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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Schiffe und ihrer Fracht wurden zurück ins All geschleudert, während die freigesetzte Hitze sie rot erglühen ließ.
»Das muss von der Planetenoberfläche aus ein toller Anblick gewesen sein«, meinte Geary.
»Von der anderen Seite hat das noch viel faszinierender ausgesehen, Captain Geary«, ließ ihn Desjani wissen. »Die Seite des Planeten ist nämlich in Dunkelheit getaucht. Möchten Sie die Aufnahme sehen?«
»Ja, gern.« Die Unterschiede lagen darin, dass die ersten drei überlebenden Handelsschiffe ihr Ziel in verschiedenen Abständen verfehlten, aber das Ergebnis war das Gleiche, während das vierte Schiff einen direkten Treffer landete, einen tiefen Krater in die Syndik-Einrichtung riss und durch die Wucht des Aufpralls zweifellos sämtliche Ausrüstung zerstörte. Auf dieser Seite drangen nur zwei Schiffe in die Atmosphäre ein, von der sie dann abprallten, dennoch musste Geary Desjani zustimmen. Vor dem Hintergrund des dunklen Himmels waren die feurigen Spuren der toten Schiffe so grell, dass die optischen Systeme der Dauntless ihre Empfindlichkeit anpassen mussten, damit das Bild nicht einfach komplett weiß wurde.
    Möchte wissen, was unsere Verfolger von dem kleinen Schauspiel halten. Geary überprüfte deren Position. Sie werden es erst in zwei Stunden sehen, also dauert es noch mal mindestens acht Stunden, bis wir ihre Reaktion erleben werden. Allerdings werden sie sowieso nicht viel mehr unternehmen können, als uns Beleidigungen an den Kopf zu werfen.
    »Warum hat man uns bloß nicht noch mal zur Kapitulation aufgefordert?«, wunderte sich Desjani, als hätte sie Gearys letzten Gedanken lesen können. »Die Syndik-Flotte hatte genug Zeit, uns noch einmal zur Aufgabe aufzufordern.«
    »Gute Frage. Es würde schließlich nicht schaden, die Forderung zu wiederholen. Aber vielleicht wollen sie uns keine Gelegenheit mehr geben zu kapitulieren.«
    Desjani lächelte schief. »Bei allem Respekt, Sir, glaube ich, die Syndiks haben niemals ernsthaft die Absicht verfolgt, uns tatsächlich die Möglichkeit einer Kapitulation zuzugestehen. Ganz gleich, welche Bedingungen sie genannt und was wir davon akzeptiert hätten, es wäre so oder so bedeutungslos gewesen.«
    »Nach dem zu urteilen, wie sie mit Admiral Bloch und seinen Begleitern im Heimatsystem der Syndiks umgegangen sind, muss ich Ihnen in dem Punkt zustimmen.«
    »Ich dachte auch an das, was sich in diesem System abgespielt hat.«
»Ein weiteres gutes Beispiel, Captain. Sie haben völlig recht.« Geary kratzte sich hinter dem Ohr. »Aber wenn sie niemals vorhatten, sich an irgendwelche Kapitulationsbedingungen zu halten, was hätten sie dann schon zu verlieren, wenn sie Angebote machen oder Forderungen stellen?«
Die Antwort auf diese Frage bekam er von Co-Präsidentin Rione. »Sie wollen keine Schwäche erkennen lassen, indem sie Forderungen stellen, die sie nicht durchsetzen können.«
Geary schaute über die Schulter zu Rione, die sich auf den Beobachterplatz gesetzt hatte. »Es tut mir leid, Madam Co-Präsidentin, aber ich wusste nicht, dass Sie auf die Brücke gekommen waren.«
»Ich kam her, als die Handelsschiffe den bewohnten Planeten erreichten, Captain Geary.« Ein düsterer Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Wie ich hörte, wurde gegen die von mir ausgehandelte Vereinbarung verstoßen.«
»Das könnte man so sagen«, erwiderte Desjani tonlos.
»Aber es ist nicht Ihre Schuld«, ergänzte Geary und warf Desjani einen Seitenblick zu.
»Dennoch möchte ich mich entschuldigen.« Rione deutete mit einem Nicken auf die Displays vor den Plätzen von Geary und Desjani. »Wie ich bereits sagte, können die Befehlshaber der Syndikatwelten nicht weiter unsere Kapitulation verlangen. Es ist eine politische Frage und eine Frage des Images. Diese Flotte ist einer Falle entkommen, die ihr im Heimatsystem des Syndikats gestellt wurde, sie durchquert das Corvus-System, ohne sich von ihrem Weg abbringen zu lassen, und räumt alle Hindernisse aus dem Weg. Es wächst der Eindruck, dass die Befehlshaber des Syndikats uns nicht aufhalten können. Unter diesen Umständen müssen sie uns entweder vernichten oder uns zur Kapitulation zwingen, weil sie nur so ihre Macht unter Beweis stellen können.«
Geary rieb sich über die Wangen und dachte über Riones Worte nach. »Das klingt sehr plausibel.« Er sah zu Desjani, die widerstrebend nickte. »Es könnte noch einen anderen Grund geben. Ich möchte wetten, der Befehlshaber der Verfolgerflotte weiß, dass bei

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