Furchtlos in High Heels
Nacht nicht erleben wird.“
„Perfekt!“, pflichtete ihm Dana bei. „Jetzt müssen wir es nur noch beweisen.“
„Wir müssen die Mordwaffe finden“, entschied ich.
„Äh, Mads? Der Typ hat die Fangzähne in seinem Mund“, wandte Marco ein.
Ich sandte ihm einen Blick. „Ich meine die Droge. Er hat sie eindeutig nach dem Mord an Alexa behalten. Vielleicht hat er noch einen geheimen Vorrat davon.“
„Und wenn“, erklärte Dana, „dann befindet der sich vermutlich in seinem Haus.“
„Was heißt, dass wir ihn finden müssen, und zwar rasch, bevor er die Beweise vernichten kann.“
„Also brechen wir bei ihm ein?“, fragte Dana.
Ich schüttelte den Kopf. „Das müssen wir nicht. Ich habe den Agenten der Mädchen nochmal angerufen, diesen Bowman, und der sagte, Sebastian habe heute Abend wieder eine Party.“
„Perfekt!“, erklärte Dana.
Marco seufzte tief. „Fein. Aber nach der Arbeit muss ich noch einmal zu Hause vorbei, damit ich mir meinen Rollkragenpulli anziehen kann.“
Kapitel 19
Wir ließen Marco im Salon, weil er noch seine Schicht bei Fernando zu Ende arbeiten musste, versprachen aber, ihn nachher mitsamt seinem Rollkragenpullover abzuholen. Dann fuhr Dana in die Sunset Studios und den Kostümfundus, um mehr Vampirverkleidung und neue Zähne zu besorgen, nachdem sie mich zu Hause abgesetzt hatte, damit ich a) aufs Klo gehen konnte und b) etwas essen. Nur wurde ich leider in dem Moment, als ich zur Tür hereinkam, von meiner Mutter und Mrs. Rosenblatt überfallen.
„Warum ist mein Enkelkind wieder allein zu Hause?“, fragte Mom, sie sich mit der Puppe auf dem Arm auf mich stürzte.
Ich schaute nach unten auf meine Santana-Tasche. Mist. Ich hatte gestern Abend vergessen, das Plastikbaby aus dem Tragetuch zu nehmen.
„Tut mir leid, habe ich vergessen“, murmelte ich und drängte mich an ihr vorbei zum Gäste-WC.
„Vergessen?“, folgte mir ihre Stimme. „Du kannst ein Baby doch nicht einfach vergessen, Maddie!“
Ich schloss die Tür und verdrehte die Augen, sobald ich mich außerhalb ihres Blickfeldes befand. „Ich habe die Puppe vergessen. Ein richtiges Baby vergesse ich nicht!“
„Du bist sehr nachlässig beim Üben, junge Dame!“, rief sie.
Ich ignorierte sie und wollte mich dem Grund widmen, der mich hergeführt hatte. Aber als ich auf den Klositz blickte, merkte ich, dass das nicht möglich sein würde. Da war ein sperriges Plastikteil zwischen den Wasserbehälter und den Klodeckel angebracht, sodass das Klo verriegelt war. Ich versuchte es wegzunehmen, aber es rührte sich nicht vom Fleck.
„Mom?“, rief ich und öffnete die Klotür wieder. „Hast du etwas mit meiner Toilette gemacht?“
Sie erschien einen Moment später in der Tür. „Ja. Ich habe sie versperrt.“
„Ist das eine Art Bestrafung?“, fragte ich und presste die Beine zusammen.
„Ach, um Himmels willen, Maddie“, schalt Mom. „Das ist für das Baby. Du kannst doch nicht zulassen, dass er mit dem Wasser in der Toilette spielt. Und du und Ramirez, ihr habt noch nichts in der Wohnung hier für die Babysicherheit getan. Mrs. Rosenblatt und ich dachten, wir kommen rüber und helfen ein bisschen aus.“
„Weißt du, was helfen würde?“, fragte ich. „Wenn du meine Toilette wieder entsperren könntest.“
Sie warf mir einen strafenden Blick zu, tat aber dankenswerterweise, worum ich sie gebeten hatte, drückte einen Knopf und zog an einem Riegel, drehte einen Plastikhebel, bis der Deckel aufklappte.
Ich scheuchte sie rasch aus dem Raum und tat, was ich zu erledigen hatte, und kam ein paar Minuten später wie neugeboren wieder heraus.
Wo ich sie und Mrs. Rosenblatt dabei sah, wie sie sich mit einem anderen verdächtig aussehenden Plastikgegenstand an der Kühlschranktür zu schaffen machten.
Oh nein.
„Äh, was habt ihr beide hier sonst noch babysicher gemacht?“, fragte ich und schaute mich im Wohnzimmer um.
„Nur das Allernotwendigste“, versicherte Mom mir. Dann begann sie an den Fingern abzuzählen. „Schlösser an den Türen der Badezimmerschränke, Sicherheitsgummi auf dem Badewannenwasserhahn, Türstopper und Griffschlösser an allen Türen, einen Ofenschutz, Stoßschutzkappen am Kamin und allen Tischecken, Steckdoseneinsätze und Abdeckungen für die Mehrfachsteckdosen, ein Babygitter für die Küchentür und ein Kühlschrankschloss.“
Ich schaute sie sprachlos an. Dann blickte ich mich in meinem Wohnzimmer um. Es war voller Schaumstoff und weißer Plastiksachen.
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