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Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Titel: Fuer immer zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Tore aufgehalten, wahrscheinlich in der Hoffnung, allein dadurch zum Wächter befördert zu werden. – Und lass mich raten“, wandte er sich wieder an den Mann, „heute Abend hat sich eines der Tore einen Spaltbreit geöffnet, und du wurdest in die irdische Welt katapultiert?“
    „Allerdings, doch im Gegensatz zu dir habe ich vor, in die Schatten zurückzukehren“, zischte der Dämon. Seine Stimme, die anfangs so einnehmend auf mich gewirkt hatte, war nun kalt wie Eis. „Die Richter werden sich äußerst dankbar erweisen, wenn ich ihnen nicht nur die Wiedergeburt des Abaddon verkünde, sondern auch noch einen Deserteur ausliefere!“
    Sam hob die Hand, als befände er sich im Schulunterricht. „Kleiner Einwand: Wir sind beide unverwundbar. Wie genau gedenkst du, mich zur Rückkehr zu zwingen? Willst du mich mit deiner wirklich abgrundtief hässlichen Visage in die Hölle scheuchen?“
    Das Gesicht des Mannes blieb unbewegt. „Wir wissen, wie ihr Lichtgeborenen zu locken seid. Es wird mir eine Freude sein, dieses irdische Subjekt in die Schattenwelt mitzunehmen und es den anderen dort als Geschenk zu präsentieren, solltest du dich nicht fügen.“
    Obwohl das Blut in meinen Ohren rauschte, hatte ich die Worte des Dämons genau gehört – aber mein Gehirn weigerte sich, sie zu begreifen. Ich hätte vor Panik ausflippen müssen, stattdessen fühlte ich mich wie betäubt.
    „Irdisches Subjekt?“, fragte Sam und begann zu lachen. „Du willst Lily als Druckmittel einsetzen? Herrje, das habe ich ja schon längst hinter mir. Man könnte fast sagen, ich hab’s erfunden. Auf jeden Fall wünsche ich dir ganz viel Spaß und Erfolg!“
    Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen die Tür, immer noch ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen. Ich suchte nach irgendwelchen Zeichen für Anteilnahme in seinem Gesicht, aber ich fand nichts – keinen noch so kleinen Hinweis darauf, dass Sam bluffte. Die Ereignisse aus der Nacht im Steinbruch schienen sich zu wiederholten: Sam wollte dabei zusehen, wie jemand seinetwegen starb, und es entlockte ihm nicht mehr als ein Lächeln.
    Der Dämon hatte wohl ähnliche Gedanken wie ich. Mit zur Seite geneigtem Kopf betrachtete er Sam und lauerte auf eine Reaktion, als könnte er nicht glauben, dass er sich in einem ehemaligen Lichtwesen derart getäuscht hatte. Während des angespannten Schweigens wirkte jedes Geräusch unnatürlich verstärkt – das Rascheln der Blätter vor dem Fenster, das Ticken der Standuhr im Wohnzimmer, meine eigenen hastigen Atemzüge. Ganz langsam, um nur ja nicht auf mich aufmerksam zu machen, winkelte ich die Knie an. Dann erhob ich mich in die Hocke, die Augen fest auf das lackschwarze Haar des Dämons gerichtet, der mir immer noch den Hinterkopf zugekehrt hatte. Wenn ich es schaffte, absolut lautlos aufzustehen, hatte ich eine winzige Chance, durch das kaputte Flurfenster in den Garten zu flüchten. Natürlich gab es für mich keine Möglichkeit, dem Dämon davonzulaufen, aber vielleicht waren draußen Leute unterwegs, vor denen er keinen Angriff wagen würde … vielleicht …
    Meine rechte Hand, mit der ich mich auf dem Fußboden abstützte, traf direkt auf eine Scherbe. Ich zuckte zusammen und kippte nach vorne, fiel mit einem dumpfen Geräusch auf die Knie. Im selben Moment wirbelte der Dämon herum und sprang. Raubkatzengleich flog er auf mich zu, die Hände vorgestreckt, die Finger wie zu Klauen verkrümmt. Mir blieb überhaupt keine Gelegenheit, zu reagieren. Hilflos wartete ich darauf, von ihm gepackt zu werden, als er plötzlich gegen ein Hindernis prallte und zwei Schritte rückwärts stolperte.
    Sam stand breitbeinig zwischen dem Dämon und mir.
    „Hab’s mir anders überlegt“, verkündete er knapp, dann holte er aus und schlug dem Mann ins Gesicht. Die Wucht des Hiebs riss den Dämon von den Füßen. Er stürzte gegen die Eingangstür, die unter seinem Gewicht zerbrach, und hatte Mühe, sich aus den Holztrümmern wieder hervorzuarbeiten. Noch ehe er sich ganz aufrichten konnte, war Sam auch schon über ihm und traktierte ihn mit Schlägen, von denen jeder einen normalen Menschen tödlich verletzt hätte. Kostbare Sekunden verstrichen, bis ich begriff, dass mich der Dämon längst aus den Augen gelassen hatte. Ich kam schwankend auf die Beine und kämpfte kurz um mein Gleichgewicht, dann floh ich in Richtung Treppe. Mir war klar, dass ich mich damit selbst in eine Falle begab, aber zum Umkehren war es zu spät. Begleitet von dem

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