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Funkensommer

Funkensommer

Titel: Funkensommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Holzinger
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mittendrin aus). Misstrauisch betrachte ich das Bild, das sich neben den vielen anderen Sachen im Einkaufswagen breitgemacht hat. Wahrscheinlich heißt der Typ Gnist und die Tussi Sommar … und beide zusammen ergeben Gnistsommar.
    »Und das geht wirklich in Ordnung? Mit dem Bezahlen?«, frage ich, als wir an der Kasse anstehen. »Das ist ganz schön viel geworden!« (Immerhin könnte ich sehr gut auf Gnistsommar verzichten.)
    Aber Karolina schüttelt den Kopf und sagt: »So viel das gar nicht ist. Außerdem helft ihr mir ja mit Kasten!« Sie klopft auf einen Riesenkarton neben dem Schmalzbild. »Alleine würde ich brauchen ewig, bis das Ding fertig geschraubt ist – aber mit Hilfe von euch und Akkuschrauber geht das fix!« Sie lacht.
    Und tatsächlich. Nachdem wir bezahlt, das ganze Zeug im Auto verstaut haben und damit nach Hause gebraust sind, dauert es nicht lange, und die Kommode steht. Nun brauchen wir nur noch den Verpackungskarton zu entsorgen. Als wir ihn in die Mülltonne stopfen, schlägt die Kirchturmuhr gerade sechsmal.
    »Na, das ging ja wirklich fix«, sagt Jelly und klappt zufrieden den Mülltonnendeckel zu. »Jetzt musst du nur noch sturmfreie Bude haben. Dann ist dein Zimmer dran. Und in der Zwischenzeit«, sie überlegt, »mhm, was machen wir denn jetzt? Es ist schließlich Freitagabend. Wochenendbeginn!«
    »Und vor allem Ferienbeginn«, hänge ich dran.
    Jelly stöhnt. »Diese Affen hätten echt schon längst anrufen können!«
    »Ha!«, triumphiere ich. »Ertappt! Du findest das also auch blöd, dass sie sich noch nicht gemeldet haben?«
    Meine Freundin fängt zu grinsen an. »Klar, nachdem wir fertig sind und Zeit haben.«
    »Und was jetzt?«
    Jellena hängt sich bei mir ein. »Lass uns zur Feier des Tages in die Eisdiele gehen. Wenn die Jungs dann immer noch nicht angerufen haben, können sie sich auf etwas gefasst machen.«
    »Ja«, grinse auch ich, und dann schlagen wir gemeinsam den Weg in Richtung Dorfplatz ein.
    Doch als wir den Platz überqueren, sehe ich etwas. »Sind das nicht Finn und Tobias? Dort am Eisstand?«
    Jelly reckt den Hals. »Tatsächlich«, sagt sie und will schon auf die Jungs zusteuern, da sehe ich einen blonden Lockenkopf aufleuchten. Verdattert bleibe ich stehen. »Die sind nicht alleine«, flüstere ich, während sich mein Magen in die Eiszeit verwandelt, obwohl ich noch gar kein Eis gegessen habe.
    »Ist das Goldlöckchen?«, ruft Jelly verwundert. »Ich dachte, die ist schon Richtung Ibiza unterwegs?«
    »Pst! Nicht so laut.« Hastig zerre ich Jelly hinter den Dorfbrunnen, aber zu spät. Im nächsten Augenblick sehe ich, wie Finn den Kopf in unsere Richtung dreht und dabei wie ein verrückter Pudel grinst. Von wegen, der schaut nur mich so an. So ein Arschloch!!! Soll er doch mit Lena glücklich werden! Die war ohnehin die ganze Zeit scharf auf ihn. Und ich blöde Kuh habe wirklich geglaubt, dass ich bei Finn eine Chance hätte.
    Ich springe auf. Das Geturtel der beiden brauche ich mir nicht länger zumuten. Ich habe genug gesehen! Schon fliegen meine Füße über das Kopfsteinpflaster. Ich muss weg hier, bevor ich zu heulen anfange. Ich bin fast in der Kirchengasse angelangt, da höre ich, wie jemand meinen Namen ruft: »Hannah, Hannah! Hallo … Hannah …« Es ist Finn. Armefuchtelnd folgt er mir über den Dorfplatz. Sauhund!
    Das hat mir gerade noch gefehlt – auffälliger geht es nun wirklich nicht. Was will der überhaupt? Mir die frohe Botschaft überbringen, dass er endlich Goldlöckchen aufreißen konnte?! Ich will lossprinten, da hat er mich eingeholt. Scheißkerl!
    »Du hast es ja eilig!«, lacht er und drückt mir einen Schmatzer auf die Lippen. »Gut, dass ich dich hier treffe. Ich wollte dich eh schon anrufen. Wie geht’s?«
    »Lass das!« Hastig mache ich ein paar Schritte zurück und bleibe in einem nahegelegenen Torbogen stehen. Da bin ich wenigstens ein bisschen vor neugierigen Blicken geschützt.
    Finn sieht mich verdattert an. »He? Erkennst du mich nicht wieder? Ich war doch bloß eine Woche weg!« Er zieht mich zu sich rüber.
    »Lass das«, fauche ich noch einmal. Dieses Mal deutlich.
    »Was ist denn los?«, fragt er, während das Leuchten in seinem Gesicht verschwindet. »Bist du sauer, weil ich nicht angerufen habe? Weißt du, ich konnte nicht. Die Lehrer haben die Handys einkassiert. Eine ganze Woche lang. Und erst heute Nachmittag haben sie sie wieder rausgerückt, diese Säcke! Und dann … kaum war ich zu Hause, stand Lena auf der

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