Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Furchtlos in High Heels

Furchtlos in High Heels

Titel: Furchtlos in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
Vom Netzwerk:
schlug ich vor und deutete die Treppe hoch. „Das ist der wahrscheinlichste Ort, um etwas zu verstecken.“
    Dana nickte. „Stimmt.“
    Marco folgte einen Schritt hinter uns, während wir die Stufen emporstiegen, an Frauen in kurzen Röcken und mit langen Perücken und blitzenden Vampirzähnen vorbeigingen. Oben angekommen eilten wir zu dem Schlafzimmer des Hausherrn, das Dana und ich bei unserem früheren Besuch hier entdeckt hatten. Ich schaute über meine Schulter hinter mich, vergewisserte mich, dass wir allein waren, dann drehte ich vorsichtig den Knauf. Glücklicherweise ließ er sich mühelos bewegen, sodass wir uns eine Sekunde später in der Höhle des Vampirs befanden.
    „Das hier ist ja so unheimlich“, sagte Marco und sein Blick huschte suchend durchs Zimmer, als rechnete er mit Fledermäusen oder Särgen.
    „Es ist einfach nur ein Männerschlafzimmer“, teilte ich ihm mit. Obwohl ich mich auch nicht wirklich wohl hier fühlte. Selbst wenn Sebastian nur irgendein Typ war, er war ein Typ, der zwei Frauen umgebracht hatte. Je eher wir hier mitsamt unserem Beweis wieder verschwinden konnten, desto besser.
    „Ich werde mir das Badezimmer vornehmen“, unterrichtete ich die beiden anderen und ging zum anderen Ende des Raumes.
    Ich trat durch die Tür in ein Bad, das so groß war wie mein gesamtes Haus. Der Boden war mit glattem schwarzem Marmor gefliest, während die Wände im Kontrast dazu weiße Keramikfliesen zierten. Die Waschtische waren aus dunklem Stein, die beiden runden Becken aus Edelstahl. Es war moderner, als ich es mir für einen Vampir vorgestellt hätte, aber ich fand, dass es irgendwie zu einem falschen passte.
    Da ein Medizinschrank zu fehlen schien, begann ich Schubladen zu öffnen, suchte nach allem, was ein Gefäß für K.O.-Tropfen sein könnte. Ich stieß auf eine erschreckende Anzahl Haarstylingprodukte, mehrere Zahnbürsten, eine sehr moderne elektrische eingeschlossen, und einen großzügigen Vorrat an Bleichstrips für Zähne.
    Aber keine Mordwaffe weit und breit.
    Ich ging zu den Schränken darunter über, die die üblichen Reinigungsutensilien enthielten. Nichts Ungewöhnliches oder, ehrlich gesagt, auch irgendwie anders als das, was sich in meinen Badezimmerschränken befand. (Nicht, dass ich noch in der Lage wäre, mich zu bücken, um an sie heranzukommen.)
    „Und, hattest du Glück?“, hörte ich Dana aus dem anderen Zimmer rufen.
    Ich steckte den Kopf zur Tür heraus. „Nein. Und ihr?“
    „Nichts“, antwortete Dana. „Wir haben die Schränke und Schubladen durchgesehen, sogar unter dem Bett nachgeschaut. Es gibt nirgendwo Drogen.“
    Das hier begann sich wieder zu einer der üblichen fruchtlosen Ermittlungen zu entwickeln. Ich schürzte die Lippen.
    „Das Haus ist riesig“, bemerkte Marco. „Vielleicht hat er das Zeug in einem der anderen Zimmer versteckt?“
    Ich zuckte die Achseln. „Das ist jedenfalls möglich und verdient genaueres Nachsehen.“
    Lautlos schlüpften wir aus dem Zimmer und wieder auf den Flur. Ich bin sicher, das Schuldbewusstsein stand uns allen unübersehbar im Gesicht, als ein Pärchen die Treppe hochkam; die Frau kicherte und lachte über etwas, das der Mann in einer weiteren langen dunklen Perücke zu ihr sagte, aber sie schienen zu sehr miteinander beschäftigt, um uns zu bemerken.
    Sobald sie an uns vorbei waren, zischte Marco: „Wohin jetzt?“
    Ich blickte den Flur entlang. Sechs geschlossene Türen starrten zurück, drei auf jeder Seite.
    „Ich sage, wir teilen uns auf“, entschied ich. „Das ist der schnellste Weg, alles zu durchsuchen, bevor uns jemand hier erwischt.“
    Marco biss sich auf die Lippen. Er steckte seine Hand wieder in seine Tasche, fasste nach seinem Rosenkranz. Er holte tief Luft und rückte seinen Rollkragen zurecht. „Okay, ich schaffe das.“
    Wir trennten uns, jeder nahm sich eine andere Tür vor. Meine, so stellte sich heraus, führte zu einer Art Bibliothek. Auf der einen Seite säumten Regale mit Büchern die Wände bis zur Decke. Zwei große Lederstühle nahmen den Platz in der Zimmermitte ein, und ein riesiger Globus stand in der Ecke vor dem Fenster. Alles wirkte ein wenig wie aus dem alten Europa, in starkem Kontrast zu dem modernen Anstrich des restlichen Hauses.
    Glücklicherweise war es nur sparsam möbliert, was mir die Arbeit erleichterte.
    Rasch schaute ich die paar Einbauschränke neben dem Globus durch und schob mehrere Bücher auf der Suche nach Geheimverstecken, ehe ich mich

Weitere Kostenlose Bücher