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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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hätten. Gib’s zu, Geary, ohne dich
wären sie doch nicht mal auf diese Idee gekommen, weil sie alle nur auf das
Hypernet-Portal fixiert waren. Und indem sie andere Optionen von vornherein ausschlossen, spielten sie auch noch dem Feind in die Hände.
»Dann wollen wir mal.« Anstatt einer direkten Reaktion sahen sich
die anderen Captains überrascht an. »Was ist los? Würde mir das
bitte mal jemand sagen?«
Sichtlich widerstrebend reagierte Captain Desjani. »Es ist üblich,
dass eine vorgeschlagene Vorgehensweise von den Senioroffizieren
und den Schiffskommandanten diskutiert wird, um anschließend
darüber abzustimmen.«
»Abstimmen?« Er sah sie fassungslos an, dann die anderen Offiziere. Kein Wunder, dass ihm Admiral Bloch zeitweise wie ein Politiker
vorgekommen war, der sich zum Präsidenten wählen lassen wollte.
»Wann zum Teufel ist denn diese Methode eingerissen?« Desjani verzog den Mund. »Ich bin nicht persönlich vertraut mit
den . «
»Egal, ich habe jetzt ohnehin keine Zeit für Nachhilfeunterricht in
Geschichte. Und wir haben auch keine Zeit, um über die weitere
Vorgehensweise zu diskutieren. Mag sein, dass ich nicht weiß, wie
die Dinge heute laufen, aber ich weiß, es gibt nichts Schlimmeres, als
gelähmt dazusitzen und darauf zu warten, dass die Schlange als Erste zuschlägt. Unentschlossenheit ist der Tod für Schiffe und Flotten.
In der uns verbleibenden Zeit müssen wir entschlossen handeln,
und solange ich das Kommando habe, werde ich keine Abstimmungen abhalten. Ich höre mir gern Ihre Vorschläge und Ideen an. Ich
will diese Dinge sogar von Ihnen hören, aber ich gebe die Befehle.
Das wollen Sie doch schließlich, oder? Sie wollen, dass Black Jack
Geary Sie aus diesem Schlamassel herausholt, nicht wahr? Gut, das
werde ich auch machen, aber auf die bestmögliche Art, die ich kenne!«
Er verstummte und sah die Offiziere an, wobei er sich fragte, ob er
jetzt womöglich den Bogen überspannt hatte. Eine Weile geschah
nichts, dann auf einmal beugte sich Commander Cresida vor. »Ich
habe Befehle auszuführen, die vom Flottenkommandeur kommen.
Ich habe keine Zeit für irgendwelchen Unsinn, wenn es auf der Furious Arbeit zu erledigen gibt. Captain Geary?«
Er grinste sie an. »Sie haben freie Hand, Commander.« Cresida verschwand von ihrem Platz, als die Verbindung unterbrochen wurde. Als hätte sie einen Dominostein umgeworfen, der
eine Kettenreaktion auslöste, erhoben sich die anderen Offiziere zü
gig und verabschiedeten sich von ihm. Ironischerweise kam es Geary so vor, dass viele von ihnen es vorzogen, seine Befehle auszuführen, anstatt sich auf eine Diskussion mit ihm einzulassen. Eine sonderbare Sehnsucht nach vergangenen Zeiten regte sich in
ihm, als er sah, wie sich einer nach dem anderen in Luft auflöste.
Früher gab man sich die Hand, und man unterhielt sich, während
man durch die Luke nach draußen ging. Es waren kurze Momente
menschlicher Beziehungen, die jedem aufgezwungen wurden, weil
eine große Zahl Menschen einen schmalen Durchgang passieren
musste. Aber jetzt und hier fehlte das völlig. Die Projektionen seiner
Untergebenen verschwanden so abrupt, als würde eine Seifenblase
platzen. Mit jedem virtuellen Teilnehmer weniger wurde auch der
Konferenzraum ein Stück kleiner, und nach wenigen Augenblicken
war nichts weiter übrig als ein unbedeutender kleiner Raum mit einem unbedeutenden kleinen Tisch.
Außer der real anwesenden Captain Desjani gleich neben ihm waren noch zwei kleinere Gruppen Offiziere zurückgeblieben. Geary
stutzte bei ihrem Anblick, da ihm erst jetzt auffiel, dass ihre Uniformen sich geringfügig von denen der Allianz-Flotte unterschieden. Er konzentrierte sich darauf, sie zu identifizieren, und sah, dass die eine Gruppe zur Rift-Föderation gehörte, während die etwas größere Gruppe Teil der Callas-Republik war. An beide Planetenbünde konnte er sich noch gut erinnern. Beide hatten über keine große Zahl von Mitgliedswelten verfügt und waren zu seiner Zeit neutral gewesen. Offenbar hatten die Ereignisse sie inzwischen aber gezwungen, sich auf die Seite der Allianz zu stellen. Geary nickte ihnen zu, wobei er sich fragte, wie viel Autorität er über diese Verbündeten be
saß. »Ja?«
Die Offiziere der Rift-Föderation sahen zu den Offizieren der Callas-Republik, die Platz machten für eine Frau in Zivilkleidung. Geary bemühte sich, eine ausdruckslose Miene zu wahren, als er diese
Frau bemerkte. Ich habe nicht gesagt, dass niemand außer den

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