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Fuer immer und ledig - Roman

Fuer immer und ledig - Roman

Titel: Fuer immer und ledig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henrike Heiland
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sollte ja nur ein wenig Kammermusik gespielt werden, aber als mein Schwager erfuhr, dass Sie etwas planten …«
    »Wie hat er das erfahren? Von seiner Frau?«
    Empört schüttelte Rietmann den Kopf. »Meine Schwester ist ja wohl ganz eindeutig positioniert. Irgendwie hat er es erfahren.«
    Natürlich. Alle quatschten. Jemand von der Staatsoper hatte es ihm wahrscheinlich gesteckt, nachdem ich kopflos jeden Einzelnen abtelefoniert hatte, um zu fragen, ob er oder sie Zeit hatte …
    »Und Marc Jacobeit hat …« Ich wollte es immer noch nicht glauben.
    »Na ja, mein Schwager zahlt mit Sicherheit gut.«
    Aber Marc hatte doch keine Geldsorgen. Wir hatten Geldsorgen, die wir hier gerade um unsere Zukunft kämpften, weil wir uns eben keine teuren Mieten für Arbeitsräume leisten konnten. Kein Wort hatte Marc zu mir gesagt. Fina und meinen Eltern wollte ich keinen Vorwurf machen. So ferngesteuert wie sie waren, hatten sie wahrscheinlich gar nicht kapiert, worum es mir ging.
    Aber Marc?
    Ich wollte gerade nach draußen stürmen und ihm die Meinung sagen, als Fina auf mich zugeflattert kam.
    »Hast du gut gemacht«, strahlte sie. »Und so viele Leute von früher! Und deine lustigen Künstlerfreunde!
Sehr nett. Aber wir haben dich gar nicht spielen gehört. Spielst du nachher nochmal?«
    »Interessiert dich nicht wirklich«, sagte ich, grinste aber. Ich freute mich, dass ihr der Polterabend im besetzten Haus mit Künstlerambiente gefiel.
    »Sogar einer meiner Exfreunde ist da, wie hast du den denn aufgetrieben?«, plapperte sie. »Er will die ganze Zeit meine Schuhe haben, weißt du, warum? Und er hat sogar versucht, Marc die Hose auszuziehen. Irgend-wie ist der ganz schön schräg drauf.«
    Ich sagte ihr nichts von dem Polterabendbrauch, und auch nicht, dass eigentlich nur zwei oder drei Anrufe und eine Rundmail auf Facebook nötig gewesen waren, um gut Hundert ihrer früheren Schulkameraden zu erreichen. Die meisten waren nun mal in Hamburg geblieben und standen dank sozialer Netzwerke mehr oder weniger in Kontakt. Ihr Exfreund hatte es sich dann auch nicht nehmen lassen, mir die weitere Organisation aus der Hand zu reißen und alle Polterabendgäste zur verabredeten Zeit ins Künstlerhaus zu lotsen.
    »Und hast du die dicke Caro gesehen?« Fina rollte mit den Augen. »Die stand vor der Cateringtheke und beschwerte sich, dass vom Nachmittag nur noch Schokokuchen übrig sei. Natürlich hat sie drei Stück davon mitgenommen, aber dem Caterer lag sie in den Ohren, es sei ja wohl eine totale Unverschämtheit, so was auch nur anzubieten, Körperverletzung sei das! Und sie meinte das ernst!« Meine Schwester kicherte gut gelaunt.

    »Und? Was hat der Caterer gesagt?«
    »Er hat ihr einen Salat angeboten. Den hat sie rundweg abgelehnt. Dann habe ich mich eingemischt und zu ihm gesagt: ›Ach, lassen Sie nur, so ein bisschen Schokokuchen kann sie schon verkraften, der ist doch nach ein paar Kilometern Laufen wieder runter.‹ Ich glaube, sie war kurz davor, mich umzubringen! Wäre ja auch ganz einfach gewesen, sie hätte sich einfach nur auf mich drauffallen lassen müssen.«
    Dass sie gemein war, wusste ich schon, aber dass sie auch lustig war - das war neu. Doch, ich freute mich für sie.
    Gerade wollte ich mir eine Cola organisieren, als sie mich am Ärmel festhielt. Ihr Gesicht war vollkommen verändert, sie war kalkweiß.
    »Was ist das?«, fragte sie mit einer ganz kleinen Stimme.
    Ich folgte ihrem Blick - und sah das Foto von mir und Marc an die Wand projiziert.
    »Das - oh! Ja! Ach … das ! Also, das kann ich erklären«, stotterte ich und hatte keine Ahnung, wie ich es erklären konnte.
    »Das bist du mit Marc!«, schrie sie mich an. »Ich glaub’s nicht, ich heul mich bei dir aus, weil ich denke, dass er mich betrügt, und dann bist du diejenige, mit der er mich betrügt!« Sie schlug mir ins Gesicht und rannte raus. Marc stand neben mir, als wäre er gerade aus dem Boden gewachsen, und sah mich fassungslos an. »Du hast mir doch versprochen …«
    »Ich kann nichts dafür!«, fiel ich ihm ins Wort.

    Natürlich konnte ich was dafür. Ich hatte ja vorgehabt, alles platzen zu lassen. Oder vielmehr: Marc zu einer Entscheidung zu zwingen. Ich hatte dafür gesorgt, dass das Bild Teil von Pams Installation wurde, damit alle es sahen. Und dann hatte ich vergessen, Pam Bescheid zu sagen.
    Jemand packte mich am Arm: Rietmann. »Sie sind mit dem Verlobten Ihrer Schwester …?«, begann er.
    »Es ist alles ganz anders!«,

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