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Fuerstin der Bettler

Fuerstin der Bettler

Titel: Fuerstin der Bettler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Dempf
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die Besitzurkunde für das Haus und das Grundstück meines Mannes gefälscht, Mönch! Es hat mir gehört. Mir – und jetzt gehört es ... wem?« Hannah blickte ihn zornig an.
    »Ich weiß nicht, wem das Grundstück gehört, Röttel. Der Name sollte erst nachträglich eingetragen werden.«
    Bruder Adilbert klang in Hannahs Ohren durchaus glaubwürdig.
    »Aber ich weiß, wem es gehört, Röttel«, fuhr die Liss dazwischen. »Erinnerst du dich an die beiden Männer, als wir uns das Grundstück angesehen haben? Aigen stand mit dem Stadtpfleger mitten zwischen den Trümmern ...«
    »... und hielt ein Pergament in der Hand: die Besitzurkunde«, ergänzte Hannah fassungslos.
    Die Schwarze Liss schüttelte den Kopf. »Aigen wollte zumindest die Situation zu seinen Gunsten ausnutzen und das Grundstück erwerben.«
    »Und damit ihm niemand in die Suppe spucken kann, musste er die Zeugen für diesen Schwindel beseitigen.« Bruder Adilbert schüttelte den Kopf. »Das wäre viel Aufwand für wenig Ertrag. Da muss etwas anderes dahinterstecken. Wenn es denn stimmt.«
    »Aber ich verstehe nicht, warum Celante es büßen musste«, ergänzte die Luderin.
    »Das werden wir herausfinden«, flüsterte Hannah und löste sich aus den Armen des Mönchs.
    Auch wenn Bruder Adilbert etwas eigenartig nach einer Mischung aus Männerschweiß, Weihrauch und Farbe roch, was ihr nicht unbedingt unangenehm war, hielt sie es für schicklicher, sich ihm zu entziehen.
    »Verzeiht«, hauchte sie und mied seinen Blick.
    Jetzt mischte sich die Luderin in das Gespräch. »Ihr könnt nicht ins Kloster zurück, Bruder Adilbert. Ich kann Euch aber auch nicht hierbehalten. Ein Mönch stört nur ... die Geschäfte ... Ihr versteht hoffentlich.«
    Der Mönch nickte hilflos. Hannah bemerkte, wie fremd er zwischen den Frauen wirkte. Als wäre er aus der Welt gefallen und könne sich nicht mehr wieder hineinfinden.
    »Wir haben jedoch letztens das Nachbarhaus gekauft. Es gehörte einem Handwerker, einem Tischler. Er ist bei einem seinerWachgänge in der Nähe des Stephinger Tors vom Wehrgang gestürzt und hat sich das Genick gebrochen. Er war alleinstehend. Dort könntet Ihr eine Zeit lang wohnen, Mönch. In diesem Haus wird Euch niemand suchen.«
    Die Luderin grinste, und auch Bruder Adilbert gelang so etwas wie ein Lächeln.
    »Ich ... ich«, stotterte er vor Verlegenheit los. »Ich muss mich bedanken.«
    Die Luderin winkte ab.
    Hannah hatte sich wieder in der Gewalt, und kaum war ihr Tränenstrom versiegt, arbeitete bereits eine Frage in ihrem Inneren, die sie bislang einfach weggeschoben hatte: Woher hatte das Wesen von Celante gewusst, und warum wurde sie entstellt? Was für einen Sinn ergab das?
    Die Luderin reichte Bruder Adilbert den Schlüssel für das Nachbarhaus, dann musste sie sich um zwei Neuankömmlinge kümmern. Hannah und die Schwarze Liss warteten, bis die Männer nach oben verschwunden waren, dann begleiteten sie den Mönch nach nebenan. Als sie das Tor des Handwerkerhauses durchschreiten wollten, blieb Hannah stehen wie vom Donner gerührt. Sie kannte das Haus, und sie hatte auch den Tischler gekannt, der hier gewohnt hatte. Hannah berührte den Arm der Schwarzen Liss, die sie überrascht anschaute.
    »Wir sind ihm beide schon begegnet«, flüsterte Hannah. »Er war es, der uns damals auf dem Wehrgang gestellt hat, wie wir das Geschehen beim Lusthaus beobachtet haben.«
    Die Schwarze Liss fuhr sich überrascht mit der Hand an den Mund. »Ob es gut ist, wenn wir den Mönch gerade dort unterbringen?«
    Die beiden Frauen hatten unhörbar für den Mönch miteinander getuschelt.
    Jetzt lächelte Hannah Bruder Adilbert an. »Wir müssen zurück in den Fledermausturm«, kündigte sie an. »Wir kommen Euch bald besuchen.«
    Als Hannah und die Schwarze Liss sich umwandten und gehen wollten, hielt der Mönch sie hastig zurück. »Nur einen kurzen Moment. Ich habe eben etwas verschwiegen. Ich wollte nicht ... ich dachte ... es kam mir so falsch vor ...«
    Die Schwarze Liss verdrehte sie Augen. »Ach, Mönch, jetzt redet schon. Von Eurer Stotterei wird man noch ganz wirr.«
    »Das Mädchen, das mich im Kloster verführen sollte. Es ist tot. Ich habe Celante davon erzählt, und sie hat mir von den Toten berichtet. Sie hat mir gesagt, es seien sogar mehr als nur dieses eine Mädchen gewesen.« Er machte eine kurze Pause. »Ob das etwas zu bedeuten hat, weiß ich nicht. Aber nicht lange danach wurde Celante verletzt, und ich wurde beinahe

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