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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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einen Diamanten, den sie beide schon ins Auge gefasst hatten, für sie ergatterte: Der Stein gehörte Harriet Annenberg Ames, der Schwester von Walter Annenberg, früherer amerikanischer Botschafter in Großbritannien und
milliardenschwerer Gründer einer erfolgreichen TV-Zeitschrift. Der 69,42-karätige, fast vier Zentimeter lange Diamant war der größte und teuerste der Welt. Er war zwischen zwei kleineren Diamanten in eine Platinfassung eingelassen. »Damit wirken meine hässlichen, dicken Hände kleiner und schöner«, bemerkte Elizabeth süffisant. »Diese Beleidigung wird mich teuer zu stehen kommen, so viel steht fest!«, notierte Burton am Tag darauf. Ref 505
    Natürlich erregte dieses spektakuläre Juwel großes Interesse. Es sollte am 23. Oktober 1969 als Auktionslos Nr. 133 bei Sotheby’s in New York unter den Hammer kommen. Elizabeth wusste, dass Aristoteles Onassis – der Mann, der Richards Kampfgeist mehr herausforderte als jeder andere – sich den Diamanten bereits im Auktionshaus angesehen hatte. Damit schürte er Spekulationen, er habe vor, den Edelstein für Jacqueline Kennedy zu erwerben. Deshalb ließen Richard und Elizabeth sich das Juwel nach Gstaad senden, um es selbst in Augenschein zu nehmen. Als Elizabeth den Diamanten sah, wusste sie, dass sie ihn haben musste. Richard nannte Aaron Frosch, der für sie am Telefon bieten würde, ein Limit von einer Million Dollar.
    Doch dann wurde Richard von Cartier überboten, der den Ring schließlich für 1 050 000 Dollar erstand – den höchsten Preis, der je für einen Diamanten gezahlt worden war.
    Burtons Sekretär Jim Benton überbrachte ihm telefonisch die schlechte Nachricht. Und nun stand Richard am Münztelefon des Bell Inn Pubs und war nicht bereit, seine Niederlage einzugestehen. Er brüllte Benton an, er solle sofort Aaron Frosch ans Telefon holen. Elizabeth versuchte, Richard zu besänftigen, sagte ihm, der Diamant sei ihr gar nicht so wichtig, es gebe Wichtigeres im Leben als »Christbaumschmuck« und sie sei durchaus in der Lage, sich mit dem zufriedenzugeben, was sie habe. Doch das machte Richard nur noch entschlossener.
    »Ich wollte den Diamanten haben, sollte er mich auch mein Leben oder zwei Millionen Dollar kosten, was immer mehr wert war.« Nachdem er den armen Frosch lang genug beschimpft hatte, wies er ihn an,
das Juwel direkt von Cartier zu kaufen, koste es, was es wolle. Burton kämpfte genauso verbissen um den Diamanten wie Heinrich VIII. um Anne Boleyn. Ref 506
    Was folgte, waren vierundzwanzig Stunden quälenden Wartens am Telefon. In der Kneipe waren schon die Münzen ausgegangen, also orderte Richard nur noch R-Gespräche. Die wenigen Dorfbewohner im Pub, die ihr Bier schlürften, beobachteten den auf den Rückruf aus New York wartenden Richard, wie er nervös auf und ab ging. Würde es ihm gelingen, den Diamanten für Elizabeth von Cartier zurückzuerobern? Ein gewiefter Buchmacher im Ort begann Wetten anzunehmen.
    Am nächsten Tag endlich der erlösende Anruf von Frosch. Der Diamant gehörte ihnen.
    Für 1,1 Millionen Dollar trug Richard den Sieg davon. »Liz bekommt die bombastische Birne«, trompeteten die New York Daily News . Burtons Triumphgefühl war noch größer, als er erfuhr, dass er im Kampf um den Diamanten den Sultan von Brunei und vor allem Aristoteles Onassis ausgestochen hatte. Der griechische Magnat hatte »bei 700 000 den Schwanz eingekniffen«.
    Aber wie immer drehte sich eigentlich alles nur um Elizabeth. »Ich wollte diesen Diamanten, weil er unvergleichlich schön ist«, schrieb Burton, »und von der schönsten Frau der Welt getragen werden sollte. Ich wäre an die Decke gegangen, wenn Jackie Kennedy, Sophia Loren oder eine neureiche Mrs. Etepetete-Hauptsache-Knete aus Dallas, Texas, ihn bekommen hätten.« Von da an war der für kurze Zeit »Cartier-Diamant« getaufte Stein unter dem Namen »Taylor-Burton-Diamant« bekannt. Er wurde in Cartiers größter Galerie in New York ausgestellt und dann nach Chicago gebracht, wo er die Hauptattraktion bei der Eröffnung der neuen Cartier-Filiale war. Bis zu zehntausend Menschen kamen täglich, um ihn zu bestaunen. Der Juwelier schaltete eine große Anzeige in der New York Times : Ref 507
    CARTIER
    lädt herzlich ein
zur Ausstellung des
CARTIER-DIAMANTEN
vom heutigen Tag bis Samstag, den ersten November,
9:30 bis 17:30 Uhr,
in unserer Galerie im Erdgeschoss
bei Cartier, 5th Avenue/52nd Street.
Die neue Besitzerin des Cartier-Diamanten ist
Elizabeth

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