Furchtlos
sah, wie gering die Menge mancher unverzichtbarer Bestände war. Kritische Werte waren noch in keinem Fall erreicht, aber sie befanden sich nicht einmal annähernd in heimischen Gefilden. Außerdem war da noch etwas anderes, was er in Angriff nehmen musste. Das jedoch erforderte, dass sich die Schiffe im Normalraum befanden. Etwas, das erledigt werden musste, bevor die Flotte wieder in ein Gefecht ziehen konnte.
Desjani nickte. »Schon gut, dass wir die Lebensmittelvorräte von der Syndik-Basis bei Corvus an Bord nehmen konnten. Hier werden wir höchstwahrscheinlich nichts finden.«
»Das sehe ich auch so.« Geary überlegte, welche Möglichkeiten ihm zur Auswahl standen, dann befahl er den Schiffen, die Maschinen auf ein Hundertstel Lichtgeschwindigkeit zu drosseln, damit die Allianz-Flotte langsam in das System treiben konnte. Das gab ihm Zeit, um sich ein Bild davon zu machen, was die Sensoren ihm über die abgeschalteten Syndik-Einrichtungen in diesem System verrieten. Und Zeit, um herauszufinden, ob die Syndiks etwas Brauchbares zurückgelassen hatten. Und Zeit, mit den Befehlshabern der Schiffe zu reden.
Captain Duellos meldete sich. »Ich empfehle, einige Schlachtkreuzer am Sprungpunkt zu platzieren, damit sie mögliche Verfolger in Empfang nehmen können.«
Geary schüttelte den Kopf. »Diesmal nicht. Ich will, dass die Flotte zusammenbleibt. Wir können nicht auf der einen Seite alles daransetzen, das zu sichten, was die Syndiks hier womöglich zurückgelassen haben, und auf der anderen Seite eine Streitmacht abstellen, die den Sprungpunkt bewacht.«
»Wie Sie meinen, Captain Geary.«
Desjani warf Geary einen unergründlichen Blick zu. »Wissen Sie, Duellos konnte Admiral Bloch nie leiden.«
»Das wusste ich nicht.«
»Er fand, Bloch treffe keine klugen Entscheidungen. Es ist interessant, dass Duellos Ihre Entscheidungen ohne Einwendungen hinnimmt.«
»Ich schätze, ich habe bislang noch nicht allzu viele Fehler gemacht«, meinte Geary und lächelte verkniffen.
Grinsend wandte sich Desjani zu ihrem Display um, auf dem eine Nachricht eingegangen war. »Mein Ablauf-Offizier empfiehlt für das System diesen Orbit.«
Er machte einen langen Hals und sah auf das Display. Angezeigt wurde dort ein Bereich, der etwa zwei Lichtstunden vom Sprungpunkt entfernt lag. Er verglich die Position mit dem Orbit der bereits entdeckten Syndik-Einrichtungen und nickte. »Sieht für den Moment gut aus. Fliegen wir dorthin. Teilen Sie bitte den anderen Schiffen den voraussichtlichen Orbit mit, auf den wir einschwenken werden, und sagen Sie ihnen, sie sollen die gegenwärtige Formation beibehalten.«
»Ja, Sir.« Desjani gab die entsprechenden Befehle weiter, während sich Geary mit den Anzeigen auf seinem Display befasste.
Er hatte eben erst begonnen, sich den eingehenden Berichten über die Syndik-Anlagen zu widmen, und ihm wurde dabei bewusst, dass er Erkundungsteams losschicken musste, die sich überzeugen sollten, was da unten überhaupt vorhanden war, da ging ein Ruf vom befehlshabenden Offizier der Titan ein. Na, großartig. Was stimmt denn jetzt nicht?
Doch das Gesicht des Mannes, der sich an Geary wandte, machte keinen beunruhigten Eindruck. Der Captain der Titan wirkte viel zu jung für diesen Job, aber Auftreten und Tonfall konnten überzeugen. »Ich grüße Sie, Captain Geary.«
»Ich grüße Sie auch. Gibt es ein Problem mit der Titan?«
»Nein, Sir. Wir machen jeden Tag weitere Fortschritte mit der Reparatur der Schäden und verfügen jetzt wieder über volle Antriebsleistung.«
Diese Neuigkeit entlockte Geary ein schwaches Lächeln. »Es freut mich, das zu hören. Ich muss gestehen, die Titan ist mir oft durch den Kopf gegangen.«
Der Captain der Titan verstand die Anspielung und zuckte übertrieben zusammen. »Wir wissen die Anstrengungen der vielen Eskorten zu schätzen, die für unsere Sicherheit gesorgt haben. Zumindest für unsere relative Sicherheit. Wir haben trotzdem beträchtliche Schäden hinnehmen müssen und konnten froh sein, nichts zur Liste der Dinge beizutragen, die behoben werden mussten.«
Diesmal war es Geary, der grinste. Das Fehlen von jeglichem Widerstand im Kaliban-System ließ zur Abwechslung einmal seinen Sinn für Humor aufblitzen. »Das kann ich gut verstehen. Sie haben mit den Reparaturen an Ihrem Schiff gute Arbeit geleistet. Was kann ich denn für Sie tun?«
»Ich möchte etwas vorschlagen und eine Bitte äußern.« Ein kleines Fenster öffnete sich und zeigte eine Darstellung des
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