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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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heißen.«
»Ja, ich weiß. Namen kommen und gehen. Woher stammen Sie?«
»Kosatka.«
»Tatsächlich? Da war ich mal.«
Sie sah ihn ungläubig an. »Im System oder auf dem Planeten?«
»Auf dem Planeten.« Die Erinnerungen stolperten los und lösten ein zufriedenes Strahlen auf seiner Miene aus. »Ich war damals noch Junioroffizier. Mein Schiff wurde als Teil einer offiziellen AllianzAbordnung für eine königliche Hochzeit dorthin geschickt. Irgendeine richtig große Sache. Der ganze Planet war aus dem Häuschen, und die Leute überschlugen sich förmlich vor Freundlichkeit. Mir sind noch nie so viele Getränke und Mahlzeiten spendiert worden.« Geary lächelte sie an, dann sah er, dass sie nicht wusste, wovon er redete. »Ich nehme an, es war keine historische Hochzeit.«
»Ähm … vermutlich nicht.« Höflich entgegnete sie. »Auf Kosatka genießt die königliche Familie längst nicht mehr das gleiche Ansehen wie früher.«
Geary nickte und versuchte, sein Lächeln zu wahren. »Was gestern noch ein unvergessliches Ereignis war, ist wohl schnell in Vergessenheit geraten.«
»Aber ich bin mir nicht sicher, ob sich noch jemand daran erinnern kann, dass Sie auf Kosatka waren. Das ist schon etwas Besonderes. Hat es Ihnen gefallen?«
Sein Lächeln nahm wieder einen ehrlichen Zug an. »Ja. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich mich noch an irgendwelche atemberaubenden Landschaften erinnere, aber es war ein angenehmer Ort, an dem man sich willkommen fühlte. Ein paar Kameraden aus meiner Crew spielten mit dem Gedanken, sich dort niederzulassen, wenn sie erst einmal pensioniert waren.« Er zwang sich zu einem Lacher. »Möchte wetten, dass sich das inzwischen auch geändert hat.«
»Nicht so sehr. Ich war lange nicht mehr dort, aber ich habe Kosatka genauso in Erinnerung wie Sie.«
»Kein Wunder, es ist ja auch Ihre Heimatwelt.« Einen Moment lang saßen sie beide schweigend da, dann seufzte Geary schwer. »Und wie sieht es zu Hause aus?«
»Sir?«
»Zu Hause. In der Allianz. Wie sieht es dort aus?«
»Es ist … es ist immer noch die Allianz.« Sie schüttelte den Kopf und wirkte mit einem Mal älter und erschöpfter. »Der Krieg dauert bereits sehr lange. So viel muss ins Militär gesteckt werden, um neue Schiffe und neue Verteidigungsanlagen zu bauen, um neue Bodentruppen aufzustellen. Zusammengenommen sind unsere Welten sehr wohlhabend, doch das Geld fließt unablässig in die Rüstung.«
Geary studierte seine Hände, da er ihr nicht ins Gesicht sehen wollte. »Sagen Sie mir die Wahrheit. Stehen die Syndiks kurz vor dem Sieg?«
»Nein!« Ihre Antwort kam so prompt, dass er es eher für Desjanis Glauben hielt, weniger für eine nüchterne Analyse der Situation. »Wir allerdings auch nicht«, räumte sie sogleich ein. »Dafür ist das Ganze viel zu kompliziert. Die Entfernungen, die Fähigkeiten jeder Seite, sich von den Verlusten zu erholen und neue Streitkräfte aufzustellen, das Gleichgewicht der Feuerkraft.« Sie seufzte. »Wir befinden uns seit Langem in einer Pattsituation.«
Das ergab einen Sinn, wenn er die von Desjani angeführten Gründe berücksichtigte. Sowohl die Allianz als auch die Syndikatwelten waren so groß, dass schon ein Jahrhunderte währender Krieg erforderlich war, um überhaupt eine der Seiten schlagen zu können. »Warum haben die Syndikatwelten eigentlich einen Krieg begonnen, den sie gar nicht gewinnen können?«
Desjani zuckte mit den Schultern. »Sie wissen, wie die sind. Ein Körperschaftsstaat, geführt von Diktatoren, die sich als Diener des Volkes bezeichnen, das sie höchstpersönlich versklaven. Die freien Welten der Allianz waren eine ständige Bedrohung für die Diktatoren der Syndikatwelten, weil sie Beispiele dafür sind, dass eine Volksvertretung und Bürgerrechte mit größerer Sicherheit und mehr Wohlstand einhergehen können, als sich die Syndiks jemals träumen lassen könnten. Darum haben sich die Rift-Föderation und die Callas-Republik in diesem Krieg letztlich auch der Allianz angeschlossen. Würde es den Syndiks gelingen, die Allianz zu zerschlagen, dann wären alle verbliebenen freien Welten als Nächste an der Reihe.«
Geary nickte verstehend. »Die Syndik-Führungsebene war schon immer besorgt, auf einigen der eigenen Welten könnte es zu einer Revolte kommen. Und nur deshalb haben sie uns angegriffen? Weil sie ihre eigene Bevölkerung nur in Schach halten konnten, indem die Allianz statt einer attraktiven Alternative eine Kriegsgefahr darstellte?«
Diesmal legte

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