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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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den Erdball zu umrunden?“, erkundigte sich Rasmus.
    Verzweifelt presste ich beide Hände gegen meine Stirn. „Das darf doch nicht wahr sein! Meine Eltern sind dieses Wochenende zu Hause, und ich hab ihnen versprochen, dass ich pünktlich zum Abendessen wieder da bin!“
    „Das wird dann wohl kalt werden“, lautete Sams ungerührte Antwort. Nach weiteren dreißig Minuten schien er die richtige Route endlich gefunden zu haben, aber es wurde nun rasch finster, und ich bezweifelte, dass die Wahrsagerin noch viel länger Sprechstunde haben würde – oder wie man das bei Wahrsagern eben nannte. Irgendwann brachten mich das Rauschen des Verkehrs und das regelmäßige Vorbeihuschen der Straßenlaternen zum Eindösen. Als ich im Schlaf nach vorne kippte, lehnte Rasmus sich in seinem Gurt zu mir herüber und stützte meinen Kopf auf seine Schulter. Ich war so benommen, dass ich es kaum bemerkte. Erst als das Auto heftig zu schlingern begann, fuhr ich hoch. Die Bremsen und Jinxy quietschten im Chor, dann hatte Sam den Wagen wieder unter Kontrolle. Er nahm eine Hand vom Lenkrad und rieb sich über die Augen.
    „Scheiße, diese Menschlichkeitssache macht mich echt müde“, stöhnte er.
    Rasmus richtete sich auf. „Soll ich mal für eine Weile übernehmen?“
    „Klar, weil du so viel fitter bist als ich!“, erwiderte Sam spöttisch. „Und ansonsten hat ja hier niemand einen Führerschein.“
    „Fahrradfahren ist mein Dienst an die Umwelt“, sagte Jinxy würdevoll, während ich in meinem Sitz zusammenschrumpfte. Ich wollte den anderen nicht unbedingt auf die Nase binden, dass meine Eltern mir strikt verboten hatten, Fahrstunden zu nehmen – sie befürchteten nämlich, mein Pechvogel-Gen und ich würden das Auto schon nach fünf Minuten um einen Laternenmast wickeln.
    „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die Nacht in einem Hotel zu verbringen“, meinte Serafina und deutete nach vorne, wo uns die Fenster eines langgestreckten Gebäudes sowie ein pinkfarbener Schriftzug entgegenleuchteten. „Seht mal, ist das nicht eines?“
    „Ich kann unmöglich über Nacht wegbleiben!“, rief ich. „Meine Eltern bringen mich um!“
    „Nur die Ruhe, du sagst ihnen einfach, dass du bei mir übernachtest. Und ich übernachte angeblich bei dir. So wie in alten Zeiten!“, sagte Jinxy aufmunternd.
    Ich fischte mein Handy aus meiner Tasche und drückte auf die Kurzwahltaste, um das unangenehme Gespräch gleich hinter mich zu bringen. So wie ich es erwartet hatte, zeigte sich mein Vater nicht gerade begeistert, aber immerhin schluckte er die Ausrede. Ich musste ihm hoch und heilig versprechen, dass ich an diesem Wochenende trotzdem meine Hausaufgaben nicht vernachlässigen würde, dann legte er auf.
    Unterdessen hatte Sam seinen Wagen vor dem Hotel gestoppt. Obwohl das Gebäude keinen besonders gastlichen Eindruck machte, waren die meisten Parkplätze besetzt, und uns blieb nur zu hoffen, dass überhaupt noch Zimmer zur Verfügung standen. Nachdem wir unser Geld zusammengelegt hatten, drückte Sam die Tür auf, und wir betraten die Lobby. Der Raum war mit grauem Teppichboden ausgelegt, der wohl schon seit Jahrzehnten verschiedenste Ausdünstungen in sich aufgenommen hatte – jedenfalls zeugte der muffige Geruch davon. Die verblichene Blümchentapete harmonierte perfekt mit den abgewetzten, dunklen Möbeln. Das einzig Junge hier war die Dame an der Rezeption, die uns kaugummikauend entgegenschaute.
    „Lasst mich das machen“, sagte Sam und stolzierte auf den Empfangstresen zu.
    „Wir hätten da noch zwei Zimmer für je zwei Personen“, hörten wir die Frau seine Frage beantworten. „Es besteht allerdings die Möglichkeit, ein Klappbett in einem der Zimmer aufzustellen.“
    Ich konnte genau erkennen, wie Sam seine Bizepse anspannte, während er die Arme auf den Tresen stützte. „Oder vielleicht …“, raunte er, „ist bei Ihnen noch ein Plätzchen frei?“
    „Nun, ich schlafe hier nicht“, erwiderte sie in unverändert sachlichem Tonfall, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    Sams verführerisches Lächeln fiel in sich zusammen. „Nein, ich meinte … dass ich … Vergessen Sie’s“, sagte er unwirsch, legte das Geld hin und kam mit den zwei Zimmerschlüsseln zu uns zurück. „Na bitte, da haben wir es“, zischte er. „Meine sexy Dämonen-Aura ist dahin. Diese verfluchten Richter haben mich nicht nur verwundbar, sondern auch unattraktiv gemacht!“
    „So schlimm ist es nun auch wieder nicht“,

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