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Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Titel: Fuer immer zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Arme aus und deklamierte, als handelte es sich dabei um ein Shakespeare-Sonett: „Geteilte Schicksale, glückliche Enden – verbotene Küsse und glühende L…“
    „Sei so gut, und lass das letzte Wort wenigstens Leidenschaften sein“, bat ich.
    Jinxy blinzelte unschuldig. „Jedenfalls würde ich an deiner Stelle Rasmus so bald wie möglich mit einem Geständnis festnageln. Man muss das Eisen schmieden, so lange es heiß ist, und dieses spezielle Eisen ist verdammt heiß.“
    „Danke, sehr hilfreich“, murrte ich. Während Jinxy weiter vor sich hinplapperte, kaute ich verunsichert auf meiner Lippe herum. Wollte ich das denn überhaupt … Rasmus „festnageln“? Was, wenn es hinterher zwischen uns beiden ganz merkwürdig und krampfig würde? Jinxy hatte ja keinen Schimmer, dass es sich bei Rasmus nicht um einen gewöhnlichen Jungen handelte, sondern um einen ehemaligen Himmelsbewohner, der mit den irdischen Dating-Konventionen sogar noch weniger vertraut war als ich.
    „Auf jeden Fall muss es ein großer Auftritt werden“, drang das Schnattern meiner Freundin wieder zu mir hindurch. „Wenn du jemandem zum allerersten Mal sagst, dass du ihn liebst, sollte das etwas ganz Besonderes sein. Vor allem geht es darum, den richtigen Moment abzupassen – das kriegst du schon hin.“
    Ich schluckte schwer, aber dann straffte ich meine Schultern. Ganz recht, ich würde das hinkriegen! Wieso sollte denn ausgerechnet ich, die mehr romantische Kostümfilme gesehen hatte als irgendjemand sonst, auf diesem Gebiet versagen? Ich würde so gefühlvoll und eloquent sein, dass die Herren Darcy, Knightley und Tilney neben mir alt aussahen, jawohl!
    … So viel zur Theorie.
     
    ***
     
    „Warum bist du nur so unfassbar feige?“, fragte ich streng und erhielt darauf leider keine Antwort, weil ich mit meinem Spiegelbild gesprochen hatte. Zum gefühlten hundertsten Mal übte ich nun schon einen Gesichtsausdruck, der zu den drei magischen Worten passte – trotzdem sah ich eher so aus wie ein verschrecktes Kaninchen. Meine Zuversicht war bereits kurz nach Schulschluss von einer quälenden Nervosität abgelöst worden, aber es wäre lächerlich gewesen, jetzt noch zu kneifen. Mit einem frustrierten Seufzen wandte ich mich vom Spiegel ab und verließ das Badezimmer.
    „Ich fahre zu Rasmus, okay?“, rief ich und war schon fast bei der Treppe, als meine Mutter aus der Küche kam.
    „Warte mal, Lilymädchen“, hielt sie mich zurück. „Um diese Uhrzeit willst du noch weg? Du verpasst ja schon wieder das Abendessen, und dabei habe ich extra Burritos gemacht!“
    Ich spielte kurz mit dem Gedanken, ihr von meinem Vorhaben zu erzählen, kam jedoch zu dem Schluss, dass sie mich dann vermutlich an einen Stuhl fesseln und mit einem Burrito knebeln würde.
    „Vorher hatte Rasmus keine Zeit, er musste heute drei Nachhilfestunden geben“, erklärte ich deshalb bloß. „Kann ich nicht etwas von dem Essen zu ihm mitnehmen?“
    „Na schön“, antwortete meine Mutter säuerlich, verschwand in der Küche und kehrte mit einer Papiertüte zurück, die sie mir überreichte. „Aber sei bitte spätestens um neun zu Hause!“
    Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und sprintete ins Freie, ehe sie ihre Meinung ändern konnte. Noch während ich durch den Vorgarten eilte, steigerte sich meine Nervosität zu einer mittelschweren Panik – was, wenn Rasmus als Reaktion auf mein Geständnis „Danke “ sagen würde, so wie Ryan zu Marissa aus O.C., California ? Schaudernd drückte ich die Tüte fester an mich und bog nach rechts ab, um zur Bushaltestelle am anderen Ende der Reihenhaussiedlung zu gelangen. Im Vorbeigehen hörte ich, wie die Tür eines Autos zugeschlagen wurde, das direkt vor unserem Garten parkte. Ich schaute nicht hin, aus Angst, einem Bekannten zu begegnen – einige meiner Nachbarn waren äußerst kontaktfreudig, und gerade jetzt stand mir der Sinn wirklich nicht nach einer Runde Smalltalk. Leider schien mir das jedoch nicht erspart zu bleiben: Das Geräusch von Schritten hinter mir wollte einfach nicht abreißen, sodass ich beschloss, das Unvermeidliche lieber gleich zu erledigen. Ich zwang ein freundliches Lächeln auf mein Gesicht, dann blieb ich stehen und drehte mich um.
    Der Gehweg war vollkommen leer. Stirnrunzelnd spähte ich in die nächstgelegenen Gärten, aber in keinem von ihnen konnte ich irgendjemanden entdecken. Erst als ich nach vorne sah, bemerkte ich eine Frau im Bademantel, die einen prall gefüllten

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