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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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intensiv, als würde jemand direkt neben mir seine Faust auf das Becken eines Schlagzeugs krachen lassen. Ich umfasste die Klinke und drückte sie Millimeter für Millimeter hinunter – von Innen musste das aussehen wie eine Szene aus einem Horrorfilm. Nur, dass ich hier diejenige war, die eine potentielle Opferrolle übernahm. Für eine Sekunde drohte mich die Angst zu überrollen, aber ich zwang mich dazu, die Tür behutsam zu öffnen, bis ich in den Raum spähen konnte. Die Muskeln in meinen Beinen spannten sich bis zum Äußersten an, während ich die Taschenlampe hervorholte. Beim Aufflammen des Lichts rechnete ich schon mit einer Attacke, doch nichts regte sich. Immer noch vor der Tür verharrend, ließ ich den Strahl der Taschenlampe durch den Raum wandern. Wie ein bleicher Finger tastete er über eine Gruppe von Tischen und Stühlen, die mir bereits aus den anderen Büros vertraut waren. Mit einem dumpfen Gefühl der Hoffnungslosigkeit trat ich einen Schritt zurück und wollte schon die Taschenlampe senken, als ich einen erstickten Laut hörte. Meine Hand schnellte zur Seite, und dann sah ich ihn, zusammengekauert im weißen Lichtkegel: Rasmus.
    Er saß am anderen Ende des Raumes auf dem Fußboden, direkt unter einem Fenster, sodass er beinahe von den Schreibtischen verdeckt wurde. Seine Arme waren hinter seinem Rücken an das Rohr eines Heizkörpers gefesselt. Über dem Knebel, der durch seinen Mund lief, schaute er mir mit zusammengekniffenen Augen entgegen.
    Halbblind vor Tränen stolperte ich auf ihn zu, brachte dabei einen Stuhl zum Kippen, ohne mich darum zu kümmern. Schon kniete ich neben ihm und zerrte an dem Strick, der seine Handgelenke zusammenhielt. Ich dachte daran, das Taschenmesser zu benutzen, aber dann ließen sich die Fesseln auch so abnehmen. Als Nächstes griff ich nach dem Knebel, aber Rasmus kam mir zuvor: Mit fahrigen Bewegungen löste er den Knoten des Stofffetzens in seinem Nacken. Als er den Kopf senkte, erkannte ich ein dunkelrotes Rinnsal, das aus seinen Haaren sickerte. Um auf sich aufmerksam zu machen, musste er den Kopf immer wieder gegen das Heizungsrohr geschlagen haben, und dabei war seine Haut aufgeplatzt.
    „Oh mein Gott. Geht … geht es dir gut?“
    Rasmus schleuderte den Knebel von sich und machte gleich mit den Fesseln an seinen Fußknöcheln weiter. „Bestens“, sagte er knapp, während er den Knoten bearbeitete, „siehst du nicht, wie relaxt ich bin?“ Es hörte sich schroff an, aber kaum, dass er die Beine wieder bewegen konnte, ging er vor mir in die Hocke und umfasste meine Schultern. „Lily, warum zum Teufel bist du hergekommen?“
    „Ich will dich hier rausholen“, flüsterte ich. Obwohl wir noch nicht in Sicherheit waren – ganz im Gegenteil –, durchströmte mich die Erleichterung wie eine heiße Flüssigkeit. „Weißt du überhaupt, wo wir sind?“
    „Nicht genau. Der Typ hat mich ausgeknockt, und ich bin erst hier wieder so richtig zu Bewusstsein gekommen. Aber ich weiß, dass wir uns im verdammten Hauptquartier eines Dämons befinden!“, knurrte er mich an. „Deshalb war es so, so dumm von dir, einfach …“
    „Es war gar kein echter Dämon“, fiel ich ihm ins Wort, „sondern ein Mensch, den Serafina manipuliert hat. Das ist ihr Haus – also, das Haus, zu dem ihr Apartment gehört. Sie ist schuld an Dinas Tod, und sie hat dich hierher bringen lassen!“
    Gegen meinen Willen schnappte ich nach Luft, als sich Rasmus‘ Griff um meine Schultern schmerzhaft verstärkte. Ich konnte den Zweifel in seinen Augen erkennen, der sich nach und nach in Fassungslosigkeit verwandelte. „Fina?“, wiederholte er rau. „Aber … das würde sie niemals tun.“
    „Mir ist klar, dass das schwer zu glauben ist! Besonders bei einer Person, die man schon lange kennt und der man vertraut. Mit Sam ging es mir damals genauso.“ Und heute wieder , hätte ich fast gesagt, doch der Ausdruck in Rasmus‘ Gesicht verriet mir, dass er ohnehin wusste, was ich dachte. „Serafina ist anders, als du sie einschätzt“, redete ich deshalb schnell weiter. „Sie will dich um jeden Preis besitzen, begreifst du das nicht? Insgeheim hat sie nur ein Ziel vor Augen: dich ins Licht zurückzubringen, und dafür sind ihr alle Mittel recht!“
    Rasmus‘ Blick wanderte an mir vorbei. Er schien langsam zu verarbeiten, was ich ihm erzählt hatte, dann erst schaute er mich wieder direkt an. „So wie dir, meinst du?“
    Jäh kühlte die Hitze ab, die gerade noch durch meinen

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