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Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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‚Sonnenschein aus der Dose‘ drauf!“
    „Okay, sind wir fertig?“, fragte Dana und kam mit super rauchig geschminkten Augen aus dem Bad.
    „Fast“, erwiderte Marco. „Ich war nervös, daher habe ich auf der Herfahrt die andere Flasche Evian geleert. Kann ich mal für kleine Jungs?“
    Ich deutete in Richtung Gäste-WC. „Bitte.“
    „Gracias“, rief er, während er dorthin lief.
    „Was ist der ganze Kram hier?“, fragte Dana mit Blick auf Marcos Vampirjäger-Ausstattung.
    „Das willst du gar nicht wissen“, teilte ich ihr mit, überzeugt, dass es stimmte.
    „Maddie?“, hörte ich aus dem WC. „Hilfe!“
    Dana und ich eilten zur Tür und fanden Marco mit zusammengepressten Beinen über die Toilette gebeugt. „Ich kann diesen Verschluss nicht aufbekommen“, beschwerte er sich weinerlich.
    Oh je. Ich lehnte mich vor und musterte angestrengt die Plastikvorrichtung, die meine Mutter angebracht hatte, versuchte mich zu erinnern, wie sie sie bedient hatte. Da war ein Knopf, ein Riegel, ein kleines rotes Anzeigefenster und ein Hebel. Ich drückte den Knopf. Nichts. Ich betätigte den Riegel, und die Anzeige schaltete auf grün, aber der Deckel blieb fest geschlossen. Ich drückte den Knopf und zog an dem Riegel. Nada.
    „Oh je, ich mache mir gleich in die Hose“, wimmerte Marco und hüpfte von einem Fuß auf den anderen.
    „Geh und nimm das andere Klo“, sagte ich und deutete zum Schlafzimmer.
    Marco tat das, rannte über Flur, so schnell es ging, wenn man die Beine zusammenpresste.
    „Vielleicht muss man den Hebel bewegen“, schlug Dana vor.
    Das versuchte ich, und die Anzeige wurde wieder rot.
    „Vielleicht den Hebel bewegen und dazu an dem Riegel ziehen, sagte sie und tat das. Aber der Deckel rührte sich nicht.
    „Gibt es dazu keine Bedienungsanleitung?“, fragte sie.
    „Das ist auch verschlossen!“, schrie Marco aus dem anderen Bad. „Ich platze gleich.“
    „Ehrlich, deine Mutter nimmt die Sache mit den Baby-Sicherheitsvorkehrungen aber wirklich ernst. Ich bin beeindruckt“, erklärte Dana und nickte bekräftigend.
    „Beeil dich, oh Himmel bitte, beeil dich!“, rief Marco und kam zurückgetänzelt. „Diese Hosen sind von Versace, und es sind keine zwei Sekunden mehr, bis ich sie nass mache.“
    „Okay, wir schaffen das“, sagte ich und starrte das Teil drohend an. Wir waren drei kluge gebildete und intelligente Leute. Und, was noch wichtiger war, wir waren alle älter als zwei Jahre. Wir würden über das babysichere Schloss triumphieren.
    Ich betätigte den Riegel, zog den Hebel und drückte den Knopf. Nichts. Ich drückte den Knopf, bewegte den Riegel und zog an dem Hebel. Nada.
    „Oh Himmel. Meine Blase. Sie platzt gleich.“
    Dana kicherte.
    „Sei still. Und bring mich nicht zum Lachen, verstanden?“, verlangte Marco streng.
    „Warte, ich glaube, ich habe es gleich“, erklärte ich und merkte, dass ich zur besseren Konzentration die Zungenspitze zwischen die Lippen gesteckt hatte. Ich zog den Riegel, betätigte den Hebel und drückte den Knopf – und verfolgte ehrfürchtig, wie das kleine Anzeigefenster grün wurde und die Sperrvorrichtung mir in die Hand fiel.
    „Meine Heldin“, rief Marco, schob mich aus dem Weg und öffnete den Verschluss seiner Hose, alles in einer fließenden Bewegung.
    Dana und ich verließen fluchtartig das Klo, konnten gerade noch die Tür schließen, bevor ein Rauschen zu hören war, das an die Niagara-Fälle erinnerte.
    „Oh, das ist himmlisch“, stöhnte Marco von der anderen Seite der Tür.
    Nun, solange meine Kleine nicht klüger war als Marco, denke ich, würde sie sicher sein.

    Es gelang uns, Sebastians Anwesen ohne weiteren Zwischenfall zu erreichen und auf der halbrunden Auffahrt neben den Autos der anderen Partygäste zu parken. Marco steckte seine Hand in den Beutel und umklammerte vermutlich den Rosenkranz, während wir durch die großen breiten Holztüren gingen. Sogleich schlugen uns Musik und Lachen entgegen.
    Die Szene glich der, die Dana und ich letztes Mal gesehen hatten, als wir uneingeladen hier aufgekreuzt waren. Männer und Frauen in allen Arten und Formen von schwarzer Kleidung nippten an Getränken, unterhielten sich in Grüppchen, und mehrere Pärchen hatten sich in die Schatten am Rand zurückgezogen. Wenn man sich das Bluttrinken wegdachte, war es wie jede andere Party heute Nacht in den Hollywood Hills.
    Nur dass ein Mörder diese hier veranstaltete.
    „Ich sage, wir beginnen in Sebastians Schlafzimmer“,

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