Fuer immer nur du
und trotzdem war es offenbar geschehen.
Kira fühlte sich betrogen, ausgenutzt und wieder einmal im Stich gelassen.
André konnte über ihr Hotel verfügen, ihr Zuhause. Und wenn sie es zuließ, dann würde er bald auch sie selbst kontrollieren.
Dreist umfasste er Kiras Schultern und spielte mit den Fingern auf ihrer Haut, so als wäre Kira irgendein kostbares Instrument. Nur dass diese stumme Melodie ihren Untergang bedeutete …
Zitternd vor Wut hielt sie den Atem an.
Er lachte und freute sich zweifellos über ihre Reaktion. Damit war die Demütigung vollkommen. „Steh auf!“
Sie sprang so schnell von der Massageliege, dass sich der Raum um sie herum einige Sekunden lang wie ein Karussell drehte. Energisch zerrte sie das Laken vor ihren nackten Körper und schüttelte sich die langen Haare aus dem Gesicht. Der Schock saß zu tief, als dass sie bemerkt hätte, wie bewundernd André sie anstarrte.
Wenigstens waren sie nicht allein. Kira wusste genau, dass André seine Insel nur in Begleitung seines treuen Bodyguards verließ. Zweifelsohne wartete der Hüne draußen im Flur und sorgte dafür, dass sein betuchter Gebieter ungestört blieb.
Schweigend betrachtete Kira Andrés Gestalt. Seine athletische, muskulöse Figur wurde von seinem maßgeschneiderten französischen Anzug hervorragend in Szene gesetzt. Das schneeweiße Hemd betonte die tief gebräunte Haut, und der silbrig schimmernde Schlips passte perfekt zu seiner Armbanduhr aus Platin, die mit Sicherheit mehr gekostet hatte, als Kira in einem Jahr verdiente. Das dichte nachtschwarze Haare hatte er sich elegant zurückgekämmt.
Wieder versuchte Kira verzweifelt, die Bilder von ihrer gemeinsamen Nacht aus ihrem Kopf zu verdrängen. So war es von Anfang an gewesen. Nicht weniger als zwei Stunden nach ihrer ersten Begegnung hatten sie miteinander Sex gehabt: heiß, wild, verzehrend. Es war keine Liebe im Spiel gewesen, nur eine überwältigende Gier aufeinander, ein intensives Verlangen. Noch nie in ihrem Leben hatte Kira sich so zügellos verhalten. Sie hatte nicht einmal einen Gedanken an die Konsequenzen verschwendet, als sie mit André ins Bett gegangen war.
Beichte ihm das Ergebnis eurer Affäre!, schrie ihr Verstand. Lege die Karten jetzt auf den Tisch!
Mit eiskalten Fingern umklammerte sie die dünne Decke und sah André dabei fest in die dunklen Augen. Nein, jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt für derartige Neuigkeiten.
„Zieh dich an!“, befahl er tonlos.
Sie wandte sich ab und streifte sich umständlich ein blaues Sommerkleid aus Seide über ihren erhitzten Körper. Obwohl ihr Körper jetzt bedeckt war, fühlte sie sich kein bisschen weniger verletzlich.
„Und jetzt willst du wohl auch noch meine Anteile an dich bringen?“, erkundigte sie sich.
„Oui.“
„Sie stehen nicht zum Verkauf.“
„Du hast dir mein Angebot noch nicht angehört.“
„Nicht nötig.“ Sie drehte sich ganz zu ihm um und warf stolz den Kopf in den Nacken, obwohl in ihrem Innern die unterschiedlichsten Gefühle tobten. André war wirklich ein Bild von einem Mann, doch seine überhebliche, dominante Art wirkte eher abschreckend auf Kira. Ein Glück für sie!
„Ich verkaufe nicht“, sagte sie mit fester Stimme.
Zweifelnd hob er eine Augenbraue. „Jeder hat seinen Preis.“
„Ich nicht.“
„Das werden wir sehen.“ Er nickte in Richtung Tür. „Nach dir.“ „Ich verabschiede mich schon hier von dir. Wir sehen uns dann in zwei Wochen beim Meeting.“
Sein Lächeln war aalglatt. „Du kommst mit mir, ma chérie .“
Die Temperatur ihrer Haut stieg spürbar um mehrere Grad. „Davon träumst du“, gab sie zurück.
An seinem Kiefer zuckte ein Muskel. „Ich trage dich, wenn es sein muss, aber wir beide kehren gemeinsam nach Petit St. Marc zurück.“
Auf die Insel? „Warum?“
„Um deinen Liebhaber auszubooten.“
War er verrückt geworden? „Dann verschwendest du deine Zeit, weil ich keinen Liebhaber habe.“
„Von Anfang an hast du mit Peter Bellamy gemeinsame Sache gemacht. Und genau das hört jetzt auf.“
„Peter?“ Ein hysterisches Lachen entrang sich ihrer Kehle. „Ich versichere dir, dass zwischen uns nicht das Geringste läuft.“
„Erspare mir deine Lügen! Ich kenne die Wahrheit.“
Er hätte nicht falscher liegen können. Aber wenn er ihr in dieser Angelegenheit keinen Glauben schenkte, würde er auch niemals akzeptieren, der Vater ihres Kindes zu sein.
„Ich gehe nirgendwo mit dir hin. Verschwinde, sonst werde ich
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