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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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der halbrunden Brücke vor dem Captain ihren Dienst verrichteten. Sekundenlang ließ Geary diese Szene auf sich wirken, die mit ihren vertrauten Navy-Ritualen einen willkommenen Trost spendete.
Dann bemerkte ein Wachhabender ihn und gab Captain Desjani ein Zeichen, woraufhin sie sich zu ihm umdrehte und ihm kurz zunickte, ehe sie sich wieder der Überwachung der Reparaturen und der Vorbereitung auf das zu erwartende nächste Gefecht widmete.
Geary ging mit steifen Schritten zum Platz des Admirals und blieb kurz stehen, um mit den Fingern über die Prägung der Flagge zu streichen. Auf eine unerklärliche Weise kam es ihm wie ein unumkehrbarer Schritt vor, wenn er in diesem Sessel Platz nähme. Von dem Moment an würde er tatsächlich aktiv die Flotte befehligen. Es war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, sich daran zu erinnern, dass sein bislang verantwortungsvollstes Kommando eine aus drei Schiffen bestehende Eskorte gewesen war.
Er nahm Platz und sah sich um, während er versuchte, sich an die neue Rolle zu gewöhnen. »Captain Desjani, ist Co-Präsidentin Rione bereits an Bord gekommen?«
Desjani warf ihm einen bewusst neutralen Blick zu und antwortete: »Ja, jedenfalls wurde mir das so mitgeteilt. Ihr Shuttle hat vor wenigen Minuten angedockt.«
Geary sah auf die Uhr. »Es muss ihr gelungen sein, etwas Zeit zu schinden. Das Ultimatum der Syndiks ist vor über zehn Minuten abgelaufen.«
»Kann sein.« Desjani beugte sich zu ihm herüber und senkte ihre Stimme: »Wie viel weiß Rione? Über die Dauntless, meine ich.«
»Zu viel«, gab Geary zurück und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
»Möglicherweise hat Admiral Bloch ihr einiges erzählt«, gab sie zu bedenken.
Daran hatte er noch gar nicht gedacht, aber es war durchaus anzunehmen, dass Rione Bloch die gleichen Forderungen gestellt hatte wie ihm und dass sie längst wusste, wo sich der Schlüssel befand. Aber warum fragt sie mich dann auch noch? Vielleicht wollte sie feststellen, wie ehrlich ich bin. Ich schätze, die Prüfung habe ich bestanden. »Wenigstens hat sie sich nicht zu uns auf die Brücke gesellt.«
»Ganz sicher redet sie immer noch«, meinte Desjani todernst.
Unwillkürlich musste Geary grinsen, wurde dennoch gleich wieder ernst und rief seine Anzeigen auf. Ein Display schwebte gleich vor ihm auf Augenhöhe und zeigte die aktuelle Situation.
Die Syndik-Schiffe hatten alle ihre Position gehalten, während Geschwindigkeits- und Richtungsvektoren erkennen ließen, dass ein Großteil der Allianz-Schiffe in Bewegung war. Die langsameren Schiffe näherten sich dabei dem Sprungpunkt, während andere, schnellere Schiffe in die entgegengesetzte Richtung flogen, um über die wahren Absichten der Flotte hinwegzutäuschen. So viele Schiffe in dieser Flotte … Wenn ich mich zu sehr auf einen Bereich konzentriere, verliere ich das Gesamtbild aus den Augen. Sein Blick wanderte zur Formation der feindlichen Flotte, und sein Magen verkrampfte sich. Und so viele Syndik-Schiffe. Was, wenn sie schneller oder wir langsamer als erwartet sind? Oder wenn jemandem ein Fehler unterläuft?
Was, wenn ich dieser Jemand bin?
Er musterte die Anzeigen, dann versuchte er Daten über die Allianz-Schiffe aufzurufen, doch angezeigt wurden ihm stattdessen die Personalakten aller Offiziere der Flotte. Mit einem verärgerten Murmeln versuchte er einen anderen Befehl. Diesmal bekam er statistische Werte für alle Schiffsklassen. Auch nicht das Gewünschte, aber schon brauchbarer. Wenn ihm jetzt noch ein paar Minuten blieben, um mehr über diese Schiffe zu erfahren und sich ein Bild davon zu machen, inwieweit sie sich von den Typen unterschieden, mit denen er vertraut gewesen war … »Ich suche Angaben zu den Schiffen«, wandte er sich an Desjani. »Die meisten Waffensysteme erkenne ich wieder.«
Sie erteilte einem ihrer Untergebenen einen knappen Befehl, dann nickte sie Geary zu. »Ja, an der Grundkonzeption der meisten Waffen hat sich nicht viel geändert, auch wenn ihre Leistungsfähigkeit deutlich erhöht werden konnte. Wir setzen Höllenspeere immer noch als primäre Waffe ein, aber deren geladene >Partikelspeere< sind schneller, besitzen eine größere Reichweite und weisen eine höhere Ladung auf. Außerdem lassen sich die Werfer viel schneller aufladen als bei Ihrem letzten Schiff.«
»Und Kartätschen setzen Sie auch immer noch ein.«
»Selbstverständlich. Das ist eine simple und tödliche Waffe. Die Werfer können die Salven mit höherer Geschwindigkeit abfeuern

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