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Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Titel: Fuer immer zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Zentimeter von Sams Rücken entfernt – aber der Flur war leer.
    „Was ist los, warum folgen sie uns nicht?“, fragte ich, und meine Stimme holperte mit Sams Schritten.
    „Weil sie es nicht müssen! Wahrscheinlich haben sie bereits den Wächtern des Gerichtssaals Bescheid gegeben, dass sie uns festnehmen sollen, wenn wir auftauchen!“
    „Und wo bringst du mich stattdessen hin?“
    „Zurück zum Atrium.“
    „Aber wieso?“ In meiner Panik kam es heraus wie ein Schrei, doch Sam antwortete nicht. Er verstärkte nur den Druck seiner Umklammerung, als wir die Halle erreichten und er sogar noch einen Zahn zulegte. Ohne auf die erschrockenen Rufe der Lichtwesen zu achten, die ihm aus dem Weg sprangen, preschte er zu der Tunnelöffnung zurück, durch die wir das Atrium erstmals betreten hatten – allerdings hastete er ohne zu zögern daran vorbei. Ich wollte ihn schon auf seinen Fehler hinweisen, als ich noch zwei weitere, identische Tore entdeckte. Zielstrebig steuerte Sam auf eines davon zu und stürzte hinein.
    Nach der strahlenden Helligkeit, die im Atrium geherrscht hatte, machte mich die Finsternis im Tunnel blind. Ich riss die Augen weit auf und konnte schließlich einen blassen Schemen erkennen, der einige Meter entfernt aus der Dunkelheit hervortrat. Gemächlich kam er auf uns zu.
    „Serafina“, hörte ich Sam keuchen, und seine Arme verkrampften sich um meinen Körper. Verzweifelt wand ich mich in seinem Griff, versuchte mich daraus zu befreien und vor allem dem Schemen zu entfliehen, der sich stetig weiter auf uns zubewegte. Plötzlich kamen mir Sams Arme so vor wie Ketten, die meine Lunge zusammenpressten. Mit einem schleifenden Geräusch rang ich nach Luft, und die Angst erfüllte meine Ohren mit einem Rauschen. Nur ganz leise drang eine Stimme zu mir hindurch: Jemand sagte Sams Namen …
    Dann steigerte sich das Rauschen zu einem Tosen, der Schemen verschwand, und ich merkte nichts mehr.

7. Kapitel
     
    Diesmal waren meine Sinne gleich nach dem Aufwachen klar. Ich hörte vereinzeltes Vogelgezwitscher, fühlte die Steinchen, die sich in meinen Rücken gruben – und das Schlauchkleid, das mich zwickte. Als ich die Augen öffnete, sah ich über mir zartrosa verfärbten Himmel, eingerahmt von gezackten Felsen.
    Ich war wieder im Steinbruch. Die Erleichterung, die mich durchflutete, schaffte es sogar, die morgendliche Kühle zu vertreiben. Es war genau dasselbe Gefühl wie jenes, wenn man aus einem Alptraum erwacht und während der ersten paar Sekunden kaum glauben kann, dass man sicher in seinem Bett liegt. Ich atmete tief die frische Luft ein und setzte mich dann auf.
    Schlagartig verwandelte sich mein Lächeln in eine Grimasse. Auf einem Felsbrocken direkt neben mir thronte ein Mädchen in dunklen Hosen und einem luftigen weißen Hemd – ohne Zweifel eine Bewohnerin des Lichts. Sie hatte die Beine untergeschlagen und war gerade dabei, eine Klinge an einem Stein zu wetzen.
    Als sie meinen Blick spürte, schüttelte sie ihr Goldhaar nach hinten und richtete ihre riesigen Augen auf mich. Sie sah wahrhaftig so aus, als wäre sie einem der Manga-Hefte entstiegen, die Jinxy vor dem Beginn ihrer Romantasy-Phase gerne gelesen hatte.
    „Oh, gut, du bist wach“, sagte sie mit einer Stimme, die hoch und zugleich ein winziges bisschen rau war. „Dann hat Sammy jetzt auch genug geschlafen.“
    Während ich noch zu verkraften versuchte, wie sie diesen muskelbepackten Kerl genannt hatte, entwirrte sie ihre langen Beine und rammte ihm eine Fußspitze in den Oberschenkel. Schnaufend fuhr Sam hoch und blinzelte.
    „Serafina, hallo“, sagte er mit einem noch etwas benommenen Grinsen, „ewig nicht gesehen.“ Weder ihre Anwesenheit, noch die dreißig Zentimeter lange Waffe in ihrer Hand schienen ihn zu irritieren. Nicht einmal, als sie das Messer in seine Richtung hielt, zuckte er zusammen.
    „Hast du nicht was vergessen?“, fragte sie in einem übertrieben drohenden Tonfall.
    Sam, der sein Bewusstsein zunehmend wiedererlangte, fuhr sich mit beiden Händen durch die hellen Locken. „Allerhöflichsten Dank, dass du uns aus diesem Schlamassel rausgeholt hast“, flötete er. „Ich hab echt schon gedacht, wir wären aufgeschmissen, aber dann bist du mir in den Sinn gekommen. – Das ist übrigens die nette Wächterin, die Raziel und mir immer dabei geholfen hat, uns aus der Lichtwelt zu schleichen“, fügte er hinzu, als er meine fragende Miene bemerkte.
    „Und die nette Wächterin ist es gewohnt, dir den

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