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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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reagierte er sehr ungehalten – vor al-lem, wenn er in schlechter Stimmung war, so wie an diesem Tag. Vor kurzem hatte er mit dem Agenten einer Goldgräbergruppe gestritten, die sein Schürfrecht – seinen Claim – kaufen wollte. Als er erklärte, der sei unverkäuflich, glaubte ihm der Mann nicht. Erst die bedrohliche Mündung eines erhobenen Gewehrs hatte ihn überzeugt. Nun versuchte Hazard ein bißchen Schlaf nachzuholen, und dabei störte ihn diese fremde Frau. Glücklicherweise blieben seine Sinne auch scharf, wenn er schlief – in diesen Goldgräbercamps ein lebenswichtiger Umstand.
    »Vierzig Dollar«, sagte er, in der Hoffnung, diese Forderung würde sie abschrecken.
    Aber sie zog unbeirrt eine weitere Goldmünze hervor. Da er sich noch immer nicht rührte, herrschte sie ihn an: »Begreifen Sie nicht? Sie sollen mich über diesen schlammigen Graben tragen!«
    Noch immer blieb Hazard seelenruhig liegen, und sie stampfte wütend mit dem Fuß auf. Dann beging sie den Fehler, einen ihrer kleinen Revolver zu ziehen.
    Blitzschnell sprang er auf und schlug ihr die Waffe aus der Hand. In der nächsten Sekunde lag sie auf dem Boden, von einem harten, muskulösen Körper festgehalten. Ihr Herz schlug wie rasend. Um Himmels willen, er war wütend, halb nackt – und ein Indianer. Worauf hatte sie sich in ihrem Leichtsinn eingelassen?
    »Dumme Gans!« fauchte er.
    »Gott sei Dank, wenigstens sprechen Sie ein bißchen Englisch. Tut mir leid … Bitte, verzeihen Sie mir …« Würde er sie töten, vergewaltigen, skalpieren?
    Hazards Blick fiel auf die zarte Haut zwischen ihrem geöffneten Blusenausschnitt, und der Zorn in seinen dunklen Augen ließ langsam nach. Als er ihre Handgelenke umklammerte, preßte sich ihr Busen, nur von dünner Seide verhüllt, an seine nackte Brust. Blaze konnte spüren, wie sich seine Herzschläge beschleunigten. Dann ließ er einen ihrer Arme los, zog den braunen Kragen beiseite und entblößte den Spitzenbesatz des Unterhemds und weiches, helles Fleisch.
    In wachsendem Entsetzen fühle sie seine Erregung. Sollte sie schreien? Wenn sie es wagte – würde er sie töten? »Bitte …«, wiederholte sie, und ihre blauen Augen starrten ihn flehend an.
    Seine Finger strichen ganz leicht über ihr Kinn und berührten das zerzauste rote Haar. Da er sich weigerte, die Prostituierten in der Goldgräberstadt aufzusuchen, hatte er schon lange nicht mehr mit einer Frau geschlafen. Eine Zeitlang zögerte er, und seine schwarzen Augen verbargen, was er dachte. Doch dann siegte sein Verstand; er erhob sich und half ihr auf die Beine. Während er ihren Colt aufhob und in den Halfter an ihrer Hüfte steckte, bemerkte sie seine schönen Hände – schmale, starke Finger. Wortlos nahm er sie auf die Arme und watete in den Schlamm.
    Sie seufzte erleichtert, ehe die Nähe seines warmen Körpers und seines faszinierenden Profils neue, beunruhigende Gefühle weckte – unbekannte, sehr intensive Emotionen. Gegen ihren Willen erschauerte sie, und Hazard spürte ihr Zittern. Beim Anblick ihres schönen, von glänzenden roten Locken umrahmten Gesichts bereute er seine Skrupel. Und wäre in ihren azurblauen Augen keine unverhohlene Angst zu lesen gewesen, hätte er sein Verlangen gestillt.
    Am anderen Rand der schlammigen Senke stellte er Blaze auf die Füße. Schüchtern lächelte sie ihn an, übergab ihm die beiden Goldmünzen und entschuldigte sich noch einmal. Er schüttelte den Kopf und steckte das Geld in ihre Hosentasche zurück. Viel zu deutlich spürte er ihre weiche Hüfte und wandte sich schnell ab.
    Als er davonging, schaute sie ihm verwirrt nach. Dann versuchte sie das sonderbare Unbehagen abzuschütteln, alle Gedanken an den Indianer zu verdrängen, und stieg weiter bergauf.
    In die Stadt zurückgekehrt, verbrachte sie einige Stunden mit ihrem Vater und lernte die komplizierten Probleme kennen, die sich mit dem Ankauf von Claims und Partnerschaftsverträgen verbanden.
    Nach dem Sonnenuntergang wehte endlich etwas kühlere Luft von den Bergen herab. Blaze folgte noch einmal dem Weg, den sie vormittags hinaufgestiegen war, diesmal im Sattel eines Pferdes und von ihrem Vater begleitet. An der Stelle, wo der Indianer unter dem Wacholderstrauch gelegen hatte, zügelte sie die Stute. Hoffte sie ihn wiederzusehen, sein atemberaubendes Gesicht, das immer wieder vor ihrem geistigen Auge erschien, so sehr sie sich auch dagegen wehrte? Einfach lächerlich … Er ist ein Indianer, sagte sie sich, ein primitiver

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