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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Lachen ist nicht albern!“, widersprach ich streng.
    „Doch, klar. Du klingst dann fast wie eine Fünfjährige, die gekitzelt wird.“
    „Unsinn!“
    „Man würde niemals auf die Idee kommen, dass du zu so einem Gekicher fähig bist, wenn man dich sieht, während du dich mit verkniffener Miene über ein Buch beugst“, fuhr Rasmus unschuldig fort.
    „Ach, verkniffen bin ich also auch noch?“
    „Ja, auf eine wunderschöne Art und Weise.“
    „Wunderschön verkniffen?“, wiederholte ich skeptisch. Dabei versuchte ich, einen Gesichtsausdruck aufzusetzen, der zu dieser Beschreibung passte.
    „Zum Niederknien“, behauptete Rasmus und begann erneut zu lachen, als ich ein Kissen nahm und ihn damit in die Seite knuffte. Dann aber wurde er plötzlich ernst. Sein Schweigen kam so abrupt, dass ich noch sekundenlang lächelte, ehe ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Verwirrt schaute ich ihn an, unfähig zu begreifen, was auf einmal los war. Endlich holte Rasmus tief Luft und sagte zögernd:
    „Lily – so wie jetzt solltest du eigentlich viel öfter sein. Und ich weiß, dass es zum größten Teil an mir liegt, wenn du es nicht bist.“
    „Aber …“
    „Nein, hör zu“, sagte er schnell, „du brauchst es nicht abzustreiten. In letzter Zeit hast du meinetwegen jede Menge Mist durchmachen müssen, und mir ist auch klar, dass du viel glücklicher sein könntest, wenn du mit einem normalen Jungen zusammen wärst. Aber wenn diese Sache vorbei ist … wenn die Richter mich in Ruhe lassen und ich wieder gesund bin … werde ich dafür sorgen, dass für dich alles genau so wird, wie es sein sollte. Das ist ein Versprechen. Okay?“
    Mühsam schluckte ich gegen den Kloß an, der mich in der Kehle drückte. Am liebsten hätte ich Rasmus gleich gesagt, dass ich ihn für keinen „normalen Jungen“ der Welt eintauschen würde, aber ich glaubte, ihn noch nie so ernst gesehen zu haben. Dass ich ihm zustimmte, schien ihm wichtiger zu sein als alles andere, deshalb zwang ich mich zu einem Nicken. „Okay.“
    Rasmus nickte ebenfalls, die Augen fest auf meine gerichtet; danach wanderte sein Blick zu meinen Lippen. Das Bett knarrte, während er sein Gewicht verlagerte. Er beugte sich über mich und legte seinen Mund auf meinen, fest, aber mit geschlossenen Lippen, so als wollte er sein Versprechen damit besiegeln. Obwohl es ein fast unschuldiger Kuss war, fühlte es sich noch intensiver an als sonst. Ein Prickeln ging von der Berührung aus, das beinahe schmerzhaft über meine Haut wanderte. Für die Dauer einiger Herzschläge war ich davon wie gelähmt. Als ich die Augen wieder öffnen konnte, sah ich Rasmus direkt über mir, eine Hand neben meinem Kopf abgestützt. Allein dieses Bild brachte meinen Puls zum Rasen. Ich hätte ihn gerne zu mir herabgezogen und mich fest gegen seinen Brustkorb gedrückt, um zu spüren, ob es ihm ähnlich ging – aber meine Gliedmaßen schienen immer noch so weich, dass ich mich kaum bewegen konnte.
    Noch ehe ich mich halbwegs gesammelt hatte, machte Rasmus einen ruckartigen Atemzug und schwang sich von der Matratze. Der Luftschwall, der mich dabei traf, fühlte sich seltsam kalt an. Etwas zittrig setzte ich mich auf und lehnte den Rücken gegen das Betthaupt.
    Rasmus hatte sich zum Nachttisch gedreht, um eines der Handtücher zu nehmen, die dort bereitlagen. „Ich geh mal schnell duschen“, sagte er, ohne mich anzusehen. Gleich darauf hörte ich die Tür schlagen.
    Ich ließ den Kopf nach hinten kippen und wartete, dass sich das Hämmern meines Herzens ein wenig beruhigte, aber es wurde eher noch schlimmer. Da half es auch nicht gerade, dass ich durch die Badezimmertür nur zu deutlich hören konnte, wie Rasmus in die Dusche stieg und das Wasser zu prasseln begann. Jetzt erst realisierte ich, dass ich wirklich und wahrhaftig die ganze Nacht mit ihm verbringen würde. Natürlich hatten wir uns schon ein Bett geteilt, damals im Aussichtsturm, nachdem er mir seine Geheimnisse verraten hatte. Aber da waren wir eben erst zusammengekommen … und jetzt war alles ganz anders. Was gerade durch meinen Körper jagte, hätte man als nackte Panik bezeichnen können, wenn es nicht auch gleichzeitig ein tolles Gefühl gewesen wäre. Trotzdem kam es mir so vor, als würde ich jeden Augenblick explodieren. Ich musste mich jemandem anvertrauen, und zwar gleich.
    Mit fahrigen Bewegungen kletterte ich aus dem Bett und lief zu meiner Umhängetasche, die ich neben der Tür abgestellt hatte. In meiner Eile

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