Fuer immer nur du
wo ist sie?“
„Sie sprach davon, Heimweh zu haben“, presste der junge Mann hervor. „Aber wohin sie wollte, hat sie nicht verraten.“ Das konnte doch gar nicht sein. Immerhin war das Château ihre Heimat. „Sind Sie sicher?“
„Ja, Sir.“
Ohne ein Wort des Abschieds stürmte André aus dem Zimmer. Er hätte vor Wut schreien können. In ihrem Zustand durfte Kira doch nicht verreisen!
Und wohin? Nach England? Zu dem Internat, in dem sie einen großen Teil ihres Lebens verbracht hatte?
Es gab zahlreiche Möglichkeiten, und Andrés Furcht wuchs von Minute zu Minute. Verzweifelt rief er seinen Privatermittler an.
„Ich muss wissen, wo Miss Montgomery sich gerade aufhält“, bellte er ins Telefon.
„Ich mache mich sofort an die Arbeit“, versprach der Detektiv. „Was die Vaterschaft angeht, haben wir Schwierigkeiten, an eine vollständige DNA von Edouard Bellamy zu kommen.“
„Vergessen Sie es einfach! Finden Sie nur Kira!“
Er würde nach Petit St. Marc zurückkehren und dort auf Nachrichten warten. Wie lange es auch dauerte, er würde Kira finden und sie davon überzeugen, dass sie zusammengehörten.
André rauschte zur Tür herein, und Ottilie empfing ihn mit einem ausweichenden Lächeln.
„ Bonsoir , Monsieur Gauthier“, sagte sie ruhig. „Wie geht es Ihnen?“
„Ich bin kaputt“, antwortete er unumwunden, bevor er auf die Treppe zuging. Dann bemerkte er plötzlich den zarten Blumenduft, der ihm inzwischen so vertraut geworden war. War es Einbildung? Spielten seine Sinne ihm einen Streich?
Auf dem Absatz wirbelte er herum und starrte seine Haushälterin an. „Wo ist sie?“
„Mademoiselle ist im Salon“, sagte sie lachend.
Sein Herz hämmerte wie wild in seiner Brust, als er die Tür öffnete und Kira zusammengerollt auf dem Sofa liegen sah. Strahlend schön – in seinem Zuhause. In ihrem Zuhause.
Sie war zurückgekehrt, und nun würde endlich alles gut werden. Doch ihr Gesichtsausdruck wirkte unnahbar und ernst.
Wie ein Pirat wollte er auf sie zustürmen, sie küssen und auf seinen Armen zu seinem Schlaflager tragen. Er wollte sie für alles entschädigen, was er ihr angetan hatte. Sie verdiente keine Intrigen, keine Feindseligkeit, keine ständigen Zweifel an ihrer Unschuld. André schämte sich für seine Behauptung, er könne ihr nicht mehr als körperliche Liebe entgegenbringen.
Oui , er war ihrer nicht wert. Deshalb war er damals einfach aus dem Krankenhaus verschwunden, ohne einen Blick zurück. Dabei liebte er sie mehr als sein Leben. Und er würde sie niemals wieder gehen lassen.
Mit einem kraftlosen Ruck stieß er sich vom Türrahmen ab und ballte seine Hände zu Fäusten, um nicht gleich die Arme nach Kira auszustrecken. Langsam ging er auf sie zu.
„Heirate mich!“
Ihre Augen wurden größer. „Wie bitte?“
Er räusperte sich umständlich. „Du siehst wunderschön aus. Schwanger mit unserem Kind. Bitte heirate mich!“
Sie wurde rot und verschanzte sich sichtlich hinter einem Schutzwall aus Misstrauen und Zorn. „Als du mich vor einem Monat ins Krankenhaus gebracht hast, war ich auch schon schwanger. Damals hattest du keinen Antrag für mich vorbereitet.“
„Ich war ein Vollidiot.“
„Und das bist du jetzt nicht mehr?“
Verzweifelt fuhr er sich mit der Hand durch das nachtschwarze Haar. Wenn er jetzt das Falsche sagte, würde sie niemals mit ihm vor dem Traualtar stehen. Waren dies die unerträglichen Gefühle, die seinen Vater damals gequält hatten?
„Dieses Kind ist von mir“, begann er zerstreut. „Und ich bin der Mann, den du liebst.“
„Stimmt.“ Lange sah sie ihn einfach nur an. „Aber du hasst alle Bellamys. Du hast viel Zeit und Geld investiert, um deine Rache in die Tat umzusetzen. Muss ich dich jetzt daran erinnern, dass ich Edouard Bellamys Tochter bin?“
„Ich hasse Bellamy, nicht dich. Niemals dich, mon amour .“
Allmählich schien sie nervöser zu werden. „Das sagst du jetzt, aber was ist in einem Monat? In einem Jahr?“
„Ich habe dich furchtbar schlecht behandelt“, gab er zu und kniete sich vor ihr hin. Dann legte er behutsam eine Hand auf ihren Bauch. „Was muss ich tun, um dich davon zu überzeugen, dass ich dich zur Frau will? Ich möchte mit dir Kinder bekommen und mit dir zusammen alt werden.“
Kiras Blick wurde sanfter, und sie nahm Andrés Gesicht in beide Hände. „Ich würde dir so gern glauben, André. Aber ich muss ganz sicher sein, dass du mich oder das Baby nicht wegen unserer Herkunft
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