Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
gutem Geschmack zu tun haben. Wir empfinden den Geschmack bestenfalls, wenn er so scheußlich ist, dass wir ihn unmöglich ignorieren können. Doch selbst dann rauchen wir weiter. Aber warum haben wir ausgerechnet nach jenen durchfeierten Nächten, in denen die Zigaretten angeblich so besonders gut sind, einen so schlechten Geschmack im Mund, dass wir uns danach regelmäßig vornehmen, mit dem Rauchen aufzuhören. Die meisten Raucher rechtfertigen ihre Sucht mit der Ausrede, sie würden es genießen und es würde ihnen schmecken, denn damit geben sie vor, die Kontrolle zu haben und aus freien Stücken zu rauchen. Würden sie hingegen zugeben, dass sie sich nur mit Zigaretten konzentrieren oder Stress bewältigen können, käme das der Aussage gleich: »Ich bin unsicher! Ich bin schwach! Ich komme nicht ohne meine Krücke aus!« Als nächstes müsste das Eingeständnis folgen, abhängig zu sein. Doch fragen Sie diese Raucher, in welcher Weise ihnen das Einatmen eines pflanzlichen Giftstoffes hilft, sich besser zu konzentrieren oder Stress zu bewältigen; bringen Sie sie in Verlegenheit.
Konzentration und Stress waren auch meine Hauptentschuldigungen. Auf die Konzentration gehen wir in einem eigenen Kapitel ein. Und woher sollte dieser ganze Stress kommen, den ich als junger Angestellter angeblich hatte? Ich verfügte über eine gute Ausbildung, verdiente gut, war hoch qualifiziert, kompetent und voller Selbstvertrauen. Die Arbeit
selbst war ein Glückstreffer. Der einzige echte Stress, unter dem ich litt, kam von meiner heftigen Raucherei. Das, was mir damals als Stress erschien, war in Wirklichkeit eine schlaue Erfindung meines abhängigen Gehirns, um mein Rauchen zu rechtfertigen – soviel ist mir heute klar.
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war ich gerade fünf Jahre alt. Ich wurde aufs Land geschickt und musste zwei Jahre bei einem Paar leben, das mich ziemlich schlecht behandelte. Das war eine wirklich stressige Periode in meinem Leben. Von den Einheimischen wurde ich als Bombenflüchtling abgestempelt. Täglich musste ich drei Kilometer zur Schule gehen. Ich erinnere mich gut daran, dass ich ständig einen anderen Weg nahm, um nicht von den einheimischen Raufbolden verprügelt zu werden. Die Trennung von meinen Eltern in diesem zarten Alter und die harten Lebensumstände machten mir sehr zu schaffen. Doch dabei ging es mir wie dem Hasen – ich überstand es auch ohne Zigaretten. Ich glaube nicht einmal, dass ich irreparable Schäden davongetragen habe. Eher hat es mich stärker gemacht.
Eine ebenso häufig gebrauchte Ausrede ist: »Ich rauche aus purer Langeweile.« Dieser Satz ist typisch für ein Übergangsstadium. Sie merken, dass Sie die Zigaretten nicht genießen, können aber noch nicht zugeben, dass Sie bereits im Netz zappeln. Damit schmeicheln Sie nicht gerade Ihrer eigenen Intelligenz. Wollen Sie mir wirklich weismachen, dass Sie ein Vermögen ausgeben und das Risiko einer gefährlichen Krankheit in Kauf nehmen, um nicht etwa Vergnügen oder Hilfe durch das Rauchen zu haben, sondern weil Ihnen ganz einfach nichts Besseres gegen die Langeweile einfällt, als giftigen Rauch in Ihre Lunge einzuatmen? Außerdem hatte ich gedacht, Sie könnten diese Tätigkeit ausführen, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Falls Sie der Typ Mensch sind, der oft unter Langeweile leidet, wäre es doch nahe liegend, dass Ihnen auch das Rauchen bald langweilig wird, schließlich ist das Qualmen einer Zigarette nicht unbedingt eine Tätigkeit, die den Einsatz großer Intelligenz erfordert. Nach den ersten hunderttausend
Zigaretten müssten Sie doch eigentlich in der Lage sein, dies unbewusst zu tun!
So ist es natürlich auch. Sogar das Ritual des Anzündens erfolgt meist automatisch. Wie also sollte das Rauchen Langeweile vertreiben können? In Wirklichkeit verursacht es Langeweile, weil sich der Raucher oft durch das Rauchen davon abhalten lässt, sich eine befriedigende Beschäftigung zu suchen. Selbst wenn er das will, hat er oft nicht die körperliche und geistige Energie, eine Alternative zu finden. Raucher greifen bei Langeweile zur Zigarette, weil sie sonst nichts haben, um sich von dem »Juckreiz« abzulenken.
Eine andere häufige Ausrede ist: »Ich finde es entspannend.« Wenn Sie nachfragen, wie das genau funktioniert, ernten Sie eigentlich nur verständnislose Blicke.
Vor einigen Jahren drohten die Adoptionsbehörden, keine Raucher mehr als Bewerber zuzulassen. Die Gründe sind verständlich, doch
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