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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Taylor Burton.
    Der Diamant hatte sogar in der Ed Sullivan Show einen Auftritt als »Gast«.
    Als Elizabeth ihre Trophäe schließlich in der Hand hielt, erschien ihr der Stein doch zu schwer und sperrig, um ihn als Ring zu tragen. Daher gab sie noch einmal 80 000 Dollar aus, um sich einen Halsschmuck aus Diamanten anfertigen zu lassen, an dem das schwere, birnenförmige Juwel befestigt werden konnte. Ein Juwelier flog eigens von New York ein, um ihren Hals auszumessen, damit der Diamant in der richtigen Höhe hing und Elizabeths Narbe von dem Luftröhrenschnitt verdeckte.
    Nach drei Kurierfahrten (von denen zwei Ablenkungsmanöver waren) und drei Wochen erreichte der Diamantschmuck die Burtons, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder auf der Kalizma im Hafen von Monte Carlo befanden. Drei Männer mit identischen Aktenkoffern flogen von New York nach Nizza, eskortiert von einem bewaffneten Sicherheitsmann. Von Nizza aus überquerten sie die Grenze nach Monaco. In Monte Carlo angekommen, wurde zum Schutz des Schmuckstücks ein weiterer Sicherheitsmann mit Maschinenpistole angeheuert. So wurde das edle Stück sicher in den Hafen gebracht, wo die Burtons es schon sehnsüchtig erwarteten.
    Obwohl sie bereits so viele Diamanten besaß, fehlten Elizabeth die Worte, als der prächtige, schwere Halsschmuck in der roten Lederschatulle vor ihr lag. Doch dann spähte sie in den Aktenkoffer, als ob noch
etwas fehlte, und angelte ein kleines Päckchen heraus: drei Paar Strümpfe für 50 Cent, die sie sich mit dem Diamanten aus New York hatte kommen lassen, weil sie sonst nirgendwo zu kaufen waren. Wie bei der Herzogin Ferrara in Robert Brownings »Meine letzte Herzogin«, war Elizabeths Herz »… zu schnell erfreut, / zu leicht berührt; sie liebte, was sie auch / erblickte, und ihre Blicke waren überall«. Sie konnte sich über den wertvollsten Diamanten der Welt genauso freuen wie über ein Paar billiger Strümpfe.
    Nach Monaco waren die Burtons aus Anlass des vierzigsten Geburtstages von Fürstin Gracia Patricia gekommen, der mit dem sogenannten Skorpion-Ball im Hermitage Hotel in Monte Carlo gefeiert wurde – ein in jeder Hinsicht prunkvoller Abend. Elizabeth trug zum ersten Mal den Taylor-Burton-Diamanten und stellte damit das gesamte Ereignis gewollt oder ungewollt in den Schatten. Wie könnte es anders sein: ein funkelnder Halsschmuck und ein umwerfendes schwarzes Samtcape mit zwei Skorpionen aus Brokat auf der Vorderseite, dazu Richard und – wie die Versicherungspolice es verlangte – zwei Sicherheitsmänner mit Maschinenpistolen an ihrer Seite.
    Elizabeth erlaubte sich einen kleinen Scherz und trug neben ihren beiden größten Diamanten auch ihren allerkleinsten, den »Pingpong«-Diamanten. Der 1/8-Karat-Stein für nur 14 Dollar war Richards Wetteinsatz, als es einmal in Gstaad darum ging, ob Elizabeth ihn um zehn Punkte beim Pingpong schlagen könne. »Bei so einer Wette lässt keine Frau locker«, sagte Elizabeth. »Er verlor. Ich gewann. Zeit, shoppen zu gehen!« Sie machte sich einen Scherz daraus, jedes Mal, wenn jemandem angesichts der beiden großen Klunker die Kinnlade herunterfiel, die rechte Hand mit dem Pingpong-Diamanten am kleinen Finger zu heben und zu antworten: »Ist er nicht schön! Eine wunderbare Fassung, und der Diamant selbst ist einfach perfekt.« Nur die Burtons konnten sich solche »Juwelenscherze« leisten.
    Doch mit dem atemberaubend schönen Diamanten trug Elizabeth zugleich auch große Verantwortung. Der Schmuck schränkte ihre Bewegungsfreiheit
noch weiter ein. Nach den Bestimmungen des Versicherers Lloyd’s musste er in einem Tresor liegen, wenn er nicht getragen wurde, durfte überhaupt nur an dreißig Tagen im Jahr angelegt werden und musste immer, wenn Elizabeth ihn in der Öffentlichkeit trug, von bewaffneten Sicherheitsleuten bewacht werden. »Sie trug nun um den Hals eher einen Mühlstein als ein Schmuckstück«, so der Kommentar eines britischen Beobachters. Schließlich blieb Elizabeth nichts anderes übrig, als für 2800 Dollar eine Kopie anfertigen zu lassen, woraufhin sie natürlich häufig im Verdacht stand, in der Öffentlichkeit den unechten Diamanten zu tragen. Ref 508
    Als weiterer negativer Effekt dieses Diamantenbesitzes kam hinzu, dass die langen Schlangen vor Cartier die Aufmerksamkeit der New York Times erregten, die dann in einem vernichtenden Leitartikel die Maßlosigkeit der Burtons in einer Zeit der Not scharf kritisierte. In dem Artikel werden die Burtons

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