder die andere sind?“
    Viele Mädchen haben Missbrauch erlebt, oft durch ihren eigenen Vater, ihren Onkel, oder einen sogenannten „Freund“ der Familie. Ihr Vertrauen und ihr Selbst wurden in jungen Jahren zerstört. Und obwohl Kinder dazu tendieren, grausame Vorfälle zu verdrängen, um ihre Psyche zu schützen, kommen früher oder später all diese Erinnerungen zurück. Missbrauch hinterlässt ein großes Loch und kann den Sonnenschein für immer verdunkeln, ganz egal wie hell die Sonne zuvor schien.

    Als die erste Tasse Kaffee von der zweiten und diese schließlich von der dritten abgelöst worden war, hatte sich die Stimmung wieder etwas gelockert. Die beiden hatten ihre Unterhaltung von der Vergangenheit in die Gegenwart gelenkt. Josie erwähnte die Abschiedsparty ihrer Freunde. Sie sprach von exakt derselben Party, zu der sie auch schon von Miguel eingeladen worden war.
    „Bitte komm auch, Kleines“, lud Josie sie spontan und mit einem Augenzwinkern ein.
    „Klar, ich komme gern“, antwortete Nadia, ohne die Einladung von Miguel zu erwähnen. Sie war jetzt schon viel entspannter in Bezug auf die Party. Miguel würde nicht denken,
    sie sei nur wegen ihm dort hingekommen.

8 Schwaches Fleisch
    Schließlich kam Nadia an ihrem Hotel an. Sie fror leicht, da sie zuvor tropfnass gewesen war. Sie nahm eine heiße Dusche, ruhte sich ein bisschen aus und traf Frank und die anderen zum Abendessen.
    Als sie sich im Anschluss daran alleine auf den Weg zu der Veranstaltung im Café machen wollte, und gerade um die Ecke des Hotelrestaurants gebogen war, hörte sie Romeos Stimme. Der brasilianische Künstler malte gerade für eine kleinere Reisegruppe Bilder in ihrem Hotel, unterbrach seine Arbeit aber sofort, als er Nadia sah.
    „Hi Nadia, wie geht’s? Wohin gehst du?“, fragte er sie wie ein Löwe, der soeben seine Beute ins Visier genommen hatte.
    „Gut, gut, danke. Ich geh‘ ins Café zu einer Abschiedsparty.“
    „Warte auf mich, ich male noch zwei Bilder und begleite dich.“
    Nadia befand sich in einer Zwickmühle. Sie hatte sich auf Miguel gefreut und jetzt brachte Romeo ihr Herz wieder durcheinander.
    „Nein, nein, vielen Dank, ich geh‘ schon mal allein vor.“ Indem sie seinen Vorschlag ablehnte, wollte sie sich die Gelegenheit verschaffen, die Lage mit Miguel zu sondieren.
    „Bitte warte, ich bin gleich fertig.“ Er blickte sie mit flehenden und zugleich bestimmenden Augen an, als würde er ahnen, dass sie eigentlich mit einem anderen Mann verabredet war. Auf Romeos Drängen hin konnte oder wollte sie nicht anders - sie musste einfach auf ihn warten.
    Als er endlich fertig war, gingen sie zügig zum Café. Die ganze Situation fühlte sich einfach komisch an. Sie würde bei der Party mit Romeo auftauchen…
    „Aber wir sind ja nicht mehr als zwei Leute, die sich über den Weg gelaufen sind, vielleicht so etwas wie Freunde, aber mehr nicht“ , versuchte sie sich selbst zu beschwichtigen.
    Als sie angekommen waren, saß eine Meute von Leuten an einem großen Tisch im Garten des Cafés.
    Sofort sah Nadia Miguel, doch dieser nahm keinerlei Notiz von ihr. Vergebens versuchte sie, seinen Blick zu erhaschen.
    „Nadia, hi, komm zu uns, hier sind noch Stühle frei“, rief Josie ihr zu. Der Künstler hatte im Eingangsbereich ein paar Leute getroffen, die er begrüßen musste. Als sie Platz genommen und ein Getränk bestellt hatte, kam er wie selbstverständlich zu ihr und setzte sich neben sie. Josie war leicht verdutzt, Nadia mit Romeo zu sehen.
    Leider war Miguel so sehr in ein Gespräch mit einer anderen jungen Frau vertieft, dass er einfach keine Augen für sie hatte. Sie war einen Moment lang traurig, oder

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