Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
ich, dass man während der Prüfung nicht rauchen durfte. Ich geriet schier in Panik. Ich war bereits damals Kettenraucher, und wenn ich
mich konzentrieren musste, waren Zigaretten lebensnotwendig. Ich würde diese Prüfung unmöglich ohne Rauchen schaffen. Eben war mir klar geworden, dass ich mich drei Jahre lang mit Fächern beschäftigt hatte, die mir absolut verhasst waren, und nun sollte ich auch noch bei der Prüfung durchfallen. Und das alles, weil mir vor Beginn der Ausbildung niemand gesagt hatte, dass man während der Prüfung nicht rauchen dürfe.
Ich begann, einen Berufswechsel in Erwägung zu ziehen. Allerdings bin ich nicht der Typ, der so schnell aufgibt. Vielleicht war es ja doch möglich, drei Stunden ohne Zigaretten durchzustehen? Ich besorgte mir die Prüfungsaufgaben des vorangegangenen Jahres, stellte einen Wecker und versuchte, mir die Nervosität bei der Prüfung zu vergegenwärtigen. Das gelang mir so gut, dass ich nicht einmal richtig schreiben konnte, weil meine Hand so zitterte, ganz zu schweigen vom Denken! Ist das nicht Beweis genug, dass man sich ohne Zigaretten nicht konzentrieren kann?
Seit diesem Erlebnis sind über dreißig Jahre vergangen, doch es wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Erstaunlicherweise aber kann ich mich nicht mehr an ein Ereignis erinnern, das kurz danach eintrat und den Beweis dafür lieferte, dass meine Annahme falsch war. Ein Ereignis, an das mir jegliche Erinnerung fehlt, das aber mit Sicherheit stattgefunden hat. Ein Ereignis, das mir erst richtig bewusst wurde, nachdem ich aus meinem Gefängnis entkommen war: Ich habe diese Prüfung bestanden, und, man glaubt es kaum, ich habe während der ganzen Zeit nicht einmal ans Rauchen gedacht. In diesen drei Stunden musste ich vielleicht die angespanntesten und stressigsten Momente meines Lebens durchmachen und mich außerordentlich konzentrieren. Und obwohl ich körperlich vom Nikotin abhängig war, spürte ich, als es wirklich darauf ankam: Ich brauche die Zigaretten nicht! Es ist nur eine Frage der Psyche!
Aber noch einmal zurück zu der Gehaltsabrechnung, die ich ohne Zigarette nicht erledigen konnte. Die Aufgabe war überhaupt nicht kompliziert, es handelte sich um eine reine Routinetätigkeit.
Ich konnte sie nur nicht delegieren, weil es sich um vertrauliche Daten handelte. Nun will ich nicht bestreiten, dass ich mich zur damaligen Zeit ohne Zigaretten wirklich nicht konzentrieren konnte. Doch der eigentliche Grund lag darin, dass ich fest davon überzeugt war, und unter dieser Voraussetzung ist es einfach nicht möglich, sich ohne Rauchen zu konzentrieren.
Vergessen wir kurz das Rauchen, und beschäftigen wir uns mit der Konzentration. Um sich zu konzentrieren, muss man zunächst jegliche Ablenkung ausschalten. Die Kinder sind laut, also können Sie sich nicht konzentrieren. Sie haben nun zwei Möglichkeiten: Entweder Sie gehen in einen anderen Raum, oder Sie rufen: »Seid bitte leiser, ich muss mich konzentrieren!« Es steht in Ihrer Macht, die Störfaktoren auszuschalten. Gelingt Ihnen das nicht, werden Sie nervös und leicht reizbar. Ein anderes Beispiel: Sie haben eine Erkältung. Sie müssen sich dauernd die Nase putzen und sind dadurch in Ihrer Konzentration beeinträchtigt. Haben Sie aber dabei jemals gedacht: Wann wird diese Erkältung endlich vorbei sein, sodass ich mich wieder richtig konzentrieren kann?
Der Unterschied ist folgender: Wenn es sich um einen Störfaktor handelt, den man beseitigen kann, wird er einen so lange stören, bis man ihn tatsächlich beseitigt hat. Hat man aber keine Möglichkeit, die Störung zu beseitigen, akzeptiert man sie und kommt damit klar. Ein Konzertpianist lässt sich schon durch das Fallen einer Stecknadel ablenken, Börsenhändler dagegen können selbst im lautesten Chaos konzentriert arbeiten. Noch nie hat einer von ihnen laut losgeschrien: »Seid bitte mal alle still! Ich muss mich konzentrieren!«
Woher kommt dieser Unterschied? Ein Konzertpianist erwartet absolute Stille, jedes noch so kleine Geräusch würde ihn ablenken. Der Börsenhändler erwartet Chaos und hat auch gar keine andere Wahl, als es zu akzeptieren. Der Nichtraucher rechnet mit Denkblockaden und akzeptiert diese auch. Was macht er in einem solchen Fall? Er legt Dave Brubeck ein und hofft, dass eine Pause Abhilfe schafft. Falls nicht, kommt er
wohl oder übel auch so zurecht. Was macht ein Raucher bei einer Denkblockade? Er steckt sich eine Zigarette an. Doch höchstwahrscheinlich
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