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Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen

Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen

Titel: Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Carr
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Furzen im Restaurant als gesellschaftsfähig zu betrachten.
    Genauso werden zukünftige Generationen kaum begreifen, dass man Rauchen jemals als geselligen Akt ansehen konnte. Ich kann mir auch heute nur schwer vorstellen, dass das Schnupfen einmal als völlig normal empfunden wurde. Die einzige Person, bei der ich es bewusst erlebte, war meine Großmutter mütterlicherseits, leider ist das auch meine einzige Erinnerung an sie.
    Soziales Verhalten entsteht beim Zusammentreffen mehrerer Menschen, sei es aus Gründen der Geselligkeit oder um gemeinsamen Interessen nachzugehen. Musikliebhaber besuchen gemeinsam Konzerte, um das Erlebnis zu intensivieren. Aus dem gleichen Grund verabreden sich Angler oder Golfer zu gemeinsamen Ausflügen in malerische Gegenden. Raucher rotten
sich vielleicht zusammen, um sich nicht so dumm zu fühlen, aber können Sie sich vorstellen, dass einer den Vorschlag macht: »Lasst uns doch einen Tag gemeinsam nach Brighton fahren. Das ist eine tolle Stadt, umso richtig loszurauchen.«
    Bei Heroinsüchtigen gilt es als »sozial«, eine Spritze herumzureichen, wobei sie sich allerdings nur zu oft ziemlich »unsoziale« Krankheiten einfangen. Soziales Verhalten bedeutet eigentlich, gemeinsame Unternehmungen zu fördern. Golfer, Angler und andere Gruppen mit gleichen Interessen schließen sich häufig zu Clubs und Vereinen zusammen, um dadurch das Vergnügen an ihren Hobbys zu steigern, doch außer FOREST oder einer Opiumhöhle habe ich noch nie von einem Zusammentreffen gehört, dessen Zweck die Organisation von Raucherpartys ist. Drogensüchtige finden aus demselben Grund zusammen wie alle anderen Gruppen, die ein gemeinsames Problem haben: In Gesellschaft anderer fühlen sie sich auf dem sinkenden Schiff nicht so einsam. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
    Haben Sie bei einer Veranstaltung schon einmal erlebt, dass jemand Sie zum Nichttrinken überreden wollte? Ich meine damit nicht jene Situationen, in denen Ihre Ehefrau oder eine andere Ihnen nahe stehende Person Sie davon überzeugen will, dass es genug ist. Ich spreche davon, dass ein Ihnen völlig Unbekannter auf Sie zukommt und sagt: »Bitte trinken Sie keinen Alkohol, das ist doch unsozial.« Davon habe ich noch nie gehört, dafür aber häufig den umgekehrten Fall erlebt. Jemand weist höflich ein alkoholisches Getränk zurück und wird daraufhin als Spielverderber bezeichnet oder zumindest als ungesellig. Dabei scheint es keinen zu interessieren, ob es sich bei der betreffenden Person um einen überzeugten Abstinenzler oder einen ehemaligen Alkoholiker handelt, dessen ganze Zukunft oder Gesundheit vielleicht davon abhängt, ob er dieses Getränk annimmt oder nicht. Doch in der Regel reagiert derjenige, der das Getränk anbietet, mit Ungläubigkeit und verhält sich, als würde nicht er, sondern der andere irrational und unsozial handeln.

    Warum legen ansonsten intelligente, höfliche und vernünftige Menschen ein solches Verhalten an den Tag? Weil ein riesengroßer Unterschied besteht, ob man dumm handelt oder sich dumm fühlt. Wenn jemand zu viel trinkt, weiß er, dass er sich dumm verhalten wird. Na und? Wenn es allen anderen genauso geht, ist es egal. Doch sobald nur eine nüchterne Person anwesend ist, verhalten sich die Betrunkenen nicht nur dumm, sie fühlen sich auch so. Genauso ist es mit dem Rauchen. Wir Raucher wissen, dass wir uns dumm verhalten. Na und? Wir befinden uns in guter Gesellschaft. Das Letzte, was wir brauchen, ist einer dieser wohlmeinenden Nichtraucher, der uns insgeheim verachtet und mit seiner Anwesenheit bewirkt, dass wir uns unwohl fühlen.
    Ich habe bereits erwähnt, dass ich Nichtraucher immer als eigene Spezies betrachtet hatte. Im Nachhinein fallen mir einige sehr sympathische und interessante Personen ein, zu denen ich sicher eine intensivere Freundschaft gepflegt hätte, wären sie Raucher gewesen. Doch ich fühlte mich in ihrer Gesellschaft dumm und schmuddelig. Ich muss ihnen allerdings zugute halten, dass sie mir nie das Gefühl gaben, mich insgeheim zu verachten. Es ist auch nicht von Bedeutung. Ich hatte einfach für mich selbst den Eindruck, dass es so wäre, und fühlte mich deshalb einfach nicht wohl, wenn ich mit ihnen zusammen war. War das nun deren Schuld oder meine? Ich nehme an, dass keiner etwas dafür konnte. Ich kam nur in diese Situation, weil ich vom Tabak abhängig war.
    Doch dieser unsoziale Aspekt des Rauchens wurde mir erst einige Zeit, nachdem ich aufgehört hatte, bewusst.

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