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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Mädchen.«
    Le Carré war der Meinung, bei Burton sei die Luft raus gewesen. »Ich hatte den Eindruck, er habe die Lust verloren – anfangs war es ein Spaß für ihn, das dauernde Vögeln und Fetzen, aber nun nicht mehr.« Burton war von Anfang an der Favorit des Regisseurs Martin Ritt für die Rolle des Alec Leamas gewesen, aber Le Carré hatte eigentlich gehofft, dass James Mason oder Trevor Howard sie übernehmen würden, weil sie seiner Ansicht nach mehr Lebensüberdruss ausstrahlten. Doch als Le Carré Burton einige Monate später in Holland am Strand von Scheveningen sah, überraschte es ihn, was für eine »heruntergekommene« Erscheinung Burton war. Wahrscheinlich zeigte sich in Burtons Verbrauchtheit, wie sehr er in der Rolle des Alec Leamas aufging. Ob beabsichtigt oder nicht, es nützte ihm. Sogar noch mehr für seine nächste Rolle, wohl seine größte: die des hoffnungslos enttäuschten Pantoffelhelden George in Wer hat Angst vor Virginia Woolf? von Edward Albee.
    Gegen Ende des Drehs, im März, war Elizabeth erneut im Krankenhaus. Ihre häufige Krankheiten und Verletzungen brachten sie und Richard einander oft ein Stück näher. Richard liebte es, sich um sie zu kümmern und von ihr gebraucht zu werden, und sie genoss seine Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Sie war ihm wirklich dankbar, weil sie wusste, wie sehr Burton Krankenzimmer hasste. Er schrieb in sein Tagebuch: »… den ganzen Tag nervös und in Sorge um sie gewesen« – und gestand darin auch, wie sehr er sich ein Kind mit ihr wünschte. Wegen einer aus der Zeit mit Mike Todd stammenden Verletzung an der Wirbelsäule, in deren Folge zwei Bandscheiben miteinander verbunden werden mussten, und den Komplikationen bei ihren früheren Schwangerschaften
erschien es nicht ratsam, ein weiteres Kind zu bekommen. Aber offenbar hofften sie, eine erneute Operation würde eine weitere Schwangerschaft möglich machen. Ref 238
    Als sie die Dreharbeiten endlich überstanden hatten, erholten sie sich zusammen mit ihren vier Kindern an der Riviera von der Daueranspannung. Fernab von der Öffentlichkeit und den Strapazen des Filmens erlebten sie eine harmonische Zeit, wie Burton in einem seiner Notizbücher schreibt: »Wandern mit Michael, Christopher und Liza; vorher beim Reitunterricht zugesehen. Liza und Mike großartig, aber Christopher geriet in Panik, und wegen meiner Abneigung, anderen in schwachen Momenten zuzusehen, ging ich dann lieber mit Maria am Fluss spazieren.« Elizabeth ging ebenfalls mit, sie wollte Christopher nicht noch nervöser machen. Burton schien die Gesellschaft der Kinder wirklich zu genießen, spielte stundenlang Brettspiele und machte lange Spaziergänge mit ihnen. Es gefiel ihm, Maria adoptiert und ihr seinen Namen gegeben zu haben. Zwischen ihm und den beiden Mädchen Liza und Maria bestand eine besondere Verbindung. Bei ihnen musste er kein brillanter Geschichtenerzähler oder der ewige Entertainer sein, der mit seiner Bildung und seinem Scharfsinn beeindruckte, sondern einfach nur er selbst. Richard, der ehemalige Rugby-Spieler, war mit den Kindern ähnlich ruppig wie auf dem Feld und spielte ihnen zu ihrem Vergnügen Szenen aus Shakespeare-Stücken vor. Ref 239
    Auch Elizabeth war froh, dass ihre Kinder Richard akzeptierten. Michael und Christopher trugen ihr schwarzes Haar schulterlang und hatten beide die blauen Augen und dunklen Wimpern ihrer Mutter geerbt. Christopher spielte Flöte. Er sah dem britischen Gitarristen und Sänger Nick Drake ähnlich. Anfangs stand er Richard feindselig gegenüber, doch irgendwann »warf er sich in Richards Arme und küsste ihn«, wie Elizabeth sich erinnerte. Maria, die zu einer großen, athletischen, anmutigen jungen Frau heranwuchs, stand in ihrer stillen Art Richard besonders nahe. Liza, die das energische Kinn und die schräg stehenden Augen ihres Vaters Mike Todd geerbt hatte, teilte Elizabeths Liebe zu Tieren, vor allem
zu Pferden. Elizabeth bezeichnete sie als »ungebundenen Wirbelwind«. Sie liebte es, »sich um Richard zu kümmern«. Obwohl sie ihren Vater nie kennengelernt hatte, glich Liza ihm »in ihren Eigenarten, der Weise, wie sie die Hände bewegt, wie sie mit den Schultern zuckt – und ihrer spitzbübischen Gerissenheit«, bemerkte Elizabeth. Später wurde sie Künstlerin und spezialisierte sich auf Pferdeskulpturen. Ref 240
    In einer seiner undatierten Nachrichten an Elizabeth, die derweil im Nebenzimmer schlief, beschreibt Richard den glücklichen Abend, den er gerade

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