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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Geschichten. Doch natürlich waren ihr seine Geschichten lieber als grüblerisches Schweigen. Und sie vermisste etwas noch Entscheidenderes: seine sexuelle Energie. Nüchtern verlor er jedes Interesse daran, mit seiner Frau zu schlafen. Ref 518 Ref 519
    Das beunruhigte den legendären Liebhaber Richard Burton und frustrierte Elizabeth, die sich bei ihrer Freundin Norma Heyman beklagte: »Er hat mich seit Wochen nicht gevögelt!«
    Als Norma einmal zum Lunch vorbeikam, verfielen die Burtons in einen hässlichen Streit. Während der Dreharbeiten zu Brandung hatte Norma sich von John Heyman getrennt (der sich kurz darauf mit Joanna Shimkus tröstete), doch die Freundschaft zwischen ihr und Elizabeth blieb bestehen.
    Der Krach begann mit einem Kompliment. Als Richard Norma erzählte, dass er mit dem Trinken aufgehört und dadurch ein paar Pfunde verloren habe, schwärmte sie: »Du siehst toll aus!« Ref 520
    Daraufhin zeigte Richard auf Elizabeth und sagte: »Hier sitzt eine, die könnte nie aufhören zu trinken.«
    Und Norma platzte heraus: »Ich glaube, sie kann dich nicht ausstehen.« Und wie eine vollkommen fehlgeleitete Eheberaterin wandte sie sich an Elizabeth und fragte: »Aber du liebst ihn doch, oder?«
    »Nein. Und ich wünsche bei Gott, dass er aus meinem Leben verschwindet!« , verkündete diese. Zu Richard sagte sie: »Verpiss dich, geh mir aus den Augen.«
    Burton stand auf und verließ den Raum. Später notierte er den Vorfall in seinem Tagebuch. Für Richard war das ein Wendepunkt in ihrer Beziehung. Solche Wortgefechte hatten sie schon immer gehabt, doch nie
nüchtern und nie vor engen Freunden. »Ich muss mich darauf einstellen, dass E. vielleicht demnächst weggeht, möglicherweise früher als erwartet. Tief im Inneren weiß ich es schon eine ganze Weile … manchmal ist ein anständiges Gebrüll gut für die Seele, reinigend und befreiend, aber wenn ich nüchtern bin, habe ich keine Lust, zurückzuschreien.« Ref 521
    Elizabeth vermisste das, genauso wie seine frühere Leidenschaft. Im Rückblick erzählte sie freimütig: »Als er eine Weile nicht trank und nicht mehr mit mir schlief, beklagte ich mich bitter. Das hätte ich nicht tun sollen. Er musste einen Ausweg für sich finden, und ich machte es ihm nicht leichter. Doch wir standen das durch und fanden wieder zueinander. Im Bett fanden die Streits ein Ende.« Ref 522
    Elizabeth war diejenige, die darauf bestanden hatte, dass Richard zu Dr. Kenemer ging, doch nun fiel es ihr schwer, mit ihrem enthaltsamen Ehemann zurechtzukommen. Der Alkoholkonsum war eine Art dritter Partner in ihrer Beziehung, und obwohl Burton das Trinken nur für einige Wochen aufgab, entstand dadurch eine große Lücke. Wenn sie gemeinsam tranken, waren sie vom selben Geist beseelt und geschützt vor dem zuweilen unerträglichen Druck ihrer Popularität. Es war schlicht und einfach etwas, das sie gemeinsam hatten. Außerdem hielten sie sich in ihrer freien Zeit daran fest, planten ihren Tagesablauf um das Trinken herum. Natürlich hatte Dr. Kenemers Warnung Richard aufgerüttelt, doch Elizabeth hatte inzwischen selbst Probleme, ihren Konsum zu reduzieren. Deshalb musste der nüchterne Richard nun mit der betrunkenen Elizabeth fertig werden. Vor ihnen lag außerdem die Woche der Oscar-Verleihungen, eine Zeit, in der Hollywood gewöhnlich in Champagner badete. Für Richard würde sich ein Gang durch die Lobby des Beverly-Hills-Hotels wie ein Weg durch ein Minenfeld anfühlen.
    Als die Oscar-Nacht näher rückte, schworen sie sich, die Auseinandersetzungen und das gegenseitige Herumnörgeln zu beenden. Beide wünschten sich sehnlichst, Richard werde den Oscar gewinnen, und wussten, dass sie im Kampf um die Auszeichnung eine geschlossene Front präsentieren mussten.

    Elizabeth hatte Richard seit je gern von ihrem Ruhm profitieren lassen. So war sie auch jetzt wieder bereit, in ihre beste Rolle – die Filmikone – zu schlüpfen, um Richards Chancen auf den Oscar als Bester Hauptdarsteller in Königin für tausend Tage zu verbessern. Sie kämpften zu dritt: Elizabeth, Richard und der Taylor-Burton-Diamant.
    So viel Glamour, Talent und Geld konnte auch Hollywood nicht widerstehen. Wenn Richards Können allein – unbegreiflicherweise – nicht ausreichte, um zu siegen, würde eben Elizabeths unerreichte Größe als Star die Figur in Richards Hände zaubern. Obwohl sie nicht erschienen war, um ihren Oscar für Wer hat Angst vor Virginia Woolf? entgegenzunehmen, stand die Academy

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