Furchtlos in High Heels
während er weiter mit Dana um die Waffe kämpfte. Danas Stunden im Fitnessstudio hatten ihr zu Muskeln verholfen, um die sie alle anderen Frauen auf dem roten Teppich beneideten. Aber Blaise war gut hundert Pfund schwerer als sie, und es war klar, dass sie verlor.
„Stirb, du untoter Spinner“, kreischte Marco und warf einen weiteren Spieß wie einen Speer nach ihm.
„He, pass gefälligst auf!“, schrie Dana, als sie der Grillspieß an der Hüfte traf.
„Tut mir leid“, sagte er.
Aber das war genug Ablenkung, dass Blaise die Oberhand gewann, sich aus Danas Griff befreien konnte und auf die Füße springen.
„Nicht bewegen!“, verlangte er keuchend, während er mit durchgestrecktem Arm auf Dana zielte.
Sie erstarrte, hob die Hände.
Dann drehte er sich zu Marco um. „Und mit dem Gestocher aufhören!“, rief er.
Marco ließ die restlichen Spieße klappernd zu Boden fallen.
„Und Sie …“, begann Blaise und fuhr zu mir herum.
Aber ich war bereit.
Sobald seine Augen sich auf mich richteten, drückte ich den Knopf auf dem Selbstbräunungsspray, sandte einen gold-bronzefarbenen Strahl Chemikalien direkt in seine Augen.
Blaise schrie auf, hob beide Hände an seine Augen.
Dana stürzte sich nach vorne, führte ihren besten Kick-Box-Schlag in Richtung seiner Lenden aus.
Was seinen Schrei jäh erstickte und in eine Art Stöhnen übergehen ließ, während er in der Mitte vornüber klappte und die Waffe fallen ließ.
Ich hob sie rasch auf und zielte damit auf ihn, während ich um Atem rang.
„Stillgestanden!“, schrie ich. „Ich bin schwanger, ich bin sauer und ich muss aufs Klo. Ich werde auf Sie schießen!“
Kapitel 21
Zehn Minuten später wimmelte es im Foyer von Sebastians Haus vor Polizisten. Und seltsamerweise auch von Mitgliedern meiner Familie.
Offenbar war Ramirez heute Abend vorzeitig nach Hause gekommen mit einer Platte Empanadas – die seine Mutter für mich bestimmt hatte. Nur hatte er statt mir Mom und Mrs. Rosenblatt bei der Arbeit angetroffen, die wieder damit befasst gewesen waren, unser Haus babysicher zu machen, da sie neulich vergessen hatten, alle Möbel, die höher als drei Fuß waren, an der Wand zu befestigen. Während sie damit beschäftigt waren, war Ramirez ins Badezimmer gegangen und hatte die Tube Kukident und die dunkle Augenschminke gefunden. Da er ein brillanter Kriminaler war, hatte er eins und eins zusammengezählt und den Schluss gezogen, dass ich wieder in Sebastians Haus war.
Zusammen mit Mrs. Rosenblatt und Mom, die darauf bestanden hatte, ihn zu begleiten, um sich davon zu überzeugen, dass es ihrem Übungsenkelkind gut ging, war er genau in dem Moment eingetroffen, als Blaises Waffe losging. Zwar hatte niemand unser Rufen gehört, aber mein Gatte kannte berufsbedingt das Geräusch eines Schusses zur Genüge. Er hatte Verstärkung angefordert und war dann zum Tatort gerannt. Oder wenigstens so nah zum Tatort, wie es ihm möglich war.
Wie sich herausstellte, war der Korridor in Wirklichkeit ein Geheimgang hinter der Bibliothek in Sebastians Haus, den Blaise, wie er später gestand, bei einem früheren Partybesuch entdeckt hatte. Ramirez hatte mehrere Minuten mit dem Versuch verbracht, herauszufinden, wo genau die Geräusche hinter der Wand herkamen, bevor er Sebastian zu Hilfe geholt hatte, um die Geheimtür zu öffnen. (Was im Übrigen bewerkstelligt wurde, indem man ein Bram-Stoker-Buch aus dem Regal zog. Da hätte ich vorhin eindeutig gründlicher nachsehen müssen.)
Als Ramirez dann endlich zu uns vorgedrungen war, hatte ich Blaise gerade mithilfe seiner Pistole genötigt, sich flach auf den Boden zu legen. Währenddessen hielt sich Dana ihren schmerzenden Knöchel, den sie sich durch die Wucht des Trittes in Blaises Schritt verstaucht hatte. Marco hingegen hatte sich nicht beherrschen können und den Rest der Spraydose auf einen inzwischen schon unverkennbar leicht gebräunten Blaise geleert.
Ramirez warf einen Blick auf mich und schüttelte den Kopf. „Oh, Maddie“, sagte er und zog mich fest in seine Arme, während die angeforderte Verstärkung Blaise verhaftete.
Ich erwiderte seine Umarmung, nur zu froh, dass die Kavallerie eingetroffen war.
„Oh, Maddie!“, hörte ich von hinter ihm, als meine Mutter sich mit Mrs. Rosenblatt an den Polizisten vorbeidrängte. Sie stürzte sich auf mich und drückte mich so fest, dass ich fast fürchtete, sie könnte das Baby aus mir herausquetschen.
„Oh, mein Liebling, geht es dir gut?“, fragte
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