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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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Gstaad und eine Villa in Puerto Vallarta, aber in den USA und in England lebte sie in Hotels (meist im Regency beziehungsweise Dorchester). Es ist also kaum überraschend, dass sie von Burtons tiefer Verwurzelung in Wales und insbesondere seiner großen Familie fasziniert war. Für Burton war das Leben eines Weltenbummlers aufregend, aber auch anstrengend. Auch er verlor bald das Gefühl dafür, wie es ist, an einen Ort und ein dauerhaftes Zuhause gebunden zu sein.
    Für zusätzliche Unruhe sorgte, dass Burton ihrem jeweiligen Box-Office-Ranking so viel Bedeutung beimaß. Ihm war nur zu bewusst, dass Elizabeth ihn nach wie vor übertraf – mehr Menschen anzog und mehr verdiente als er, und als stolzer Waliser setzte er alles daran, das Verhältnis auszugleichen. Allmählich gelang ihm das auch. Als im Juni 1964 die Kritiken für Die Nacht des Leguan erschienen, wurde Burtons Darstellung des heruntergekommenen Reverend Shannon überall gelobt, und er wurde der neue »Mr. Box-Office«. Nach den schlechten Kritiken für Cleopatra und der zweijährigen Filmpause fiel Elizabeth Taylor im Ranking vom ersten auf den siebten Platz zurück. Ihr war das ziemlich gleichgültig. Sie hatte ohnehin genug davon, Filmstar zu sein, und war hauptsächlich
daran interessiert, mit Richard zusammenzusein. Sie gönnte sich eine Verschnaufpause – die hatte sie sich schließlich verdient.
    Elizabeths überraschend guter Auftritt auf der Bühne bei der gemeinsamen Lesung mit Burton war ein ehrenvolles »Willkommen zu Hause« von dem Land, von dem sie sich eigentlich abwenden wollte. Bereits im Mai 1964 plante Burton eine Bühnenproduktion von Christopher Marlowes Doktor Faustus in Oxford. Elizabeth sollte darin einen kurzen Auftritt als Helena von Troja haben. Aber sie wusste, wie unbeständig das Kinopublikum war. Es war an der Zeit, wieder einen Film zu drehen – in Amerika.
    Ihr Image änderte sich 1964, ein neues Bild von Elizabeth Taylor verfestigte sich: Sie war nicht länger die verwöhnte Naive oder die welterobernde Schönheit. Sie galt nun als verführerische, gefährliche Frau von Welt, als Vamp, als Femme fatale schlechthin. Sie spielte keine Freundinnen, Ehefrauen, Erbinnen oder Königinnen mehr. Nun waren es Künstlerinnen, Prostituierte und Amazonen. (Die Partymaus Gloria Wandrous aus Telefon Butterfield 8 – eine Rolle, die sie hasste – zeigte die neue Richtung schon an.)
    Die Burtons wühlten sich durch unzählige Drehbücher und dachten über viele Projekte nach: Elizabeth als Anne Boleyn und Richard als Heinrich VIII. in Maxwell Andersons Königin für tausend Tage (woraus für Elizabeth nichts wurde); eine Leinwandadaption von This Property Is Condemned von Elizabeths Lieblingsdramatiker Tennessee Williams und, unter anderen möglichen Produktionen, Carson McCullers Novelle Spiegelbild im goldenen Auge, für die Elizabeth sich ihren geschätzten, unglücklichen Freund Montgomery Clift als Partner gewünscht hätte. Sie zog sogar einen Broadway-Auftritt mit Clift in The Owl and the Pussycat in Erwägung. Sie hätte darin natürlich die Prostituierte gespielt.
    Stattdessen begannen die Burtons zunächst mit der Arbeit an einem Film mit dem Titel … die alles begehren für das MGM-Filmways-Studio. Er basierte auf einer Geschichte des erfolgreichen Produzenten Martin Ransohoff. Das Drehbuch stammte von Michael Wilson und Dalton
Trumbo, der auf der schwarzen Liste gestanden hatte. Ransohoff hatte beim Schreiben der Geschichte für die Hauptrolle der freigeistigen Künstlerin, die in Big Sur lebt, Kim Novak im Hinterkopf. Damals war Kim Novak, die selbst am kalifornischen Küstenstreifen Big Sur lebte, in Hollywood für ihre Boheme-Attitüde und ihre Liebe zur Malerei bekannt. Als ihre Beziehung mit Ransohoff zerbrach, bot er Elizabeth die Rolle an.
    Wie immer machten die Burtons einen geschickten Deal: Elizabeth bekam ihre Eine-Million-Dollar-Gage, Richard wurden 500 000 Dollar angeboten und die Produktionsfirma des Paares erhielt zwanzig Prozent der Bruttoeinnahmen, was ihnen weitere Millionen von Dollar einbrachte. Burton gefiel das Drehbuch überhaupt nicht, sagte aber angeblich: »Für das Geld tanzen wir auch.« Ref 210
    Obwohl Hotel International einigen Spott von den Kritikern erntete, markierte der Film für Burton den Beginn eines Reichtums, von dem er zuvor nur hatte träumen können. Mit seinem exponentiell wachsenden Wohlstand und den glänzenden New Yorker Kritiken für die mit 136 Vorstellungen

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