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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Amateure. Amateure, denen man das Leben ihrer Kameraden und das Schicksal der Allianz in die Hände gelegt hat. Bin ich in der gesamten Rotte etwa der Einzige, der noch über eine Ausbildung und über Erfahrung verfügt?
Was ist mit all den Schiffen und Menschen passiert, die ich kannte? Sind sie alle dem Feind zum Opfer gefallen, während ich schlief?
Nein, darüber wollte Geary lieber nicht nachdenken. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Daten vor ihm, die er schnell genug durchging, um sich voll und ganz darauf konzentrieren zu müssen. Plötzlich stutzte er, weil er das Gefühl hatte, etwas übersehen zu haben. Aufmerksam blätterte er zurück. Da war es: Allianz-Schlachtkreuzer Repulse, befehlshabender Offizier Michael J. Geary. Mein Bruder hieß Michael. Aber er muss schon lange tot sein, und ich wüsste nicht, dass er je in den Flottendienst gegangen wäre. Jedenfalls nicht, bevor ich ein Jahrhundert verschlafen habe.
Habe ich Zeit, mich damit zu beschäftigen? Wir dürften wohl in ein Gefecht verwickelt werden, und wenn etwas geschieht, dann werde ich es vielleicht nie erfahren. Geary zögerte, dann tippte er den Code ein, um mit dem Befehlshaber der Repulse verbunden zu werden. Es dauerte einen Moment, dann tauchte ein beängstigend vertraut aussehendes Gesicht vor ihm auf. »Ja, Sir?«
Weder der Tonfall noch der Gesichtsausdruck des Mannes hatten etwas Freundliches an sich, dennoch musste Geary ihn fragen. »Verzeihen Sie, Commander Geary, aber ich würde gern wissen, ob wir verwandt sind.«
Der Mann verzog keine Miene. »Ja.«
»Und wie? Sind Sie .«
»Mein Großvater war Ihr Bruder.«
Das Eis drohte ihn wieder einzuverleiben. Sein Bruder. Ein paar Jahre jünger als er selbst. Geary schaute in ein Gesicht, in dem sich das Erbe erkennen ließ, das von seinem Bruder auf dessen Enkel übergegangen war. Mit einem Mal kam ihm der Verlust seiner eigenen Zeit schier unerträglich vor - und das lag nicht nur daran, dass der Kommandant der Repulse einige Jahre älter zu sein schien als Geary selbst, wenn man die hundert Jahre im Kälteschlaf unberücksichtigt ließ. Sein Großneffe hatte es geschafft, älter zu werden als viele andere in dieser Flotte, doch er machte nicht den Eindruck, dass ihn das freute. »Was .« Geary sah kurz zur Seite und musste tief durchatmen, ehe er weiterreden konnte. »Tut mir leid. Ich weiß gar nichts über Sie und . und . meinen Bruder. Was wurde aus ihm?«
»Er lebte und ist gestorben«, gab sein Großneffe ungerührt zurück.
Etwas an diesem feindseligen Tonfall ließ Gearys Temperament hochkochen. »Das ist mir auch klar. Er war schließlich mein Bruder, Sie kaltherziger Bastard!«
»Benötigen Sie sonst noch etwas, Sir?«
Geary musterte den Mann und sah, dass die Falten nicht nur die Folge des Alters, sondern auch intensiver Gefühle waren. Sein Großneffe musste einige Jahrzehnte älter sein als er, und die Zeit war mit ihm nicht gnädig gewesen. »Ja, ich benötige noch etwas. Nämlich eine Antwort auf die Frage, was um alles in der Welt ich Ihnen eigentlich getan habe.«
Der andere Mann lächelte daraufhin, jedoch ohne einen Funken Humor. »Sie? Gar nichts. Weder mir, noch meinem Vater oder meinem Großvater. Großvater sagte immer, er hätte alles dafür gegeben, Sie zurückzubekommen, andererseits hat er im Glanz von Black Jack Geary gelebt, dem Helden der Allianz, nicht in dessen Schatten.«
Ihm entging nicht die Art und Weise, wie der Kommandant der Repulse diese Worte aussprach. »Das bin nicht ich«, erwiderte Geary.
»Nein, denn Sie sind ein Mensch. Das war mir auch klar. Aber für den Rest der Allianz waren Sie kein Mensch, sondern der perfekte Held, das strahlende Vorbild für die gesamte Jugend der Allianz.« Commander Michael Geary beugte sich über seinen Bildschirm. »Jeder Tag meines Lebens wurde an den Leistungen von Black Jack Geary gemessen. Können Sie sich vorstellen, was das für mich bedeutete?«
Er konnte es sich vorstellen, nachdem er die Blicke der Menschen gesehen hatte, denen er bislang begegnet war. »Und warum sind Sie dann zur Navy gegangen?«
»Weil ich es musste. So wie mein Vater. Wir sind Gearys, das ist Grund genug.«
Er kniff die Augen zusammen und presste die Hände gegen den Kopf. Ich muss erst seit ein paar Wochen mit dem Bild zurechtkommen, das die Leute von mir haben. Aber ein ganzes Leben in diesem Schatten zu verbringen … »Es tut mir sehr leid.«
»Sie haben mir nichts getan«, wiederholte sein Großneffe.
»Und warum ist

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