Fuer immer nur du
verkraften, was zwischen ihr und André geschehen war.
Immerhin würde ihr Kind sie auf ewig mit ihm verbinden. Auf diese Weise blieb ihr zumindest ein winziger Teil seiner Liebe, die er ihr nicht ganz schenken konnte, erhalten.
Erst viel später öffnete sie den Brief, den André ihr hinterlassen hatte, und konnte nicht glauben, was sie dort las. Alle Anteile am Château Mystique waren ihr überschrieben worden.
Damit war sie Alleinbesitzerin des gesamten Hotels. Darüber hinaus hatte André ihr ein Konto eingerichtet, das über die unglaubliche Summe von vier Millionen Dollar verfügte. Ein Vermögen – ihr Vermögen.
Endlich war sie frei, vollkommen unabhängig, aber ohne André hatte ihr Leben an Bedeutung verloren.
11. KAPITEL
Seit einem Monat lebte Kira nun wieder im Château Mystique. Genügend Zeit also, in Bezug auf das Personal die Spreu vom Weizen zu trennen. Wie sich herausstellte, gab es nur einige wenige Verräter, und die übrigen Mitarbeiter zeichneten sich dafür umso stärker durch ihre unerschütterliche Loyalität aus. Ein Umstand, der Kira überglücklich machte.
Ihre Tage waren mit Arbeit gefüllt, und die Tatsache, dass sie bereits das letzte Schwangerschaftsdrittel erreicht hatte, erwärmte Kiras einsames Herz in der Nacht.
Sie vermisste André mit Leib und Seele. Ständig musste sie daran denken, wie viele schöne Stunden und welch einzigartige Intimität sie miteinander geteilt hatten. Jeden Tag träumte sie davon, dass er wieder im Château auftauchen und sie auf seine Insel entführen würde. Doch die Tage wurden zu Wochen, und Kira wusste, dass es nie geschehen würde.
Warum sollte André zu ihr zurückkehren? Sie war eine Bellamy und hatte ihm zu verstehen gegeben, dass sie ihn nie wieder sehen wollte.
Er hatte sich ihre Worte zu Herzen genommen – Worte, die ihr nur aus Wut und Enttäuschung über die Lippen gekommen waren. Am liebsten hätte sie diese letzten Sätze, die sie ihm entgegengeschleudert hatte, wieder zurückgenommen.
Es war furchtbar, dass er nichts mit dem unschuldigen Leben zu tun haben wollte, das sie gemeinsam gezeugt hatten. Sie musste es noch einmal von ihm selbst hören, um es zu glauben. Und wenn er bei seiner Meinung blieb, würde sie das Kind eben doppelt so sehr lieben, um den Verlust des eigenen Vaters auszugleichen.
Liebevoll legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Heute hatte sie zum ersten Mal die zaghaften Bewegungen ihres Babys gespürt, und das eröffnete eine völlig neue Gefühlswelt für sie. Dieses Kind war echt, und bald würde sie es in den Armen halten und sein Leben unterstützen und ihm in jeder erdenklichen Situation zur Seite stehen. Es würde niemals das Gefühl haben, nicht von ganzem Herzen gewollt zu sein.
Kira sehnte sich nach Nähe, aber André hatte ihr niemals versprochen, dass er sie lieben würde. Es blieb ein unerfüllter Wunschtraum, dabei sehnte sie sich so sehr danach.
Unzählige Abende saß sie unschlüssig vor dem Telefon, aber sie wollte sich André nicht aufdrängen und ihm hinterherlaufen. Andererseits musste sie noch einmal mit ihm sprechen – nur ein einziges Mal.
Eines Abends fand sie endlich den Mut dazu, ihn anzurufen. Ottilie nahm das Gespräch an und beklagte sich darüber, wie schlecht es ihrem Arbeitgeber gehen würde. Sie flehte Kira an, endlich auf die Insel zurückzukommen.
„Monsieur isst nicht mehr, er schläft nicht mehr“, jammerte sie.
Kira umklammerte den Hörer ihres Telefons etwas fester. „Ich weiß nicht …“
„Bitte, Mademoiselle Montgomery. Kommen Sie nach Hause!“
Merkwürdig, aber Kira hatte selbst schon begonnen, diese kleine exotische Insel als ihr Zuhause zu betrachten.
Soll ich auf mein Herz hören?, überlegte sie fieberhaft, und ihr Baby nahm ihr die Antwort instinktiv ab: Es gab ihr den Tritt, den sie gebraucht hatte, um eine Entscheidung zu treffen.
„In ein paar Tagen bin ich da“, versprach sie, und in ihrer Magengegend tanzten tausend Schmetterlinge durcheinander.
Als sie während der Reisevorbereitungen einkaufen ging, nahm sie spontan ein Magazin zur Hand, auf dessen Titelseite ein Foto von André abgebildet war. Interessiert blätterte sie durch die Seiten und entdeckte diverse Bilder von ihm, die ihn auf Veranstaltungen an der Riviera zeigten – an der Seite erfolgreicher Menschen und schöner Frauen.
Er fand sich schneller wieder in sein altes Jetsetleben ein, als Kira für möglich gehalten hat, was bedeuten musste, sie hatte ihn nie wirklich
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