Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
verhalten.«
»Meinen Sie? Ich vermute, ihre Führer werden sich nicht ändern. Unter uns gesagt, ich verabscheue die Syndik-Führer, die ich bislang kennengelernt habe.« Desjani grinste ihn an, da Gearys Äußerung sie zweifellos in ihrem Glauben bestärkte. »Aber ich bin mir sicher, niemand, der von dieser Flotte hört oder sie sieht, wird sie für schwach halten. Man wird wissen, dass wir gewisse Dinge nicht getan haben, obwohl wir dazu in der Lage gewesen wären.« Geary betrachtete die Sterne und spürte wieder die Kälte, als er daran dachte, dass die Zeit und die Ereignisse von einem Jahrhundert zwischen ihm und Desjani lagen. »Die Vorfahren mögen mir beistehen, Tanya, aber die Syndik-Bevölkerung setzt sich auch aus Menschen zusammen. Die müssen ebenfalls den Druck spüren, den dieser Krieg auf sie ausübt. Sie werden gleichermaßen genug davon haben, ihre Söhne und Töchter, ihre Ehemänner und Ehefrauen in einen anscheinend unendlichen Krieg zu schicken.« Er sah Desjani an. »Seien wir doch ehrlich. Wir haben nicht viel zu verlieren, wenn wir den durchschnittlichen Syndik wissen lassen, dass wir ihn gut behandeln werden.«
»Und was ist mit den Fanatikern, die für ihre Sache zu sterben bereit sind? Ganz bestimmt werden die einen neuen Versuch unternehmen.«
»Das mag sein«, stimmte Geary ihr zu. »Aber sie sind losgezogen und haben einen glorreichen Tod erwartet. Stattdessen kehrten sie bewusstlos nach Hause zurück, und ihre Schiffe zerstörten ihre eigenen Orbitalbasen. Das hat nichts Glorreiches. Einigen von ihnen hat es sogar den Tod aus den eigenen Reihen eingebracht. Vielleicht bewirkt das, dass die nächste Runde an Selbstmordkandidaten nicht mehr so enthusiastisch ans Werk geht. Wenn jemand zum Sterben bereit ist, dann hilft es ihren Absichten, wenn man sie tötet. Ich werde ihnen den Wunsch erfüllen, wenn es unbedingt sein muss, doch dann geschieht es zu meinen Bedingungen. Ich möchte nicht, dass sich irgendwer von ihrem Tod inspiriert fühlt.«
Desjani lächelte flüchtig. »Sie haben den Plan der Syndiks vereitelt, einen Schlag gegen unsere Flotte zu führen, und Sie haben einigen Fanatikern einen Strich durch die Rechnung gemacht, die bereit waren, für ihre Sache zu sterben. Keiner von ihnen hat sein Ziel erreicht.«
»Richtig.« Abermals schaute Geary die Sterne an und fragte sich, wo sich der Großteil der Syndik-Streitkräfte derzeit befand und wohin er unterwegs war, um die Allianz-Flotte ausfindig zu machen und zu vernichten. »Wenn sie unbedingt von uns getötet werden wollen, dann müssen sie auf die nächste günstige Gelegenheit warten. Und wenn es so weit ist, werden wir ihnen den Wunsch erfüllen. Zu unseren Bedingungen.«
    Acht
    Nichts.
    Sie verließen den Sprungraum in höchster Alarmbereitschaft und waren auf das Schlimmste gefasst. Sie rechneten mit einem Minengürtel, hinter dem eine feuerbereite Syndik-Flotte auf sie wartete. Eine Flotte, durch die sie sich einen Weg würden freischießen müssen, wenn sie den nächsten Tag erleben wollten. Aber die nervösen Suchaktionen der Zielerfassungssysteme fanden nur leeren Raum.
    Selbst die besten Instrumente der Allianz-Schiffe konnten im Kaliban-System kein Leben registrieren. Nichts Lebendiges, das sie hätten sehen können, kein Raumschiff, nicht einmal einen Funken Wärme, der von einem einzelnen Ausrüstungsgegenstand im Stand-byBetrieb abgegeben wurde. Früher hatte es hier einmal eine Bevölkerung gegeben, doch jetzt war das ganze System kalt und totenstill.
    »Keine Minen, die Vorfahren seien gelobt«, rief Captain Desjani. »Das heißt, mit unserer Ankunft hat hier niemand gerechnet. Sie haben sie überlistet, Captain Geary.«
    »Das würde ich auch sagen.« Jetzt keine falsche Bescheidenheit. Wir sind hergekommen, weil ich das entschieden habe. Und zwar ausschließlich, weil ich das entschieden habe. »Kaliban hat aber nicht allzu viel zu bieten, nicht wahr?«
    »Das war noch nie anders.«
    Fünf Planeten, zwei so klein, dass sie kaum diese Bezeichnung verdienten. Keiner davon für menschliches Leben geeignet, weil die Temperaturen entweder viel zu niedrig oder viel zu hoch waren und weil die Atmosphäre entweder giftig oder gar nicht vorhanden war. Hinzu kam die übliche Ansammlung aus Felsbrocken und Eisblöcken, die aber im Vergleich zu anderen Sternensystemen weder sehr zahlreich noch anderweitig auffällig waren. Und doch hatten Menschen hier ihr Zuhause errichtet. Kaliban hatte nichts Besonderes zu bieten,

Weitere Kostenlose Bücher