Furchtlos
geführt hätte. Sie haben das gemacht.«
»Weil Sie alle glauben, dass ich dieser Black Jack Geary bin!«
»Aber Sie sind ja auch dieser Mann! Wären Sie nicht er, dann wären die Überlebenden dieser Flotte längst auf dem Weg in ein Arbeitslager der Syndiks.«
Geary verzog das Gesicht. »Sie gehen davon aus, dass niemand sonst sich der Situation gewachsen gefühlt und die Gelegenheit genutzt hätte. Weder Sie noch beispielsweise Captain Duellos.«
»Die Captains Faresa und Numos sind beide länger im Dienst als ich oder Captain Duellos. Die beiden wären uns nicht gefolgt. Vielleicht hätten ein paar von uns ebenfalls die Idee gehabt, einen Fluchtversuch durch den Sprungpunkt zu unternehmen, aber es wären nicht genug gewesen, um die lange Heimreise zu überleben. Die Flotte wäre zerfallen und Schiff für Schiff gestorben.« Sie verzog den Mund, dann lächelte sie wieder. »Das haben Sie verhindert.«
Geary zuckte mit den Schultern und vermied es, eine direkte Antwort auf ihre Bemerkung zu geben. »Sie sagten, Sie hätten etwas für mich.«
»Ja. Es ist eine Nachricht für Sie von Commander Cresida von der Furious eingegangen.«
Verwundert sah er sie an. »Wurde die kurz vor dem Sprung übertragen?«
»Nein. Die Möglichkeit, im Sprungraum Nachrichten zu übermitteln, wurde schon vor einer Weile entwickelt. Datenströme mit hohen Übertragungsraten lassen sich zwar nicht senden, aber wir können einfache Mitteilungen durchleiten.«
»Oh.« Einen Moment grübelte er über das »schon vor einer Weile« nach, bis ihm wieder einfiel, wodurch die Frage überhaupt erst aufgeworfen worden war. »Was will Commander Cresida?« Desjani gab ihm ein Notepad, und er überflog den kurzen Text. »Sie bietet ihren Abschied an?«
Desjani schüttelte als Antwort darauf den Kopf. »Ich habe die Nachricht nicht gelesen, Captain Geary. Sie war an Sie persönlich gerichtet.«
»Oh.« Ich sollte wohl besser mal was anderes sagen. »Nun, jedenfalls macht sie das. Sie bietet wegen der Repulse ihren Abschied an.« Als er den Namen des Schiffs aussprach, traf ihn die Erinnerung an das Ende der Repulse wie ein Fausthieb in den Magen.
»Aber Ihr Befehl lautete .«
»Der Captain der Repulse meldete sich freiwillig«, erklärte Geary mit tonloser Stimme. »Nein. Es geht darum, dass der von ihr entwickelte Plan das Opfer eines weiteren Schiffs erforderlich machte, damit die Titan den Sprung durchführen konnte.« Er sank in seinem Sessel zusammen, betrachtete das Notepad und fragte sich, ob er wieder eine Dosis seiner Medikamente benötigte. Oder war das nur die Reaktion auf den Stress, den ihm der Gedanke bereitete, was falsch gelaufen war und welchen Preis sie dafür hatten zahlen müssen? Sie hat es versucht. Während alle anderen einfach dasaßen und ihre eigene Beerdigung planten, bot sich Cresida an, eine Lösung für ihre Situation zu finden. Ich glaube, Michael Geary konnte sie gut leiden. Und ich habe ihren Plan abgesegnet. Ich. Niemand sonst. »Meiner Meinung nach gab es keinen anderen Weg, um die Titan zu retten. Nicht unter den Umständen, unter denen sie den Plan ausarbeiten musste.« Desjani sah ihn nur an und sagte nichts. »Kann ich meine Antwort hier hinschreiben?«
»Ja. Je kürzer, umso besser.«
Geary griff nach dem Stylus und schrieb: An Commander Cresida, ASN Furious. Bitte abgelehnt. Sie genießen weiter mein volles Vertrauen. Hochachtungsvoll, John Geary, Captain, ASN.
Dann gab er ihr das Notepad zurück und bemerkte ihren fragenden Blick. Geary gab ihr zu verstehen, dass sie seine Antwort lesen sollte. Sie tat es, nickte und lächelte flüchtig. »Genau das, was ich auch von Ihnen erwartet hatte, Sir.«
Er betrachtete sie und verspürte innerlich eine immense Leere. Alles, was ich mache, legen sie so aus, dass sie das von Black Jack Geary nicht anders erwartet haben. Oder von jemandem, der sogar noch besser ist als der legendäre Black Jack Geary! Die Vorfahren mögen mir beistehen! Warum können sie mich nicht einfach so akzeptieren, wie ich wirklich bin? Andererseits … wie gut kenne ich sie schon?
Wieder musterte er Captain Desjani und versuchte, sie so unvoreingenommen anzusehen, als würde er ihr in diesem Moment zum ersten Mal begegnen. »Wie heißen Sie eigentlich mit Vornamen?«
»Tanya.« Sie lächelte wieder flüchtig.
»Ich glaube, ich habe noch nie eine Tanya gekannt.«
»Der Name war eine Zeit lang sehr beliebt. Sie wissen ja, wie das läuft. Es gibt viele Frauen meiner Generation, die Tanya
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