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Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Titel: Fuer immer zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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und immer wieder andockten.
    „Einen Augenblick“, wisperte ich, sobald ich mich aus meiner Starre gelöst hatte, „ich hole nur schnell Besteck …“ (Ernsthaft? Für das Fingerfood schlechthin? Herzlichen Dank auch, Gehirn!) – damit stolperte ich in die Kochnische und lehnte mich kraftlos gegen den Herd.
    Er hatte es gesagt. Er hatte die drei magischen Worte gesagt, und sie galten zu gleichen Teilen mir wie ein paar gefüllten Teigrollen.
     
    ***
     
    „ Und dann auch noch mit Guacamole – ich liebe dich?“ Jinxys meckerndes Gelächter war so laut, dass sich einige andere Schüler verwundert nach uns umdrehten.
    „Das ist nicht witzig“, schnaufte ich und bereute es schon fast, ihr von dem Burrito-Desaster erzählt zu haben. Den ganzen Vormittag lang hatte ich mich standhaft geweigert, ihr zu verraten, wie mein Abend mit Rasmus verlaufen war, aber schließlich hatte ich es nicht mehr ausgehalten. Leider war Jinxy mal wieder nicht in der Lage, ihre etwas schrille Stimme zu dämpfen, obwohl wir so dicht gedrängt saßen, dass der Klassenraum fast aus den Nähten platzte. Professor Osorio hatte angeordnet, dass sämtliche Exkursionsteilnehmer in der letzten Schulstunde eine Informationsveranstaltung über die Mondfinsternis besuchten, aber er hatte wohl kaum einen solchen Ansturm erwartet. Als Rasmus hereinkam und mir von der Tür aus zulächelte, war ich allerdings ganz froh, dass alle Stühle in der Nähe besetzt waren und er unsere Unterhaltung nicht hören konnte. Weniger erfreulich fand ich, dass ausgerechnet Eric und seine beiden Kumpel Tom und Mark in der Reihe hinter uns saßen und einen unerträglich blöden Witz nach dem anderen rissen. Ich neigte mich noch weiter in Richtung des Pacman-Steckers, den Jinxy im linken Ohrläppchen trug, und flüsterte:
    „Es war eine absolut schreckliche Situation! Ich weiß nicht, ob ihm überhaupt bewusst war, was er da gesagt hat. Und natürlich gab es keine Gelegenheit, es zu erwidern! Von wegen, den richtigen Moment abpassen!“
    „Tut mir leid“, gluckste meine liebe Freundin und legte sich die Hand auf die Lippen, doch ihr Grinsen war zu breit, um es zu verstecken. „Stell dir nur mal vor, du hättest auch Nachtisch mitgebracht … da hättest du glatt einen Heiratsantrag von ihm bekommen!“
    Ich knuffte sie in die Seite, was nur eine weitere Lachsalve bei ihr auslöste. Zu meiner Erleichterung hängte Professor Osorio nun ein Bild von Himmelskörpern an die Tafel und begann mit dem Unterricht.
    „Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind, obwohl mich das allgemeine Interesse an Astronomie doch ein wenig überrascht“, meinte er und schaute vielsagend zu Jinxy, die gerade dabei war, einen Burrito mit Herzchenaugen auf die Tischplatte zu zeichnen.
    „Was – ich?“, fragte sie etwas überrumpelt. „Also bitte, ich lese jeden Tag mein Horoskop!“
    Der Biologielehrer verzichtete darauf, ihr den Unterschied zwischen Astronomie und Astrologie zu erläutern, und wandte sich mit einem Seufzen wieder an alle Anwesenden.
    „Was wir morgen miterleben dürfen, ist die längste totale Mondfinsternis seit über zehn Jahren. Der Mond wandert dabei durch den Kernschatten der Erde, also jenen Bereich, in dem das Sonnenlicht fast vollständig abgeschirmt wird. Währenddessen wird er für unsere Augen eine rötlich-braune Farbe annehmen. Kann mir jemand sagen, wie man dieses Erscheinungsbild nennt?“
    Meine Hand schoss in die Luft. „Blutmond“, verkündete ich zufrieden, nachdem ich aufgerufen worden war. Gegen meinen Willen musste ich danach mitanhören, wie Eric einen geschmacklosen Witz machte, in dem die Worte Blut und Monat eine Rolle spielten – manchmal fragte ich mich ernsthaft, wie lange die Galilei High wohl noch ihren Ruf als Eliteschule behalten würde.
    „Sie alle haben die Aufgabe“, fuhr Professor Osorio mit erhobener Stimme fort, „den Ablauf der Mondfinsternis genauestens zu dokumentieren. Dies kann zum Teil schriftlich geschehen, doch auch Fotos sind willkommen.“
    „Hör mal“, tuschelte Eric hinter uns und bohrte Jinxy seinen Kugelschreiber in den Rücken. „Wieso wurde noch nie eine Frau auf den Mond geschickt? – Weil dort nicht geputzt werden muss!“ Die drei Jungs kicherten wie Zehnjährige, und meine Freundin zeigte ihnen den Mittelfinger, ohne sich umzudrehen. Zu Beginn des Schuljahres hatte sie sich gut mit Eric verstanden, aber mittlerweile war auch ihr klargeworden, was für ein nerviger Zeitgenosse er

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