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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Nachdem ich mir auch noch die Haare mit den Fingern durchgekämmt und meine Unterwäsche kontrolliert hatte – keine Kätzchen, sondern schlichtes Weiß, puh! – öffnete ich das Badezimmerfenster und lehnte mich hinaus. Obwohl der Gestank nach Benzin und Abgasen von der Straße herüberwehte, konnte ich doch auch die blühenden Bäume riechen, die den Parkplatz vor dem Hotel einsäumten. Für die Jahreszeit war es bereits ziemlich warm, und eine angenehme Brise blies mir die feuchten Haarsträhnen aus der Stirn. Ich atmete tief durch, während ich versuchte, mich zusammenzureißen.
    Okay, ich war mit einem Jungen in einem Hotelzimmer, aber dieser Junge war immerhin seit fast sechs Monaten mein fester Freund. Es gab also überhaupt keinen Grund, sich albern aufzuführen. Warum nur konnte ich nicht so sein wie die eleganten Frauen in altmodischen Filmen, die in derartigen Situationen einfach auf ihren Geliebten zuschlendern und irgendetwas Kultiviertes, Weltgewandtes sagen würden, so wie: „Was für eine laue Frühlingsnacht!“?
    Kurzentschlossen knallte ich das Fenster wieder zu und probierte vor dem Spiegel einen souverän-verführerischen Gesichtsausdruck. Na schön, mir fehlten die Hochsteckfrisur, die Zigarettenspitze und die Perlen, aber ich war trotzdem schon fast erwachsen, verdammt! Es wurde höchste Zeit, dass ich mich nicht mehr nur wie ein Schulmädchen benahm.
    Ich schüttelte noch einmal meine Haare aus, dann öffnete ich energisch die Badezimmertür. „Was für … was … was machst du denn da?“, rief ich entgeistert.
    Rasmus, der mitten auf dem Bett stand und ein Ohr gegen die Mauer gedrückt hatte, legte einen Finger auf seine Lippen. „Schht! Ich versuche zu hören, was da abgeht. Ärgerlicherweise ist dieses Hotel nicht nur mit Betten, sondern auch mit echt dicken Wänden ausgestattet.“
    „Aber wieso?“
    „Lily, bist du dir darüber im Klaren, was für schräge Leute da auf engen Raum zusammengepfercht sind? Das sind ideale Bedingungen für eine Sozialstudie! – Und außerdem ist der Fernseher kaputt“, fügte er hinzu.
    Es dauerte einen Moment, bis ich meine Sprache wiedergefunden hatte. „Ich glaub es einfach nicht! Du, mein fester Freund, bist ein Spanner!“
    „Ganz genau“, sagte Rasmus ernst. „Und weil du mir verboten hast, jemals nachts durch dein Fenster zu kommen und dir beim Schlafen zuzusehen, muss ich meine Triebe eben hier ausleben.“
    „Aber das kannst du nicht machen!“
    Jetzt nahm er das Ohr von der Wand und nickte bedächtig. „Du hast Recht. Das kann ich nicht.“ Abrupt drehte er sich zu mir um. „Hol mir mal ein Glas!“
    „Wie bitte?!“
    „Lily, meine übernatürlichen Fähigkeiten sind dahin, schon vergessen? Ich brauche irgendein Hilfsmittel!“
    Als ich auf die Matratze sprang und in seine Richtung hechtete, schaffte er es nicht mehr, sein Lachen zu unterdrücken. Prustend wollte er mir ausweichen, aber ich klammerte mich an seine Schultern und zerrte ihn von der Wand weg. Wir fielen gemeinsam aufs Bett, wo Rasmus mit ausgebreiteten Armen unter mir liegenblieb.
    „Okay, okay, ich ergebe mich!“
    „Du wirst die Privatsphäre meiner Freundin von nun an respektieren?“
    „Wenn du dein Knie da wegnimmst, ja!“
    Ich ließ mich von ihm herunterrutschen, aber so, dass mein Gesicht trotzdem nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Jetzt konnte ich nicht mehr anders, als sein breites Grinsen zu erwidern. „Mir scheint, dir sind nicht nur deine übernatürlichen Fähigkeiten, sondern auch jegliche Gentleman-Qualitäten abhandengekommen.“
    „Und das von der Frau, die sich gerade schamlos an mich rangeworfen hat.“ Rasmus rollte sich auf die Seite und bot mir damit Blick auf sein Grübchen. „Aber eines sag ich dir, wir verpassen eine einmalige Chance. Nebenan findet eine Art Hunger Games mit den drei extremsten Persönlichkeiten statt, die ich kenne. Das ist, als würde man Pippi Langstrumpf, Batman und Heidi Klum in einen Raum sperren.“
    „Du … du findest, Serafina ist wie Heidi Klum?“, fragte ich verunsichert.
    „Nee, damit meinte ich Sam.“
    Prompt entlud sich meine Anspannung in einem heftigen Kichern, das meinen ganzen Körper schüttelte. Rasmus schaute mit blitzenden Augen auf mich herunter und wartete, bis ich mich gefangen hatte. Dann stupste er mich mit dem Kinn an.
    „Da ist es ja wieder!“
    „Was denn?“
    „Dieses alberne Lachen, das du draufhast. Das hab ich schon viel zu lange nicht mehr gehört.“
    „Mein

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