Fuer immer nur du
…“
Er schnippste mit den Fingern, und Kira wich verwirrt zurück. „Mehr kostet es mich nicht, diesen Laden hier niederzureißen. Deine Anteile wären mit einem Schlag wertlos. Ist es das, worauf du es anlegst?“
Das war reine Erpressung, oder besser gesagt: Kidnapping. Andererseits befand er sich tatsächlich in der besseren Position. Wenn sie sich ihm widersetzte, konnte er mit Leichtigkeit ihre Existenz zerstören.
„Nein“, entgegnete sie schlicht, da sie wusste, dass er nicht bluffte. „Aber ich kann das Château nicht verlassen, ohne gewisse Vorkehrungen zu treffen.“
„Du kannst, und du wirst.“ Seine Finger legten sich um ihren nackten Arm, und er führte sie sanft, aber dennoch entschlossen zur Tür.
In dieser Situation machte es überhaupt keinen Sinn, ihm zu widersprechen. André war ein Mann, der sich nahm, was er wollte. Das hatte er bereits bewiesen, als er sie auf Petit St. Marc verführte.
Trotzdem hatte sie damals auf der Insel auch eine andere Seite an ihm kennengelernt: eine Zärtlichkeit, die sie tief im Herzen berührte. Und eine Verletzlichkeit, die Kira nicht richtig einzuordnen wusste.
Fürs Erste würde sie mit ihm auf die Insel zurückkehren. Vielleicht fand sie dort eine Gelegenheit, ihm von dem Baby zu erzählen. Möglicherweise klärten sich dann auch die Besitzverhältnisse in Bezug auf das Château auf, und Kira konnte André davon überzeugen, dass sie ihres Geburtsrechts beraubt worden war. Es könnte ein Neuanfang für sie beide werden.
André Gauthier starrte die hinterlistige Frau an, die vor ihm den Flur entlanglief. Ihre schwingenden Hüften waren eine stumme, unwiderstehliche Einladung für jeden Mann, in dessen Adern noch Blut floss. Kein Wunder, dass Bellamy ihr neunundvierzig Prozent des Château Mystique vermacht hatte.
Kira Montgomery war der personifizierte Sex. Und sie hatte den armen Mann mit dem ältesten Trick der Welt um den Finger gewickelt.
André selbst rühmte sich seiner kühlen zwanghaften Selbstbeherrschung. Er hatte diese Disziplin so lange genährt, bis sie ihm zur zweiten Natur geworden war. Und sie hatte ihn nie im Stich gelassen – bis Kira Montgomery vor drei Monaten auf seiner Insel aufgetaucht war.
Es hatte André kaum überrascht, dass Bellamy eine weibliche Mitarbeiterin nach Petit St. Marc schickte, um ihm, André, den Kopf zu verdrehen. Schließlich ging es um den Kauf des Châteaus.
Der alte Mann hatte auf Kiras Charme gesetzt und gleichzeitig darauf gehofft, dass André in einem Moment der Trauer schwach werden würde.
Es hatte funktioniert, wenigstens für eine Nacht. Voller Leidenschaft hatte Kira ihre Belange vorgetragen, und im Handumdrehen fand André sich in der anregendsten Debatte seines Lebens wieder. Erst sehr viel später war ihm das Ausmaß ihrer Täuschung bewusst geworden. Nicht der alte Bellamy hatte sie geschickt, sondern sein Sohn Peter war es gewesen. Andrés meist gehasster Rivale!
Er hatte Peter in Verdacht, Ereignisse in Gang gesetzt zu haben, die schließlich zu dem Unfall geführt hatten, der Edouards Geliebte getötet und den alten Mann selbst ins Krankenhaus gebracht hatte.
Und Kira war Peters Mätresse und Mitwisserin. Und sie steckte hinter dem Manöver, das den Alten schlussendlich unter die Erde gebracht hatte, um selbst die Kontrolle über das Château zu haben.
Aber ihre Niedertracht hatte André etwas sehr viel Wertvolleres geraubt als Geld und Besitz. Sie war mitverantwortlich dafür, dass der letzte Teil seiner Familie zerstört wurde. Dafür hatte sie die schlimmste Strafe verdient. Die pure Gier nach Rache durchströmte ihn wie flüssiges Feuer.
Die Gewissheit, dass André Kira auf seiner Insel festhielt, würde Peter Bellamy zerfressen. Und sie selbst würde nicht mehr in der Lage sein, ihren Geliebten und Komplizen zu kontaktieren, dafür wollte André sorgen. Stattdessen war sie ihm ausgeliefert, während er die endgültige Übernahme von Bellamy Enterprises in Gang setzte.
Seine Rache war nicht vollzogen, bis er Bellamys intriganten Sohn in jeder Hinsicht mit seinen eigenen Waffen geschlagen hatte. Kira sollte den Tag bereuen, an dem sie sich mit André angelegt hatte.
Er gesellte sich zu ihr in den Fahrstuhl, und sie fuhren schweigend in den fünften Stock hinauf. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie Peter Bellamy dort empfangen hatte, während der alte Mann mit seiner Geliebten im Penthouse weilte.
Dieser düstere Gedanke verfolgte ihn bis zur Wohnungstür.
Mit ihrer
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